Ein Bündner Olympia-Diplom in Paris

128 Athletinnen und Athleten vertraten die Schweiz an den Olympischen Spielen in Paris. Aus Graubünden waren mit Nino Schurter, William Reais und Annik Kälin zwei Athleten und eine Athletin dabei. Mit einem olympischen Diplom kam am Ende nur Kälin nach Hause.

Einschätzung vor Olympia: Aus Bündner Sicht gibts kleine Hoffnungen auf eine Medaille: Die Grüscherin Annik Kälin hat bei den bevorstehenden Olympischen Spielen in Paris Aussenseiter-Chancen auf Edelmetall. Die Mehrkämpferin hat sich in den letzten Jahren stetig verbessert und zählt mittlerweile zu den besten Athletinnen in ihrer Disziplin. Ihre Leistungen bei internationalen Wettkämpfen, insbesondere bei den Europameisterschaften 2024 in Rom, wo sie starke Ergebnisse erzielte, unterstreichen ihr Potenzial. Kälins Stärken liegen in ihrer Vielseitigkeit und ihrer Fähigkeit, in mehreren Disziplinen konstant gute Leistungen zu erbringen.

 

Resultat: Annik Kälin zeigte den besten Siebenkampf ihrer Karriere und schrammte auf dem vierten Platz knapp an einer Medaille vorbei. Immerhin sorgte die Grüscherin für das einzige Bündner Olympiadiplom.

 

Einschätzung vor Olympia: Ebenfalls in der Leichtathletik zuhause ist der Churer Sprinter William Reais, der vor etwas mehr als einem Monat an den Leichtathletik-Europameisterschaften in Rom über 200 m die Bronzemedaille gewonnen hat. Seine jüngsten Leistungen haben gezeigt, dass er mit den besten Sprintern Europas mithalten kann. Allerdings ist die Konkurrenz im Sprint traditionell sehr stark, mit Athleten aus den USA, Jamaika, und anderen sprintstarken Nationen. Reais muss seine persönliche Bestleistung abrufen, um nur schon in Finalnähe zu kommen. Neben den Einzelwettbewerben hat Reais auch kleine Chancen in den Staffelwettbewerben, insbesondere in der 4x100m Staffel der Männer. 

 

Update: Im Vorlauf des Heat 6 vom Montag, indem Reais unter anderen gegen den 100-m-Olympiasieger Noah Lyles antrat, hatte der Churer keine Chance und musste mit enttäuschenden 20:92 Sekunden mit dem letzten Platz vorlieb nehmen. Reais meinte nach dem Rennen, er hätte keine Energie gehabt und überlegte sich sogar, den Hoffnungslauf vom Dienstag zu streichen. Dies tat er dann auch, so dass das Olympia-Abenteuer des Churers leider früh und etwas enttäuschend endete. 

 

Einschätzung vor Olympia: Zu guter Letzt ist natürlich Nino Schurter, einer der erfolgreichsten Mountainbike-Fahrer der Welt, bei den Olympischen Spielen immer für eine Medaille gut. Der in Chur wohnhafte Schurter ist ein erfahrener Athlet mit einer beeindruckenden Liste an Erfolgen, darunter zehn Weltmeistertitel und eine Goldmedaille bei den Olympischen Spielen 2016 in Rio de Janeiro. Schurter hat auch in den letzten Jahren weiterhin auf hohem Niveau gefahren und starke Leistungen in der UCI Mountainbike World Cup-Serie gezeigt. Seine aktuelle Form und Fitness in Kombination mit der nötigen Prise Wettkampfglück werden entscheidend sein, um in Paris erfolgreich zu sein. Insgesamt hat Nino Schurter aber gute Chancen, eine Medaille zu gewinnen, vorausgesetzt, er bleibt gesund und kann seine Bestleistung am Wettkampftag abrufen. Seine Kombination aus Erfahrung, bisheriger Form und taktischem Geschick macht ihn zu einem der Favoriten im Rennen.

Update: Leider reichte es der Mountainbike-Legende nicht für eine Medaille. Hier gehts zum Rennbericht mit Nino Schurter.

 

 

(Bilder: Wikipedia/Swiss Olympic/GRHeute)