«Ich habe an mich geglaubt und einfach Gas gegeben»

Der Churer 200-m-Spezialist William Reais hat an den Leichtathletik-Europameisterschaften in Rom die Bronzemedaille gewonnen.

Die Schweiz holte über 200 m der Männer gleich zwei Medaillen: Europameister wurde Timothé Mumenthaler mit einer Zeit von 20,28. Mit dem Churer William Reais schaffte es ein weiterer Schweizer aufs Podest. Über 200 m belegte er in 20:47 den dritten Platz und durfte somit die Bronze-Medaille in Empfang nehmen.

Zum ersten Mal seit 1969 in Athen standen am Montagabend in Rom zwei Schweizer im Finale über 200 m bei einer Europameisterschaft. Damals gewann Philippe Clerc die Goldmedaille, während Hansruedi Widmer es nicht aufs Podest schaffte. Im Jahr 2024 gelang es jedoch William Reais, eine Medaille zu holen. In einem als offen eingeschätzten Rennen sprintete der Churer souverän auf den dritten Platz und sicherte sich die Bronzemedaille.

«Es fällt mir schwer, dies in Worte zu fassen. Ich bin einfach gelaufen. Ich habe abgeschaltet, kann mich an nichts mehr erinnern, habe nur Timothé auf der eins gesehen», sagte Reais nach dem Rennen gegenüber SRF, «ich habe an mich geglaubt und einfach Gas gegeben. Ich glaube, Timothé und ich haben Schweizer Sprint-Geschichte geschrieben»

Diese Medaille entschädigt Reais für harte Jahre. Der Churer, der 2021 U23-Europameister war und an den Olympischen Spielen in Tokio teilgenommen hatte, erlitt vor zweieinhalb Jahren einen Sehnenriss im Fussgewölbe. Jetzt ist er zurück. Er trainiert in Bern mit den Kambundji-Schwestern. Mujinga Kambundji, die eine Stunde vor Reais in den Halbfinals über 200 m die zweitbeste Zeit erreichte («Jetzt hat es doch noch klick gemacht»), könnte am Dienstagabend als dritte dieser Trainingsgruppe ebenfalls aufs EM-Podest in Rom sprinten.

 

(Bilder: SRF)