Stefan Rogentin fährt wieder aufs Podest

Während Marco Odermatt mit einer beeindruckenden Fahrt den ersten Sieg seiner Karriere in Kitzbühel feierte, sorgte auch Stefan Rogentin für Aufsehen: Der Bündner raste trotz schwieriger Umstände auf den dritten Platz und sicherte sich damit sein zweites Podest der Saison.

«Schlechte Rennvorbereitung scheint für mich gut zu sein», witzelte Rogentin nach dem Rennen mit einem verschmitzten Lächeln gegenüber SRF. Tatsächlich schien ihn auch in Kitzbühel nichts aus der Ruhe zu bringen. Nach einer leichten Krankheit in den Tagen zuvor reiste er ohne grosse Erwartungen an – doch einmal mehr bewies der 29-Jährige, dass er unter Druck liefern kann. Eine Woche nach dem dritten Rang im Super-G am Lauberhorn fuhr der Bündner auch in Kitzbühel aufs Podest.

Seine Fahrt war geprägt von Präzision und Cleverness. Besonders im technischen Mittelteil fand Rogentin die ideale Linie, auch wenn die Bedingungen schwierig waren. «Bei der Besichtigung war es schwierig einzuschätzen. Vor allem am Anfang hat es viele unruhige Stellen. Das richtige Setup zu finden, ist mit den verschiedenen Bedingungen nicht einfach», erklärte er.

«Irgendwie im Flow»

Mit einem Rückstand von 0,30 Sekunden auf Odermatt und nur 0,19 Sekunden hinter dem Österreicher Raphael Haaser stand Rogentin schliesslich auf dem Podest. Für ihn ein Moment der Genugtuung: «Seit dem Sturz im Lauberhorn-Training fühlt es sich an, als würde ich allem hinterherlaufen und bin nur Probleme am Lösen. Jetzt, dass es so klappt, ist eigentlich nicht normal.»

Auch wenn Rogentin im Ziel zunächst dachte, dass seine Leistung nicht ausreichen würde, wurde er eines Besseren belehrt: «Als ich im Ziel angekommen bin, dachte ich, dass es schlechter war. Aber irgendwie bin ich in einem Flow.»

Ein besonderer Moment für die Schweizer Speedfahrer

Mit Odermatt auf Platz eins und Rogentin auf Platz drei gab es gleich doppelten Grund zur Freude für die Schweizer Mannschaft. Knapp am Podest vorbei schrammte Franjo von Allmen, der mit einer wilden Fahrt Platz vier belegte. Auch Justin Murisier und Loïc Meillard sorgten mit Platz neun und sechzehn für solide Ergebnisse.

Rogentin zeigte sich nach dem Rennen dennoch demütig: «Es ist gut gegangen, ich wollte alles mobilisieren, was ich habe. Ich hoffe nicht, dass es zum Standard wird. Das wäre auf Dauer nicht gut. Aber es war eine gute Leistung.»

 

(Bild Stefan Rogentin Ziel/SRF)