Der Super-G am Lauberhorn hatte am Freitag alles, was das Skifahrer-Herz höher schlagen lässt: Spannung, eine herausragende Leistung des neuen Siegers Franjo von Allmen und ein starkes Schweizer Teamergebnis. Für Von Allmen war es der erste Weltcupsieg seiner Karriere, während der Bündner Stefan Rogentin mit Rang 3 ein eindrucksvolles Comeback nach seinem Sturz im Training feierte.
Der Berner Oberländer Franjo von Allmen zeigte mit Startnummer 3 eine Glanzleistung und bewältigte die Schlüsselstellen der Strecke meisterhaft. Vor allem an der Minschkante und im Kernen-S fuhr er präzise und hielt seinen Speed bis ins Ziel-S hoch. Trotz eines kleinen Fehlers in der letzten Passage reichte sein Vorsprung aus, um die Konkurrenz hinter sich zu lassen. Der 23-Jährige siegte mit 0,10 Sekunden Vorsprung vor dem Österreicher Vincent Kriechmayr.
Rogentin: Von der Schrecksekunde aufs Podest
Die grosse Überraschung des Tages lieferte Stefan Rogentin. Nach seinem Sturz im ersten Abfahrtstraining am Dienstag war fraglich, ob er überhaupt starten könnte. Doch der Bündner biss sich durch und zeigte eine couragierte Fahrt. In der oberen Streckenhälfte war er sogar schneller als Von Allmen, musste jedoch beim Hanneggschuss eine kritische Situation meistern. Trotz dieses Wacklers rettete er sich mit einem Rückstand von 0,58 Sekunden auf den dritten Platz.
«Es war schon eine mentale Sache, es tut auch noch das eine oder andere weh. Es ist ja doch so, dass die letzte Kurve, die ich vor dem Rennen gefahren bin, im Netz geendet hatte», erinnerte sich Rogentin gegenüber SRF an seinen Sturz drei Tage zuvor, «aber wenn man fährt, ist spätestens beim Hundschopf alles vergessen, dann ist das Adrenalin da, dann ist der Mindset da. Am Ende ist es gut gegangen.»
Starke Schweizer Teamleistung
Das Schweizer Team konnte insgesamt überzeugen. Neben Von Allmen und Rogentin klassierten sich auch Marco Odermatt (7.) und Alexis Monney (9.) in den Top 10. Odermatt verpasste dabei zum ersten Mal seit 19 Super-G-Rennen die Top 5, blieb jedoch im erweiterten Spitzenfeld.
Nach dem triumphalen Auftakt der Schweizer steht am Samstag mit der legendären Lauberhorn-Abfahrt das nächste Highlight an. Am Sonntag folgt der Slalom, bei dem sich die Techniker messen.
(Bilder Stefan Rogentin/SRF)