Regierungspräsident Marcus Caduff verzichtet derzeit auf eine Kandidatur für den Bundesrat. Aufgrund dieses Entscheides wird die Mitte Graubünden keine Kandidatur zu Handen der Findungskommission für die Nachfolge von Bundesrätin Viola Amherd nominieren, wie die Partei am Freitag mitteilte.
Die Mitte Graubünden wird keine Kandidatinnen und Kandidaten zu Handen der Findungskommission melden. Zu diesem Schluss kommt sie, nachdem Regierungspräsident Marcus Caduff seinen Entscheid bekannt gegeben hat: «In den vergangenen zehn Tagen habe ich mich intensiv mit der Frage einer Bundesratskandidatur auseinandergesetzt und zahlreiche Gespräche mit Familie und Freunden, Parteikolleginnen und -kollegen sowie Amtsträgerinnen und Amtsträgern über die Parteigrenzen hinweg geführt. Mein Ziel war es, ein umfassendes Bild über die Anforderungen des Amtes und die damit verbundenen Erwartungen zu gewinnen. Nach sorgfältiger Abwägung aller Aspekte bin ich zum Schluss gekommen, dass die Zeit für eine Kandidatur meinerseits noch nicht reif ist.
Ich hätte mir im Falle einer Wahl aufgrund meiner beruflichen und politischen Erfahrung die Ausübung des Amtes zwar zugetraut. Allerdings fehlt mir im heutigen Zeitpunkt die Erfahrung als nationaler Parlamentarier und damit die Kenntnis des Zusammenspiels von Bundesrat und dem Zwei-Kammer-Parlament. Meines Erachtens eine wichtige Voraussetzung, um rasch im Gremium mitgestalten zu können. Mitausschlaggebend für meinen Entschluss waren auch meine familiären Verhältnisse, die im Falle einer Wahl grossen Entbehrungen und Belastungen ausgesetzt worden wären. Das Amt des Bundesrates erfordert es, alles diesem Amt unterzuordnen.
Schliesslich übe ich meine jetzige Funktion als Regierungspräsident und Departementsvorsteher mit viel Freude und Tatendrang aus. Ich freue mich die begonnenen Projekte mit einem motivierten Team weiterführen zu dürfen.»
Mitte Graubünden verfügt über bestens qualifizierte Persönlichkeiten
Die Mitte Graubünden nimmt den Entscheid von Regierungspräsident Marcus Caduff mit Verständnis zur Kenntnis. «Es freut mich, dass wir sowohl im Bundesparlament wie auch in der Kantonsregierung über bestens qualifizierte Persönlichkeiten für eine mögliche Bundesratskandidatur verfügen und diese im Falle einer Kandidatur eine breite Zustimmung aus der Bevölkerung geniessen dürfen», so Parteipräsident Kevin Brunold. «Eine Kandidatur aus Graubünden hätte mich zwar gefreut, allerdings bin ich auch froh darüber, dass unser bewährter Regierungspräsident Marcus Caduff dem Kanton Graubünden erhalten bleibt», führt Brunold aus.
Marcus Caduff ist seit 1. Januar 2019 Vorsteher des Departements für Volkswirtschaft und Soziales des Kantons Graubünden. Vor seiner Wahl in den Regierungsrat gehörte er als Mitglied der CVP-Fraktion, welche er von 2010 bis 2018 präsidierte, dem Grossen Rat (Parlament) des Kantons Graubünden an. Marcus Caduff ist ausgebildeter Agronom (Dipl. Ing. Agr. ETH) und verfügt über ein Nachdiplom der Betriebs- und Produktionswissenschaften ETH (MAS MTEC). Er ist verheiratet und Vater zweier Töchter.
(Bild: zVg)