Moseby und Fähndrich gewinnen Engadin Skimarathon

Der Norweger Håvard Moseby und die Schweizerin Nadine Fähndrich gewinnen den 55. Engadin Skimarathon. Bei den Männern kann sich nie eine kleinere Spitzengruppe absetzen, so dass es zu einem grossen Sprint von über 40 Läufern kommt. Bei den Frauen führt Giuliana Werro lange Zeit souverän, muss sich im Spurt dann aber geschlagen geben. 12’400 Läuferinnen und Läufer starteten zum Rennen im strahlenden Sonnenschein.

«Es war sehr hart», sagte die Siegerin Nadine Fähndrich, deren Rennen nicht ohne Schwierigkeiten verlaufen war. «In Surlej hatte ich einen Stock gebrochen. Ich bekam zwar sofort einen Ersatz, verpasste dadurch aber das Getränk am Verpflegungsposten.» Fähndrich hielt sich dennoch über das gesamte Rennen in den ersten Positionen. An der Spitze lief lange die Zernezerin Giuliana Werro, die den Engadiner 2023 gewonnen hatte und 2024 Zweite wurde.

Angesichts der Spurtstärke von Fähndrich versuchte sie, eine Entscheidung frühzeitig herbeizuführen und lief sich einen Vorsprung von bis zu 39 Sekunden heraus. «Ich fühlte mich gut, aber wusste nicht, dass ich führe und vor allem nicht mit welchem Vorsprung», sagte sie im Ziel. Besser informiert war Nadine Fähndrich, die dann mit der Hilfe von Roman Schaad wieder an Werro herankam und den Spurt in der Folge erwartungsgemäss gewann. Werro freute sich dennoch sehr über ihr drittes Podest in Folge. Dritte wurde die Französin Mélina Berthet mit gut 2 Minuten Rückstand.

Die Männer lieferten sich ein sehr abwechslungsreiches und spannendes, aber nicht sehr schnelles Rennen. «Es war nie übermässig hart, ich musste einfach in den ersten zehn Rängen bleiben», sagte der norwegische Sieger Håvard Moseby. Er schlug seinen Landsmann Sverre Dahlen buchstäblich auf der Ziellinie in einem Fotofinish.

Dritter wurde der Davoser Valerio Grond, der von Anfang an ein sehr aktives Rennen gezeigt hatte. In den Golanhöhen konnte er einen Angriff von Sverre Dahlen nicht mehr ganz mitgehen und es tat sich eine Lücke von einigen Metern auf. «Ist man bei der Kurve vor der letzten Abfahrt einmal hinten, wird es brutal schwierig, noch einmal nach vorne zu kommen», sagte Grond zur Entscheidung. Am Ende fehlte ihm zwar eine halbe Sekunde auf den Sieger, er freue sich aber sehr über seinen Podestplatz.

12’398 Läuferinnen und Läufer hatten sich zum 55. Engadin Skimarathon angemeldet. Nach den beiden schwierigen Austragungen mit zu wenig Schnee 2023 und der Startverlegung nach Silvaplana 2024 sind die Organisatoren damit sehr zufrieden.

Das strahlende Wetter und die sehr guten Schneebedingungen dieses Sonntags werden im kommenden Jahr wohl wieder mehr Langläuferinnen und Läufer ins Engadin locken. Auf die Frage, weshalb sie sich am Sonntag für den Engadiner und gegen den Fünfziger an den Weltmeisterschaften entschieden hatte, strahlte die Siegerin Nadine Fähndrich: «Es ist unglaublich schön hier.» 

(Bilder: Swiss Image/zVg.)