2024 war wärmstes Jahr in der Geschichte Graubündens

Das Jahr 2024 geht nicht nur weltweit, sondern auch in Graubünden als wärmstes Jahr seit Messbeginn in die Geschichte ein.

Wetterstationen in Davos, Arosa, Samedan, Buffalora und weiteren Orten meldeten neue Jahreshöchstwerte, die den bisherigen Rekorden den Rang ablaufen. Besonders deutlich zeigt sich der Temperaturanstieg in den alpinen Regionen und Berggemeinden des Kantons, wie SRF am Montag berichtete.

Davos und Arosa mit Rekordtemperaturen

Die Wetterstation des SLF in Davos verzeichnete einen neuen Höchstwert für die Jahresdurchschnittstemperatur. Arosa, bekannt für sein alpines Klima, meldete eine Durchschnittstemperatur von 5,4 Grad – ein Wert, der alle bisherigen Messungen übertraf. Diese Entwicklung fügt sich in das Bild eines generell extrem warmen Jahres, das in weiten Teilen Graubündens neue Rekorde aufstellte.

Frühjahr als Haupttreiber der Wärme

Besonders auffällig war das erste Quartal des Jahres 2024. Der Februar lag vielerorts 5 bis 6 Grad über der klimatologischen Norm der Jahre 1961 bis 1990. Diese Abweichung trieb die Durchschnittstemperaturen nach oben und sorgte für ungewohnt früh einsetzende Frühlingsgefühle.

Engadin: Rekordwärme im Hochgebirge

Auch das Engadin erlebte Rekordtemperaturen. Im Fextal und weiteren hochgelegenen Gebieten wurde Grasgrüne bis in den Herbst hinein verzeichnet. Die sonst so kalten Nächte blieben mild, da Wolkendecken die Wärme speicherten.

Subjektives Empfinden: Weniger Hitze, mehr Wolken

Obwohl die Temperaturen neue Höchstwerte erreichten, wurde das Jahr von vielen Menschen nicht als extrem heiß wahrgenommen. Grund dafür waren die fehlenden Hitzeperioden im Sommer und die vergleichsweise niedrigen Spitzenwerte. Im Norden der Alpen lag der Temperaturhöchstwert bei 35,4 Grad in Basel – deutlich weniger als die 39,3 Grad des Vorjahres in Genf.

Ein globaler Trend – und Graubünden mittendrin

Die Entwicklungen in Graubünden spiegeln die globale Tendenz wider: Weltweit gilt 2024 als das wärmste Jahr der Geschichte. Während die erste Jahreshälfte die Statistik dominierte, blieb die zweite Hälfte zwar milder, lag aber dennoch über den langjährigen Durchschnittswerten. Auch in unseren Nachbarländern Deutschland und Österreich brach 2024 alle bisherigen Temperaturrekorde.

Ausblick: Was bedeutet das für Graubünden?

Die zunehmende Häufung von Rekordjahren wirft Fragen zur Zukunft der alpinen Klimaregionen auf. Die Auswirkungen auf Tourismus, Landwirtschaft und die empfindlichen Ökosysteme der Berge werden in den kommenden Jahren genauer untersucht werden müssen. Fest steht: 2024 hat einen weiteren Meilenstein in der Klimageschichte gesetzt – und Graubünden stand dabei im Mittelpunkt der Entwicklungen.

 

(Symbolbild: Pixabay)