Artemis Truffer in den Vorstand von Graubünden Ferien gewählt

Artemis Truffer aus Vals ist neu im Vorstand von Graubünden Ferien. Die 37-Jährige ersetzt die zurückgetretene Eliane Bernasocchi-Volken aus Laax. Die weiteren Vorstandsmitglieder wurden an der ordentlichen Generalversammlung von Graubünden Ferien am 14. Mai 2025 in Chur wiedergewählt.

Artemis Truffer ist Mitglied der Geschäftsleitung der Truffer AG in Vals. An der Generalversammlung von Graubünden Ferien wurde sie neu in den Vorstand der touristischen Marketingorganisation gewählt. Für eine weitere Periode von drei Jahren zur Verfügung stehen Präsident Jürg Schmid, Vizepräsidentin Irene Müller-Ryser, Kurt Bobst, Renato Fasciati, Reto A. Wilhelm und Ernst Wyrsch. Sie wurden bei den Gesamterneuerungswahlen im Amt bestätigt. Ausgeschieden ist Eliane Bernasocchi-Volken, ehemals Weisse Arena Gruppe, die seit 2021 im Vorstand von Graubünden Ferien mitgewirkt hatte. Sie tritt aus beruflichen Gründen aus dem Gremium aus. Ihr engagierter Einsatz zugunsten des Bündner Tourismus wurde an der Versammlung mit einem Capricorn d’honur verdankt.

Tourismus auf Wachstumskurs

Präsident Jürg Schmid zog an der Generalversammlung eine erfreuliche Tourismusbilanz. 2024 war gemessen an den Logiernächten in der Bündner Hotellerie das zweitbeste Tourismusjahr seit 2010. Auch die vergangene Wintersaison 2024/25 in Graubünden war erfolgreich. Bis Ende März 2025 resultierte ein Logiernächte-Plus von + 1,2 % seit Wintersaisonbeginn gegenüber einer bereits starken Vorjahressaison. «Ich schaue mit Zuversicht in die langfristige touristische Zukunft Graubündens. Der schönste Kanton der Welt hat solide, gute Perspektiven und wird sich langfristig wohl eher von Fragen des Wachstum-Managements herausgefordert sehen», sagte Jürg Schmid im GKB AUDITORIUM in Chur. Sehr wahrscheinlich nachteilige Impulse auch für den Tourismus sieht Schmid hingegen in den globalen Auswirkungen der neuen US-Handelspolitik: «Die Frage ist nur wie intensiv und wie lange».

Regierungspräsident Marcus Caduff zeigte sich erfreut über den Geschäftsgang im Bündner Tourismus. In seinem Grusswort blickte der Vorsteher des Departements für Volkswirtschaft und Soziales auch in die Zukunft und stellte angesichts globaler Herausforderungen wie der Klimaerwärmung, dem Ukraine-Krieg, dem Nahost-Konflikt oder der US-Zollpolitik die Frage: «Ist der Bündner Tourismus genügend krisenresistent und resilient aufgestellt?» Um langfristig erfolgreich zu sein, sei diese selbstkritische Frage zentral, so Marcus Caduff. Denn: «Wir müssen heute die Grundlagen für den Erfolg von morgen legen.»

Die Lernenden im Scheinwerferlicht

Graubünden Ferien fördert im Auftrag des Kantons und seiner Mitglieder die touristische Nachfrage mit dem Ziel, mehr Gäste für eine qualitative und nachhaltige Wertschöpfung zu gewinnen. Den Rückblick 2024 gestalteten an der Generalversammlung die Lernenden der Marketingorganisation auf humorvolle und unterhaltsame Weise. Zu den Höhepunkten 2024 gehörten die patgific-Meisterschaft im Wettschlafen als Themenkampagne, die Lancierung der neuen Nordic-App «Alle laufen lang» sowie die ersten Projektmeilensteine der eigenen Fachstelle Nachhaltigkeit. Zur rasanten Entwicklung im Bereich Künstliche Intelligenz unterstützt Graubünden Ferien die Branche mit Wissenstransfer und Shared Services.

Brunetti: reale Wechselkurse relativ konstant

Wirtschaftsprofessor Aymo Brunetti von der Universität Bern trat an der Generalversammlung als Referent auf. In einem externen Input analysierte er die aktuelle Wirtschaftslage und die Frankenstärke. «Die Weltwirtschaft ist momentan im Bann der erratischen US-Wirtschaftspolitik», so Brunetti. Insbesondere die problematische Handelspolitik schaffe grosse Unsicherheiten und belaste das globale Wirtschaftswachstum. Dem könne sich auch die Schweizer Wirtschaft nicht entziehen. Entsprechend sei in diesem und im nächsten Jahr nur mit einem relativ bescheidenen Wachstum zu rechnen.

«Für den Tourismus steht ein weiteres Mal die Befürchtung einer übermässigen Frankenstärke im Zentrum», brachte es Brunetti für die versammelte Branche auf den Punkt. Die bisherige Aufwertung werde allerdings durch eine deutlich tiefere Schweizer Inflation kompensiert, so dass der Franken zurzeit real nicht ausserordentlich stark sei. «Allfällige zusätzliche starke Aufwertungsschübe sollten und würden wohl durch die Geldpolitik eingedämmt werden», erklärte Brunetti.

 

(Bild Artemis Truffer (links) ist neu Mitglied des Vorstandes von Graubünden Ferien, Eliane Bernasocchi-Volken (rechts) tritt zurück.: zVg.)