Im Freistaat der Drei Bünde gab es nicht nur Menschen und Tiere. Fabelwesen wie Drachen gehörten zur Glaubens- und Lebenswelt der Menschen. Im Hörspiel «Der letzte Drache» tritt der letzte Zeitzeuge des Freistaats der Drei Bünde in Erscheinung und beantwortet Fragen zur Geschichte Graubündens auf ungewohnte Weise. Die Bündner Schauspielerin Ursina Lardi verleiht dem Drachen seine Stimme in allen drei Kantonssprachen. Das Hörspiel ist frei verfügbar.
Seit dem Mittelalter wurden Fabelwesen bildlich dargestellt, zum Beispiel an Hauswänden und Kirchenmauern. Beschrieben wurden sie zudem von namhaften Chronisten wie Ulrich Campell (1510-1582), bekannt als «Vater der Bündner Geschichtsschreibung». Nun berichtet ein solcher Drache von seinen Erlebnissen mit den Menschen, insbesondere in der Zeit des Freistaats der Drei Bünde, wie die Standeskanzlei des Kantons Graubünden am Montag mitteilte.
Im Hörbuch «Der letzte Drache» erzählt der mächtige Drache vom Schwarzhorn von seinen Flügen über die Berge und Dörfer Graubündens, von seiner Vorliebe für Schafe und Ziegen und von seiner Verbannung in eine Höhle. Das Hörspiel ist eine Einladung, die faszinierende Geschichte Graubündens auf vielfältige und manchmal ungewöhnliche Art und Weise zu entdecken.
Graubünden aus der Drachenperspektive
Der Drache, der im Hörspiel auftritt, ist keine Erfindung. Die Vorlage für das Hörspiel bildet eine Sage aus dem Sertig bei Davos, die unter anderem von Sagensammler Arnold Büchli (1885-1970) dokumentiert wurde. Der Bündner Autor Thomas Kaiser hat die Sage erweitert und lässt den Bündner Drachen zu Wort kommen.
Das Hörspiel in acht Episoden ist vom Churer Musikproduzenten Lou Zarra produziert und musikalisch sanft unterlegt worden. Ursina Lardi leiht dem Drachen vom Schwarzhorn in Deutsch, Romanisch und Italienisch ihre Stimme. Die Bündnerin lebt heute in Berlin und arbeitet für Theater, Film und Fernsehen. 2017 erhielt Ursina Lardi den Hans-Reinhart-Ring, der als höchste Auszeichnung im Theaterleben der Schweiz gilt. Im Jahr 2024 wurde sie mit dem Kulturpreis der Stadt Chur ausgezeichnet.
Frei zugänglich auf 500.gr.ch
Das Hörspiel ist auf https://500.gr.ch/hoerspiel verfügbar und darf für Aktivitäten in Schulen, an Anlässen und weiteren Veranstaltungen frei verwendet werden.
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(Bild: zVg)