Das Davoser Stimmvolk hat sich gegen den Investitionskredit von 4 Millionen Schweizer Franken für den geplanten Erweiterungsbau des Kirchner Museums Davos (KMD) entschieden. Diese Entscheidung bedeutet, dass das Projekt «Sammlung Ulmberg» leider nicht realisiert werden kann – ein herber Rückschlag für die kulturelle Entwicklung der Region.
«Das Ergebnis nehmen wir mit Bedauern zur Kenntnis, da wir überzeugt sind, dass dieses Projekt eine einmalige Chance für Davos und die kulturelle Positionierung auf internationalem Niveau gewesen wäre», sagt Katharina Beisiegel, Direktorin des Kirchner Museum Davos. «Wir danken allen Unterstützerinnen und Unterstützern, die sich in den vergangenen Monaten für das Projekt eingesetzt haben», schreibt das Kirchner Museum in einer Mitteilung vom Sonntag.
Verpasste Chancen für Davos
Mit dem NEIN zum Erweiterungsbau kann die hochkarätige Sammlung Umberg, eine der bedeutendsten Kollektionen von Meisterwerken der Klassischen Moderne und zeitgenössischen Kunst, nicht in Davos beherbergt werden. Damit geht auch die Möglichkeit verloren, Davos als kulturellen Leuchtturm international zu etablieren.
Die Sammlung Ulmberg hätte Werke von Künstlern wie Max Beckmann, Lyonel Feininger, Francis Bacon und Louise Bourgeois umfasst, die als Dauerleihgabe erstmals vollständig der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden sollten. Der geplante Erweiterungsbau hätte zusätzlich moderne Ausstellungsraume, Depots sowie einen Veranstaltungs- und Kulturvermittlungsraum geschaffen.
Dank und Ausblick
Das Kirchner Museum Davos hat in den vergangenen Wochen intensiv über das Projekt und die damit verbundenen Chancen informiert. Trotz des Engagements des Projektteams und des positiven Feedbacks aus vielen Teilen der Bevölkerung konnte die Mehrheit nicht überzeugt werden.
«Wir respektieren die Entscheidung des Stimmvolks und werden uns weiterhin mit vollem Einsatz für die kulturelle Weiterentwicklung von Davos einsetzen», sagt Beisiegel. Wie es mit der Sammlung Ulmberg weitergeht, ist derzeit unklar.