Das Regionalspital Surselva hat ein schwieriges Jahr hinter sich. Das Konzernergebnis weist einen Verlust von CHF 2.39 Millionen aus. Die EBITDA-Marge sinkt nochmals gegenüber dem Vorjahr auf –0.34%. Dank den Jahresbeiträgen der SanaSurselva bzw. ihrer Trägergemeinden konnte ein schlechteres Ergebnis für die Regionalspital Surselva AG verhindert werden.
Weniger stationäre Patientinnen und Patienten aufgrund schneearmer Wintersaison 2022/23 und damit verbunden weniger behandelte stationäre Notfälle, steigende Kosten in fast allen Bereichen und ungenügende Tarife sowie höhere Einmaleffekte beeinflussen das Jahresergebnis der Regionalspital Surselva AG.
Die Regionalspital Surselva AG blickt auf ein sehr anspruchsvolles Jahr 2023 zurück. Vor allem der stationäre Rückgang von 185 Fällen (- 7 % gegenüber dem Vorjahr) bedingt durch Notfälle, welche aufgrund der schneearmen Wintersaison 2022/23 ausblieben, ist in der Jahresrechnung deutlich zu spüren. Hinzu kommen die bereits seit Jahren zu tiefen Tarifen sowie Kostensteigerungen im Personal- und Sachaufwand (+ 3.78 % gegenüber dem Vorjahr) aufgrund der Teuerung, was schliesslich zu einem Jahresverlust über die gesamte Regionalspital Surselva AG (Ergebnis Konzern) von CHF 2.39 Mio. (Vorjahr CHF 1.41 Mio. Jahresverlust) führte.
Demgegenüber steht positiv der ambulante Bereich, welcher auch im 2023 wiederum ein Wachstum verzeichnet. So wurden die budgetierten Werte beinahe in allen Bereichen übertroffen. Das zeigt, dass die angebotenen Leistungen in der Bevölkerung gefragt waren und auch rege genutzt wurden. Leider ist die tarifliche Situation im ambulanten Bereich nach wie vor sehr angespannt bzw. 20 – 30 % unterfinanziert, weshalb es aktuell unmöglich ist, in den meisten ambulanten Bereichen kostendeckend zu behandeln. Aktuell ist ein offenes Verfahren betreffend hoheitlicher Tariffestsetzung beim Bundesverwaltungsgericht hängig.
Aufgrund der angespannten Finanzsituation mussten die Gemeinden erstmals in der Geschichte der RSS AG um namhafte Beiträge zur Finanzierung des Spitalbetriebs angefragt werden. Das Regionalspital Surselva ist diesbezüglich in der Spitallandschaft Graubündens keineswegs allein.
Ebenfalls wurde der Verwaltungsratspräsident und deren Mitglieder für die nächsten zwei Jahre gewählt. Im Frühsommer wurde CEO Claudia Käch in den Ruhestand verabschiedet. Am 1. September 2023 hat Fadri Bisatz die Leitung übernommen. Fadri Bisatz hat seine Karriere in der Spitalpflege begonnen und kennt den Spitalbetrieb bestens.
Am 28. Februar 2024 hat die Gründerversammlung des Gesundheitsnetzes in Trun stattgefunden. Durch die Zusammenarbeit im Gesundheitsnetz zwischen den Gemeinden, der Alters- und Pflegeheime sowie der Spitexorganisationen und dem Spital in der Gesundheitsversorgungsregion Surselva sollen neue Chancen in der Synergienutzung und Kosteneffizienz entstehen.
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