HCD-Nullnummer zum Jahresstart

Am Freitagabend musste der HC Davos eine empfindliche Niederlage einstecken. Die Bündner unterlagen vor heimischem Publikum dem Tabellenletzten HC Ajoie mit 0:3. Am Samstag ging der HCD in Zug mit 1:4 unter. Nun droht dem Rekordmeister langsam gar die Gefahr, seinen Tabellenplatz in den Top 6 zu verlieren.

Der HC Davos steckt weiter tief in der Krise. Nach der 1:4-Niederlage gegen den EV Zug kassierten die Bündner die sechste Pleite in Folge und verloren wichtige Punkte im Kampf um die Spitzenplätze in der National League.

Die Partie in der Zuger Arena begann denkbar schlecht für den HCD. Bereits nach 1:44 Minuten lag das Team von Trainer Josh Holden mit 0:2 zurück, nachdem Grégory Hofmann und Dario Simion eiskalt zuschlugen. Holden reagierte schnell und nahm ein frühes Timeout, doch die gewünschte Wende blieb aus. Stattdessen erhöhte Lukas Bengtsson in Überzahl noch vor Ablauf der ersten 10 Minuten auf 3:0. Die Davoser Mannschaft wirkte in der Anfangsphase überfordert, was sich auch in der Schussstatistik widerspiegelte: Nach 13 Minuten führten die Zuger mit 13:1.

 

Im zweiten Drittel fand der HCD etwas besser ins Spiel und verkürzte durch Enzo Corvi im Powerplay auf 1:3. Doch der Hoffnungsschimmer hielt nicht lange. Gabriel Carlsson stellte mit seinem ersten National-League-Tor, ebenfalls im Powerplay, den alten Drei-Tore-Vorsprung wieder her. Obwohl Davos im Schlussabschnitt engagiert agierte und die Schussstatistik am Ende mit 40:25 klar für sich entschied, fehlte es an Effizienz und Überzeugung, um die Zuger ernsthaft in Gefahr zu bringen.

Nach der Partie zeigte sich Captain Andres Ambühl gegenüber SRF enttäuscht: «Wir haben einfach nicht konsequent genug gespielt. Zug hat uns in den ersten Minuten überrannt, und danach war es schwer, zurückzukommen.» Torhüter Sandro Aeschlimann stimmte zu: «Uns fehlt aktuell die Stabilität in der Defensive. Wir müssen zurück zu den Basics.»

Mit dieser Niederlage rückt der EV Zug bis auf fünf Punkte an den HCD heran, während die Bündner ihren Platz in den oberen Tabellenregionen zunehmend gefährdet sehen. Die nächste Chance zur Wiedergutmachung bietet sich Davos am kommenden Samstag im Heimspiel gegen den HC Lugano – ein Sieg ist Pflicht, um den Negativtrend zu stoppen.

Nullnummer vor eigenem Publikum

Trotz spielerischer Überlegenheit in weiten Teilen der Partie wollte dem HCD vor 6547 Zuschauern im ausverkauften Davoser Eispalast kein Treffer gelingen. Stattdessen überraschten die Gäste in der 28. Minute mit einem schnellen Umschaltspiel: Julius Nättinen nutzte einen Puckverlust in der neutralen Zone eiskalt und brachte Ajoie in Führung. Davos reagierte zwar druckvoll, scheiterte jedoch immer wieder an der kompakten Defensive der Jurassier und an Torhüter Benjamin Conz, der mit starken Paraden glänzte.

Im Schlussdrittel schwanden die Hoffnungen der Davoser endgültig. Zunächst erhöhte Oula Palve in der 51. Minute nach einem Konter auf 2:0 – ein besonders bitterer Moment, da der Finne beim diesjährigen Spengler Cup noch das HCD-Trikot getragen hatte. Fünf Minuten später sorgte Jonathan Hazen mit einem weiteren Treffer für den überraschend deutlichen Endstand.

 

Für den HCD war es ein Abend zum Vergessen. Die Davoser mussten erneut auf mehrere Stammspieler verzichten: Michael Fora, Filip Zadina und Joakim Nordström fehlten verletzt, und Rico Gredig war noch auf der Rückreise von der U20-WM in Kanada. Trotz eines engagierten Beginns und einigen guten Chancen – darunter ein Lattenschuss von Julius Honka kurz vor der zweiten Pause – fehlte dem Heimteam die nötige Effizienz.

Am Samstagabend bietet sich für Davos die Gelegenheit zur Wiedergutmachung, wenn die Mannschaft auswärts auf den EV Zug trifft. Das nächste Heimspiel findet am Dienstagabend gegen die Rapperswil-Jona Lakers statt. Doch klar ist: Der HCD steht unter Druck, die Trefferflaute zu durchbrechen und seinen Platz in den Top 6 der Liga zu halten.

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(Archivbild Klas Dahlbeck: Sergio Brunetti/stockpix.it)