Ab dem Fahrplanwechsel am 15. Dezember 2024 wird die Rhätische Bahn (RhB) auf der Albulalinie die Kurzwende einführen. Damit wird der Betrieb auf dieser Linie wird effizienter. Zudem kann das Unternehmen die Produktionsanpassungen wegen des Lokpersonalmangels wieder aufheben.
Seit 2017 hat die RhB sechs siebenteilige Alvra-Gliederzüge in Betrieb. Die Züge wurden bewusst so beschafft, um in einer ersten Phase den bereits eingeführten Pendelbetrieb mit Steuerwagen auf der Albulalinie umzusetzen, womit das Umfahren der Komposition mit der Lokomotive an den Endbahnhöfen wegfiel. Auf Fahrplanwechsel am 15. Dezember 2024 kann nun mit der Kurzwende die zweite Phase der Betriebsoptimierung umgesetzt werden, wie die RhB am Montag mitteilte. Dies ist möglich, da unter anderem mit der Eröffnung des neuen Albulatunnels und Geschwindigkeitserhöhungen im Val Bever auch die notwendige Infrastruktur nun zur Verfügung steht.
Die Kurzwende bedeutet, dass die Albulazüge in St. Moritz gegenüber heute früher eintreffen und 14 Minuten später wieder zurück nach Chur fahren. Bisher betrug die Aufenthaltszeit der Züge in St. Moritz 62 Minuten. Der Betrieb wird damit optimiert. In Zukunft kann der Stundentakt mit einer Komposition weniger produziert werden, wodurch im Falle des Unterhalts einer Alvra-Komposition im Regelfall trotzdem für alle Verbindungen ein moderner Alvra-Zug zur Verfügung steht.
Um den Betrieb auf der Albulalinie stabil produzieren und die Kurzwende umsetzen zu können, werden in Rücksprache mit dem Kanton Graubünden und der Region Albula folgende Massnahmen umgesetzt:
- Der Bernina Express 951 fährt neu bereits um 08.17 Uhr ab Chur (bisher 08.28 Uhr), womit der Halt in Tiefencastel weiterhin möglich ist.
- Der Bernina Express 952 hält weiterhin in Tiefencastel.
- Die Bernina Express Züge 950/955 halten nicht mehr in Tiefencastel.
- Der Glacier Express hält alternierend in Filisur oder Tiefencastel (902/903 in Filisur, 904/905/920 in Tiefencastel, 901/906 in Filisur und Tiefencastel).
- Die beiden IR38-Züge 1117 und 1169 halten nicht mehr in Alvaneu und Surava.
Weiter halten die RE3-Züge (Landquart – St. Moritz) nicht mehr in Bever (Randzeiten ausgenommen). Dies ist notwendig, damit die Kreuzung von RE3 und IR38 in St. Moritz möglich ist. Damit wird die Fahrzeit des RE3 zwischen Landquart und St. Moritz um zwei Minuten verkürzt. Gleichzeitig wird eine zusätzliche Busverbindung Zuoz – Samedan (– St. Moritz) eingeführt, welche in Zuoz Anschluss auf die RE3-Züge von/nach Landquart und in Samedan Anschluss auf die IR38-Züge von/nach Chur ermöglicht.
Weitere Fahrplananpassungen werden am 27. November 2024 anlässlich der kantonalen Medienkonferenz zum Fahrplan 2025 kommuniziert.
Aufhebung der Produktionsanpassungen
Die RhB hat per 11. März 2024 aufgrund Lokpersonalmangel zum Schutz der Mitarbeitenden Produktionsanpassungen umgesetzt. Die RhB hat in den vergangenen Monaten intensiv Lokpersonal ausgebildet und macht dies weiterhin. Zu Spitzenzeiten waren im Sommer über 50 Lokführer/innen gleichzeitig in Ausbildung. Bis zum Fahrplanwechsel am 15. Dezember 2024 wird der Lokpersonalbestand wieder auf dem notwendigen Niveau sein, um die Produktionsanpassungen aufheben zu können. Dies bedeutet gleichzeitig auch, dass die beliebten öffentlichen Sonderfahrten (Dampf- und Nostalgiefahrten) sowie Charter-Extrazüge ab Mitte Dezember wieder angeboten werden.
(Bild: GRHeute)