Engadin Tourismus will neue Themenfelder besetzen

An der Generalversammlung von Dienstag blickte die Engadin Tourismus AG auf ein erfolgreiches Jahr zurück. Im gesamten Oberengadin konnten 1.72 Millionen Hotellogiernächte verzeichnet werden, was einem Plus von 1.1 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Gemeinsam mit Gastreferent Klaus-Dieter Koch von Brandtrust wurden zudem Zukunftsszenarien skizziert. Aus dem «Wohin» könnte gemäss dem Experten bald ein «Warum» bei der Ferienfrage werden.

St. Moritz, 22.04.2025 – Gestern, heute, morgen: Wenn jemand hier den Überblick hat, ist das Klaus-Dieter Koch. Der Marketingstrategieberater aus Nürnberg berät seit über 25 Jahren Unternehmen in ganz Europa. 2011 skizzierte er mit dem damaligen Vorstand von Engadin St. Moritz Tourismus ein «Big Picture». Sein Fazit heute? «In vielen Punkten lagen wir erstaunlich richtig, die Dinge kommen nur sehr viel langsamer als angenommen».

Mehr Stammgäste

So hat sich der Anteil an Stammgästen in den letzten Jahren deutlich erhöht, die Gäste sind älter und aktiver geworden – und sie haben klare Vorstellungen, welche Dienstleistungen ihnen geboten werden sollen. Das ursprüngliche Naturerlebnis hat an Wert gewonnen. Und wie geht’s nun weiter? Dazu hatte Klaus-Dieter Koch mehrere Thesen im Gepäck, die er den Anwesenden mit auf den Weg gab. Klar ist, dass Qualität und Authentizität immer wichtiger werden. Der Gast brauche ein klares «Darum» für seinen Ferienentscheid, so der Experte. Auf der anderen Seite werden Logiernächte als Erfolgsindikator von Wertschöpfung abgelöst.

Neue Themenfelder besetzen

Dieses «Darum» hat auch Verwaltungsratspräsident Kurt Bobst vor Augen. «Wir ergänzen unser Kernangebot derzeit mit Massnahmen in den Bereichen Wellbeing, New Work, und Neo-Ökologie», so Kurt Bobst. Zudem sei das strategische Ziel der Saisonverlängerung eine wichtige Stossrichtung des Teams von Engadin Tourismus. Dank innovativen Partnern sei es im vergangenen Jahr gelungen, den Herbst nahtlos mit attraktiven Angeboten zu überbrücken und einen «goldenen Oktober» zu schaffen, der bis in den Winter hinein reiche. All diese Bestrebungen haben zum positiven Jahresergebnis (+1.1 Prozent Hotellogiernächte) beigetragen und bestätigen die eingeschlagene Richtung.

Die statutarischen Traktanden führten bei den anwesenden 11 Aktionärinnen und Aktionären zu keinen Diskussionen und wurden einstimmig verabschiedet. Der Verwaltungsrat mit Kurt Bobst, Martin Barth, Andrea Belliger, Bettina Bülte, Richard Plattner und Reto Wilhelm wurde für ein Jahr wiedergewählt.

 

 

(Bild: Der Verwaltungsrat der Engadin Tourismus AG: v.l.n.r. Martin Barth, Richard Plattner, Bettina Bülte, Kurt Bobst, Andrea Belliger, Reto Wilhelm/zVg.)