Gutes Essen, gute Musik und ein schönes Geschenk zum Abschied: Die PS-Versammlung der GKB begrüsste am Samstag in der Stadthalle Chur über 2700 Partizipierende. Hauptgespräche des Tages: Die Dividendenausschüttung und die Hüfte des deutschen Sängers Peter Kraus.
Die PS-Versammlung der Graubündner Kantonalbank ist einer DER Events im Jahreskreis – für alle Besitzerinnen und Besitzer eines Partizipationsscheins. Schon die Anreise gleicht einer Schulreise: Man steigt in einen Bus oder in einen Zug, man kennt sich. Und alle haben dasselbe Ziel: Die Stadthalle in Chur. Die PS-Versammlung. Noch im Bus oder im Zug wird gewerweisst, was wohl dieses Jahr das jeweils legendäre Geschenk sein mag und diskutiert über Pro und Contra der letzten Geschenke: Ein Messer mit der Silhouette von Bergen, eine Seife, oder, oder oder.
Was kein Thema ist: Das Wetter. Es ist bitterkalt und schneeregnet. Eine absolute Ausnahme, wie Bankenpräsident Peter Fanconi in seiner Rede sagte. Er entschuldigte sich für die Unsicherheiten in Zusammenhang mit den Krediten an Signa. «Ich bin froh, dass das geklärt werden konnte.» Es ist sein zehntes Jahr als Bankenpräsident. Er präsentiert die Zahlen der Bank – ein Rekordjahr, das sich direkt auf die Dividenden der Partizipierenden auswirkt: Sie bekommen 47.50 Franken pro Schein. Fünf Franken mehr als letztes Jahr. Der Kanton hat in den letzten Jahren nahezu eine Milliarde von der Kantonalbank bekommen. Pro Kopf macht das 511 Franken pro Einwohner:in aus.
Rock’n’Roll mit Peter Kraus
CEO Daniel Fust spricht darüber, dass sich die Kantonalbank für ihre PS-Versammlung eine neue Heimat suchen muss und spätestens ab 2026 wohl eine haben dürfte – die neue Eventhalle auf der oberen Au. «Dann sind die Wartelisten wohl Vergangenheit.» 330 Tische sind für 2730 Besucherinnen und Besucher aufgestellt, die Aufbauarbeiten dauerten seit Dienstag. Sowohl Daniel Fust als auch Standespräsident Franz «Seppo» Caluori machen Werbung für die 500-Jahr-Feierlichkeiten für Graubünden. «Ich würde mich freuen, möglichst viel von Ihnen an einem der Anlässe zu sehen», sagte «Seppo» Caluori.
Und dann ist es endlich Zeit für Peter Kraus. Den Superstar aus der Zeit unserer Eltern, der Elvis Presley aus Deutschland. Er mag in die Jahre gekommen sein, aber was schnell klar wird: Seine Hüfte noch gar nicht. Sein Rock’n’Roll hält noch jeder Bühne stand. Er beginnt mit Swing, macht aus «L-O-V-E» von Nat King Cole «L-I-E-B-E» und man kann sich ganz gut vorstellen, dass die jungen Damen dafür vor vielen, vielen Jahren reihenweise in Ohnmacht gefallen sein könnten. Manchmal schliesst er beim Singen die Augen, und man kann sich auch vorstellen, dass Peter Kraus in diesen Momenten wieder da ist, wo er früher war: Im Hallenstadion. Oder sonst einer grossen Halle in Deutschland.
Ein Chili-Trio von Cala Chili
«Man hat mich den deutschen Elvis genannt», sagt er in einer Interview-Pause. «Aber der Rock’n’Roll von Elvis Presley wäre zuviel für Deutschland gewesen. Das waren mehr so Mädchen-Einlull-Lieder.» Peter Kraus hat einst Sammy Davis Jr. himself getroffen, der allerdings «completely stoned» mit dem Kopf auf den Tisch neben ihm knallte. «Das war mein Date mit Mr. Bojangles.» Das Set von Peter Kraus endet mit «Buona sera, signorina.»
Die PS-Versammlung endet, wie sie immer endet: Mit vollem Magen – es gab Salat, Spätzli, Coq au Vin, Rotkraut und eine Eiercreme mit Röteli-Gelee -, einem Herz voller Musik, dem Dessert-Marsch und dem sagenumwobenen Geschenk. Diesmal ein Trio der schärfsten Bünder, die es gibt: Chiliöl, Aprikosen-Chili-Chutney und grobkörnigem Chili-Senf von Cala Chili.
Die nächste PS-Versammlung findet am 22. März 2025 statt.
(Bild: GRHeute)