ABBA macht glücklich

Was fängt mit Fernando an und hört mit Waterloo auf? Richtig – ein ABBA-Konzert. Was verlässt man immer mit guter Laune? Richtig – ein ABBA-Konzert. 

Wie bringt man ABBA auf die Bühne, wenn alles, was von ihnen geblieben ist, die Musik ist? Richtig – mit einer Coverband. Was ist der beste Ort für Coverbands? Richtig – das Coverfestival in Davos vom letzten Wochenende. ABBA chique brachte mit ABBA-Songs den Montanasaal zum Kochen. Die Konzerte hatten schon seit Donnerstagabend statt gefunden; gleichzeitig mit ABBA spielen auch die Cranberries im Mountain Plaza Hotel. 

Wäre der Montanasaal im Hotel Montana grad beim Bahnhof Davos Dorf leer, würde er eine ganz andere Geschichte erzählen als es diese wird. Der Jugendstil-Saal war früher ein Speisesaal, das Hotel anfang des vorletzten Jahrhunderts ein Sanatorium für Lungenkranke. Schon 1911 wurde es zum Hotel und ist es bis heute geblieben. Der Jugendstil wurde im Saal und in der vorgelagerten Bar erhalten – mit Fischgraten-Parkett, Marmorsäulen und einer wunderschönen Stuckdecke. 

Über 100 Jahre später dient der Saal als Konzertlocation für Bands, für Dorf-Disco-Parties und DJs. Auch am 10. Coverfestival ist einiges los im altehrwürdigen Saal: Bruce Springsteen, Nirvana, John Diva – und eben, ABBA. ABBA ist «chique» aus Kent in Grossbritannien und als Band nur fünf Jahre älter als das Coverfestival. 

Das Konzert beginnt ruhig mit «Fernando», for you and me for liberty, und schon bei den ersten Takten erkennt man keinen einzigen Unterschied zum Original. Würde man die Augen schliessen, man sähe Agneta, Frida, Björn und Benny vor sich, die sich bei offenen Augen in Ainsley, Jade, Perry und Roger verwandeln. Ihre Songs bringen die Lebensfreude und Wärme einer griechischen Insel in Vorbereitung auf ein Hochzeitsfest in den Saal, während es draussen nieselregnet und ziemlich kalt ist. 

Der Saal ist mit 400 Besucher:innen restlos ausverkauft. Das Publikum feiert mit: Hände werden in die Höhe gestreckt, die Beine können einfach nicht still stehen. Die Songs kennen alle: «I do, I do, I do», «Chiquitita», «Dancing Queen», «I have a dream», «Money, Money, Money» und dem fast finalen «Thankyou for the music». Als Zugabe spielen sie «Waterloo», und damit ist auch die Brücke zum Leben ausserhalb wieder geschlagen.

Der HCD hat in der selben Zeit, in der 400 Menschen einen Riesenspass hatten, 1:6 gegen die ZSC Lions verloren. Der Nieselregen passt dazu vorzüglich. Hallo Welt! Danke für die Auszeit, ABBA!

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(Bild: GRHeute)