Flughafen Samedan ist unverzichtbar

Der Regionalflughafen Samedan ist für die Oberengadiner Wirtschaft unverzichtbar. Dies zeigt eine neue Studie der Universität St. Gallen, die von der Verwaltungskommission der Infrastrukturunternehmung Regionalflughafen Samedan in Auftrag gegeben wurde. Der Flugplatz generiert jährlich rund 200 Millionen Franken Umsatz im Oberengadin und sichert über 1000 Arbeitsplätze in der Region.

Unter Einbezug aller wirtschaftlichen Effekte – von direkten Arbeitsplätzen über Tourismuseinnahmen bis hin zum Baugewerbe – generiert der Regionalflughafen Samedan (RFS) einen jährlichen Umsatz von rund 200 Millionen Franken. Damit sichert der Flugplatz über 1000 Vollzeitstellen in verschiedenen Branchen. Die Kombination aus alpinem Sport- und Naturerlebnis, hochkarätigen Veranstaltungen und der Anreise via Flugplatz macht das Oberengadin zu einem international bedeutenden Reiseziel im Luxussegment, wie der RFS am Mittwoch mitteilte.

Rechnet man die Umsätze im Oberengadin hinzu, die dadurch entstehen, dass dieses Einkommen von der einheimischen Bevölkerung und Wirtschaft zum Teil mehrfach wieder ausgegeben wird und somit mehrfach in den Kreislauf zurückfliesst, und rechnet man die Steuer- und Gebühreneinnahmen der Gemeinden von Zweitwohnungsbesitzern mit Bezug zum Flugplatz hinzu, so ergeben sich sogar weit über 200 Mio. Franken und deutlich über 1000 Vollzeitstellen.

Arbeitsplätze und Dienstleistungen vor Ort

Die am Flugplatz ansässigen fünf Aviatik-Unternehmen schaffen 84 hochqualifizierte Arbeitsplätze und erwirtschaften einen jährlich Umsatz von 22,4 Millionen Franken. Besonders wertvoll für die Region sind auch die stationierten Helikopterunternehmen. Sie unterstützen die Oberengadiner Gemeinden, die Bergbahnen und die Rhätische Bahn bei unverzichtbaren Aufgaben wie Lawinenschutz und Materialtransporten. Ohne den lokalen Flugplatz müssten die Leistungsbezüger wie Gemeinden, Forstbetriebe und Bergbahnen jährlich 1,3 bis 2 Millionen Franken mehr für Helikoptereinsätze bezahlen. Von diesen Kompetenzen vor Ort profitiert das ganze Tal.

Medizinische Versorgung und Sicherheit in der Region

Die Rega-Basis am Flugplatz spielt eine wichtige Rolle für die medizinische Versorgung der Region. Sie ermöglicht rasche Rettungseinsätze im Hochgebirge und senkt auch langfristig die Gesundheitskosten, zum Beispiel durch kürzere Transportwege und dadurch weniger gesundheitliche Langzeitschäden. Im Jahr 2023 flog die Rega 690 Einsätze und transportierte die Betroffenen in 47 Prozent der Fälle ins Spital Oberengadin oder in die Klinik Gut. Bei einem Wegfall des Flugplatzes oder der Rega-Basis könnte eine Verschlechterung der Versorgungsqualität zu negativen Imageeffekten führen.

Zentrale Rolle im Luxustourismus

Der Flugplatz erweist sich als einer der Schlüsselfaktoren für den Luxustourismus: Die Gäste, die über den Flugplatz anreisen, generieren einen beachtlichen Umsatz von 174,3 Millionen Franken pro Jahr in Hotels, Restaurants, im Detailhandel und im Baugewerbe. Davon sind 142,1 Millionen Franken touristische Ausgaben, die zu 78 Prozent von Hotelgästen und zu 22 Prozent von Zweitwohnungsgästen stammen. Für die lokale 5-Sterne-Hotellerie sind die Fluggäste ein wichtiges Kundensegment. Sie tragen 27 Prozent oder rund 70 Millionen Franken zum Jahresumsatz bei. Die internationale Erreichbarkeit auch aus dem Nicht-Schengen-Raum erhöht die Attraktivität von St. Moritz und den umliegenden Gemeinden des Flugplatzes für den Luxustourismus und für Premium-Events wie White Turf, Snow Polo World Cup und The Ice. Der Imageeffekt ist nicht in Zahlen quantifizierbar, trägt aber zur internationalen Positionierung von St. Moritz als Luxusdestination bei und macht die Destination im alpinen Raum einzigartig.

Bedeutung für den Immobilienmarkt 

Die gute Erreichbarkeit durch den Flugplatz macht das Oberengadin auch für vermögende Zweitwohnungsbesitzer attraktiv, wovon – in unterschiedlichem Ausmass – die allermeisten Gemeinden der Region massgeblich profitieren. Die Zweitheimischen investieren jährlich mindestens 32 Millionen Franken in ihre Liegenschaften. Zudem sind sie Investoren, Steuerzahler und Innovationstreiber für die lokale Wirtschaft. Damit tragen Zweitheimische auch zur Entwicklung des touristischen Angebots und der gesamten Infrastruktur in der Region bei.

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(Bild: zVg)