Seit dem 27. Mai 2024 rollen die Züge der Rhätischen Bahn (RhB) zwischen Chur und Arosa über den neuen Castielerviadukt. In einer zweiwöchigen Totalsperre waren zuvor die alte Konstruktion zurückgebaut, die Pfeiler mittels kontrollierter Sprengung abgebrochen und der neue Viadukt eingeschoben worden. Nun wurde die RhB vom Bundesamt für Verkehr (BAV) zu Abklärungen über die Auswirkungen der Sprengarbeiten vom 14. Mai 2024 aufgefordert.
Das BAV vertritt die Ansicht, dass der Rückbau des alten Bauwerkes mittels kontrollierter Sprengung eine Projektänderung darstellt, welche durch das BAV im Rahmen des Plangenehmigungsverfahrens (PGV) hätte genehmigt werden müssen. Deshalb forderte das BAV die RhB auf, diesbezügliche Auswirkungen auf die Umwelt abzuklären und dem BAV einen entsprechenden Bericht zukommen zu lassen, wie die RhB am Dienstag mitteilte.
Die RhB hatte die gewählte Rückbaumethode vorgängig mit den zwei betroffenen kantonalen Stellen, Amt für Jagd und Fischerei und der Abteilung Wasserbau des Tiefbauamtes, angeschaut und abgestimmt. Die konsultierten kantonalen Behörden hatten dem Rückbau des Castielerviadukts mit einer kontrollierten Sprengung zugestimmt. Mit der kontrollierten Sprengung konnte insbesondere die Arbeitssicherheit beim Rückbau des Viadukts deutlich erhöht werden.
Weitere externe Umweltexpertise ausgelöst
Aufgrund der Intervention des BAV hat die RhB nun eine weitere unabhängige Umweltexpertin damit beauftragt, die Auswirkungen der Sprengarbeiten, in Zusammenarbeit mit dem kantonalen Amt für Natur und Umwelt, nochmals zu beurteilen. Wie bereits vor Baubeginn geplant und im PGV-Projekt berücksichtigt, werden auch mit der kontrollierten Sprengung die Rückbaumaterialien aus dem alten Viadukt für die Erneuerung der Bachsperren im Castielertobel wiederverwendet. Damit können diverse Transporte in das abgelegene Tobel vermieden und Ressourcen geschont werden.
Projektabschluss bis Ende 2025
Zum Abschluss der Arbeiten an der Brücke und der Bachverbauungen werden die Hangflanke und das Bachbett wieder den heutigen Anforderungen angepasst, so dass das Brückenprojekt bis Ende 2024 und die Erneuerung der Bachsperren bis Ende 2025 abgeschlossen werden können.
(Bild: zVg)