Stefan Rogentin überzeugt in Gröden

Nach seinem sensationellen Super-G-Sieg am Ende der letzten Saison musste der Bündner Ski-Crack Stefan Rogentin beim Saisonauftakt in Beaver Creek mit einem enttäuschenden 26. Platz vorliebnehmen. Doch der Bündner meldete sich in Gröden eindrucksvoll zurück: Im Super-G auf der berühmten «Saslong» belegte Rogentin einen starken fünften Rang – sein bisher bestes Ergebnis in dieser Saison.

Rogentin zeigte eine technisch saubere und aggressive Fahrt, die ihn lange auf Podestkurs hielt. Bis zum vierten Sektor lag er noch auf Rang 3, wurde dann aber zunächst vom Norweger Fredrik Meller und schliesslich vom furios auftrumpfenden Amerikaner Jared Goldberg überholt, der sich dank einer Bestzeit im letzten Abschnitt noch auf Platz 2 vorarbeitete.

Mattia Casse triumphiert knapp

Den Sieg sicherte sich der Italiener Mattia Casse, der im Alter von 34 Jahren und 15 Jahre nach seinem Weltcup-Debüt endlich seinen ersten Weltcupsieg feiern konnte. Auf der eher weichen Unterlage fühlte sich Casse sichtlich wohl, und insbesondere im vierten Sektor fuhr er der Konkurrenz davon. Am Ende rettete er einen hauchdünnen Vorsprung von einer Hundertstelsekunde auf Goldberg ins Ziel.

«Ich bin überglücklich, endlich hat es geklappt. Mein Ski lief perfekt, und jetzt freue ich mich auf die kommenden Rennen», so ein strahlender Casse im Ziel gegenüber SRF.

Schweizer Team stark vertreten

Neben Rogentin zeigten auch die weiteren Schweizer Athleten starke Leistungen. Lars Rösti, der mit der hohen Startnummer 48 ins Rennen ging, überraschte mit einer sensationellen Fahrt und erreichte mit Platz 8 sein bisher bestes Weltcup-Resultat. Justin Murisier, Alexis Monney und Franjo von Allmen sammelten ebenfalls Punkte, wurden jedoch von wechselnden Wetterbedingungen und einem längeren Rennunterbruch durch einen Sturz von Daniel Danklmaier beeinträchtigt.

Marco Odermatt auf dem Podest

Der Nidwaldner Marco Odermatt, Sieger des letzten Super-G in Beaver Creek, komplettierte das Podest mit Rang 3. Trotz wechselnder Verhältnisse und einigen Zeitverlusten in den mittleren Sektoren zeigte sich Odermatt zufrieden: «Ich habe das Rennen so gefahren, wie ich es mir vorgenommen hatte. Mattia war heute einfach der Stärkste.»

Der Weltcup-Zirkus bleibt in Italien. Am Samstag folgt in Gröden die traditionelle Abfahrt, bevor es in Alta Badia mit einem Riesenslalom und einem Slalom weitergeht. Für die Speed-Spezialisten wartet zudem das anspruchsvolle Wochenende in Bormio zum Jahresabschluss.

 

(Bilder Stefan Rogentin: SRF)