Broncos «cruisen» locker in die Europacup-Halbfinals

Die Calanda Broncos stehen im Europacup-Halbfinale: Die Bündner besiegten am Samstagabend vor 1042 Zuschauerinnen und Zuschauer im Stadion Obere Au den serbischen Vizemeister Kragujevac Wild Boars souverän mit 49:0 (21:0, 21:0, 7:0, 0:0) und treffen am 31. Mai ebenfalls in Chur auf den Gewinner des letzten Viertelfinals zwischen den Schwäbisch Hall Unicorns und den Warschau Eagles. 

Der Calanda-Broncos-Express rollt nicht nur in der Schweizer Meisterschaft, sondern auch international unaufhaltsam weiter. Gegen die als durchaus stark eingeschätzten «Wildschweine» aus der serbischen Stadt Kragujevac dominierten die Bündner am Samstagabend nach Belieben und setzten sich gleich mit 49: 0 oder 7:0-Touchdowns durch. Unter den Augen der lokalen Prominenz von Ski-Olympiasieger Carlo Janka über Eishockey-Legende Jan von Arn zum ehemaligen Churer Stadtpräsidenten Urs Marti und dem amtierenden Regierungsrat Jon Domeni Parolinie liessen die Bündner von Beginn weg keine Fragen zum Ausgang des Spiels offen.

Touchdown-Lawine in Chur

Running Back Eric Rageth skorte nach wenigen Minuten aus einem Yard den ersten Touchdown des Abend – der Auftakt für eine Flut an Broncos-Punkten, an die sich die zahlreichen Broncos-Fans mittlerweile schon fast gewöhnt haben. Broncos-Quarterback Robin Sennrich doppelte kurz darauf mit einem sehenswerten 27-Yard-Touchdown-Lauf nach. Und als Kragujevac dann endlich – nach einem erfolgreichen Kickoff Return – in die Hälfte der Broncos vorstiess, holte Passverteidiger Matthias Tannò mit einer Interception gleich wieder den Ballbesitz zurück. Wenige Spielzüge später begeisterte Ballträger Noah Bachofen mit einem erneut sehenswerten 30-Yard-Touchdown zur 21:0-Führung nach dem ersten Viertel. 

Die Broncos nahmen kein Tempo raus: Im zweiten Viertel warf Sennrich einen spektakulären 42-Yard-Touchdown-Pass auf Max Gray, erneut nur wenige Minuten später sorgte Ameld Adjovi für das 35:0 – und noch immer war über 8 Minuten bis zur Pause zu spielen.

Ein Wochenende zum Vergessen für Kragujevac

Für die Gäste aus Serbien wurde es ein Wochenende zum Vergessen: Tags zuvor war der Reisebus der Wild Board in der Nähe von Wien verunfallt, so dass die Gäste unplanmässig in Österreich übernachten mussten und erst am Spieltag nach Chur anreisen konnten. Auf dem Spielfeld wollte gegen die entfesselten Broncos auch nichts klappen. Und alle die Serbe schliesslich doch mit einem Kickoff-Return-Touchdown skorten, wurde dieser wegen eine Strafe aberkannt. Die Bündner nutzten die Gelegenheit gnadenlos, Patrick Grand holte mit einem weiteren abgefangenen Pass das Angriffsrecht zu den Bündnern zurück. Ein weiterer Touchdown-Pass von Sennrich auf Gray vor und der finale Touchdown von Amel Adjovi zum 49:0 setzten den Schlusspunkt unter dem enttäuschend unausgeglichenen Europacup-Viertelfinal.

Im Halbfinal gegen das German-Football-League-Team der Schwäbisch Hall Unicorns oder den Warschau Eagles am 31. Mai dürfte den Bündnern deutlich mehr Gegenwehr erwachsen – etwas, was man allerdings schon in der Schweizer Meisterschaft gegen Basel und nun im Europacup dachte. Für die Broncos bleibt nach dem Viertelfinal-Sieg die Erkenntnis, dass man derzeit nicht nur die stärkste Football-Mannschaft in der Schweiz ist, sondern auch auf europäischer Footballbühne einmal mehr zur absoluten Top-Spitze gehört.

Europacup-Viertelfinals
  • Carlstad Crusaders (SWE) – Bristol Aztecs (ENG) 35:0
  • Thonon Black Panthers (FRA) – Badalona Dracs (ESP) 41:17
  • Calanda Broncos (SUI) – Kragujevac Wild Boars (SER) 49:0
  • So, 15 h: Schwäbisch Hall Unicorns (GER) – Warschau Eagles (POL)

 

(Archivbild: Amel Adjovi überzeugte im Europacup-Viertelfinal mit zwei Touchdowns: Sergio Brunetti/stockpix.it)