Der Ski-Weltcup startet traditionell am Sonntag auf dem Rettenbachgletscher in Sölden, wo die besten Athleten der Welt im Riesenslalom um die ersten Punkte kämpfen. Für das Schweizer Team ist der Saisonauftakt besonders spannend, da der amtierende Gesamtweltcupsieger Marco Odermatt und der letztjährige Gesamtzweite Loïc Meillard die Schweizer Fahnen hochhalten. Auch die Bündner Skirennfahrer haben Hoffnungen.
Mit Thomas Tumler, Gino Caviezel, Fadri Janutin und Livio Simonet sind gleich vier Athleten Teil des achtköpfigen Swiss-Ski-Teams und hoffen, die Weltcup-Saison mit starken Ergebnissen zu beginnen.
Der 34-Jährige Thomas Tumler aus Samnaun erlebte letztes Jahr eine hervorragende Saison. Mit 295 Weltcup-Punkten und einer Serie von fünf Top-10-Platzierungen am Saisonende zeigte Tumler, dass man (vielleicht vor allem) auch in fortgeschrittenem Ski-Alter mit ihm rechnen muss. Das Highlight der vergangenen Saison war sein dritter Weltcup-Podestplatz. Tumler wird in Sölden erneut seine Konstanz unter Beweis stellen und versucht, sich unter den Topfahrern zu etablieren.
Caviezels Weg zurück aufs Podest?
Gino Caviezel des Skiclubs Beverin blickt ebenfalls auf eine starke letzte Saison zurück, ganz zufrieden war der 32-Jährige aber trotzdem nicht. Mit 298 Weltcup-Punkten und sechs Top-10-Platzierungen, von denen vier erst gegen Saisonende erzielt wurden, zeigte Caviezel eine solide Leistung. Nachdem er in den vorangegangenen drei Saisons je einen Podestplatz erreichen konnte, blieb ihm dies in der letzten Saison verwehrt. Caviezel hat nun die Chance, in Sölden erneut an die Weltspitze zu gelangen und sein Ziel, wieder auf dem Podium zu stehen, zu verwirklichen.
Der junge Fadri Janutin vom Skiclub Obersaxen, der letztes Jahr 24 Jahre alt wurde, etablierte sich mit seinem besten Saisonresultat – einem 14. Platz im Riesenslalom in Aspen – als aufstrebender Fahrer im Weltcup. Mit 71 gesammelten Punkten und dem 30. Platz in der Riesenslalom-Gesamtwertung zeigt Janutin, dass er Potenzial für die Zukunft hat. Für Janutin ist der Auftakt in Sölden eine wertvolle Gelegenheit, seine Erfahrung und sein Können weiter zu steigern.
Simonet will wieder nach vorne
Der 26-jährige Livio Simonet vom Skiclub Lenzerheide-Valbella schloss die letzte Saison mit seinem besten Ergebnis, einem 14. Platz im Riesenslalom von Tahoe, ab. Mit insgesamt 33 Weltcup-Punkten freut sich Simonet auf die neue Saison und wird in Sölden sein Bestes geben, um sich als konstanter Top-15-Fahrer zu etablieren.
Das Swiss-Ski-Team geht mit einer starken Mischung aus erfahrenen und jungen Fahrern an den Start, die das Potenzial haben, in dieser Saison für Überraschungen zu sorgen. «Ziel ist es, dass jeder besser wird. Auch ein Marco Odermatt, der bereits an der Spitze steht, muss immer einen Schritt vorwärts machen. Die Konkurrenz schläft nicht», fordert deshalb auch Thomas Stauffer, Cheftrainer Ski Alpin Männer. In Sölden wird sich am Sonntag zeigen, wie die Bündner Talente ihre Form über den Sommer halten konnten und wie sie sich gegen die internationale Konkurrenz behaupten.
Der Riesenslalom in Sölden markiert den Startschuss in einen Winter mit gesamthaft 35 Weltcup-Stopps sowie den alpinen Ski-Weltmeisterschaften vom 4. bis 16. Februar 2025 in Saalbach-Hinterglemm. Mit St. Moritz (21./22. Dezember zwei Super-Gs der Frauen), Adelboden, Wengen und Crans-Montana stehen auch vier Stopps in der Schweiz an.
Hier gehts zu den Bündner Ski-Statistiken des letzten Winters.
(Archivbild: Thomas Tumler fuhr Ende letzter Saison 5x in Serie in die Top 10./GRHeute Archiv)