Und wieder nichts in Zürich: Nun muss der HCD am Donnerstag gewinnen

Der HC Davos hat auch sein drittes Auswärtsspiel in der Playoff-Halbfinal-Serie bei den ZSC Lions verloren: Nach dem 0:3 in Spiel 5 liegen die Bündner in der Serie mit 2:3 hinten und müssen nun zweimal in Serie gewinnen, um das Saisonende zu verhindern. Erneut gab es für die Davoser Offensive kein Durchkommen gegen die disziplinierten Lions.

Die ZSC Lions haben im Playoff-Halbfinal gegen den HC Davos vor heimischem Publikum auf 3:2 gestellt und sich damit den ersten von zwei möglichen Matchpucks gesichert. Beim 2:0-Erfolg in Spiel fünf überzeugten die Zürcher mit einer starken Phase im Mitteldrittel und einer abgeklärten Defensivleistung über 60 Minuten. Die Davoser zeigten in Zürich ihre bislang überzeugendste Vorstellung in dieser Serie – und trotzdem ging der ZSC als Sieger vom Eis und hat nun zwei Chancen auf den Finaleinzug. Trotz engagierter Spielweise gelang es dem HCD nicht, in einer kompakten ersten Spielhälfte in Führung zu gehen. Mit einem Doppelschlag nach Spielhälfte zwangen die Lions das Glück dann aber auf ihre Seite. 

Dabei begann die Partie eher vorsichtig. Beide Teams agierten bedacht und wollten kein frühes Gegentor kassieren – verständlich angesichts der Bedeutung des Spiels. Die Davoser suchten dennoch häufiger den Abschluss, doch der erste Schuss von Filip Zadina stellte Simon Hrubec im Zürcher Tor vor keine grossen Probleme.

HCD im Startdrittel eher leicht stärker

Das Spiel plätscherte in der Anfangsphase dahin, ehe in der 13. Minute ein erstes Ausrufezeichen gesetzt wurde: Michael Fora musste auf die Strafbank, doch das sonst so effiziente Powerplay der Lions blieb diesmal harmlos. Bis zur ersten Pause blieb es torlos – erstmals in dieser Serie – ein Zwischenstand, mit dem vor allem die defensiv stabilisierten Bündner zufrieden sein konnten.

Auch Matej Stransky konnte in Zürich nichts Zählbares reissen.

 

Nach dem Seitenwechsel drehten die Lions jedoch auf. Jesper Frödén verpasste eine Zwei-gegen-eins-Gelegenheit noch knapp, danach übernahmen die Hausherren aber endgültig das Spieldiktat. In der 30. Minute fiel dann der verdiente Führungstreffer: Nach einem langen Wechsel und viel Druck brachte Yannick Weber den Puck vors Tor, Vinzenz Rohrer stocherte nach – Willy Riedi reagierte am schnellsten und schob ein. Und die Lions legten sofort nach. Nur gut eine Minute später lancierte Rudolf Balcers den Playoff-Topscorer Sven Andrighetto, der den Puck humorlos unter die Latte hämmerte – der Doppelschlag war perfekt.

Davos-Coach Josh Holden versuchte mit einem Timeout zu reagieren, doch die Lions liessen nichts mehr anbrennen. Sie kontrollierten die Partie, standen defensiv äusserst kompakt und liessen kaum noch Chancen der Bündner zu. Zadina prüfte Hrubec zwar noch zweimal, der ZSC-Keeper blieb aber souverän.

Souveräne Zürcher Verteidigung

Auch im Schlussdrittel änderte sich am Spielgeschehen wenig: Zürich spielte die Führung abgeklärt herunter und liess defensiv nichts zu. Die Bündner wirkten ideenlos und kamen nie wirklich in Schlagdistanz. Abgesehen von einer Überzahl in den Schlussminuten – aufgrund eines sechsten Feldspielers anhand von Goalie Sandro Aeschlimann – mit einigen Fernschüssen kam Davos nicht mehr wirklich gefährlich vor das Zürcher Tor. Wie schon in den bisherigen Playoff-Partien in Zürich (1:6, 1:5) konnte der HCD in Zürich nach vorne schlichtweg nichts reissen.

Will der HCD das Aus vermeiden, muss er nun zweimal gewinnen. Bevor es in einem allfälligen Spiel 7 erneut nach Zürich gehen müsste, gilt nun erstmal am Donnerstag die Serie am Leben zu halten: Vor eigenem Publikum müssen die Bündner gewinnen, um eine Belle zu erzwingen. Unmöglich? Nein. Schwierig? Ja.

 

 

(Archivbilder: Sergio Brunetti/stockpix.it)