Repower erzielte im Geschäftsjahr 2023 ein Betriebsergebnis (EBIT) von 371 Millionen Franken und einen Gruppengewinn von 300 Millionen Franken. Im internationalen Energiehandelsgeschäft wurde ein Rekordergebnis erzielt. Gleichzeitig profitieren die Bündner Kundinnen und Kunden von Stromtarifen, die unter dem Schweizer Durchschnitt liegen.
Repower erwirtschaftete 2023 ein Betriebsergebnis vor Zinsen und Ertragssteuern (EBIT) von 371 Millionen Franken(Vorjahr: 82 Millionen Franken) und einen Gruppengewinn von 300 Millionen Franken (53 Millionen Franken). Die Gesamtleistung der Repower-Gruppe liegt bei 3,36 Mrd. CHF (4,75 Mrd. CHF), die Eigenkapitalquote beträgt neu 43 Prozent (29 Prozent), wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte.
Der Verkauf der Stromproduktion aus den eigenen Kraftwerken und den Beteiligungen war an den internationalen Energiemärkten sehr profitabel. Der Eigenhandel erzielte ebenfalls ein ausgezeichnetes Ergebnis und profitierte von der Volatilität der Märkte. Auch der Gashandel leistete mit einer starken Entwicklung des Gasspeichergeschäfts in ganz Europa einen wichtigen Ergebnisbeitrag. Wechselkurseffekte wirkten sich aufgrund der Aufwertung des Schweizer Frankens gegenüber dem Euro negativ auf die Margen aus.
Hohe Investitionstätigkeit
Angesichts des wachsenden Strombedarfs bildet die Erweiterung und Erhaltung erneuerbarer Energien einen integralen Bestandteil der Strategie von Repower. Dies widerspiegelt sich auch in unserer hohen Investitionstätigkeit. Im Berichtsjahr beliefen sich die Investitionen auf insgesamt 102 Millionen Franken (89 Millionen Franken). Die Gesamterneuerung des Kraftwerks Robbia ist die grösste Erneuerungsinvestition in der Geschichte des Unternehmens. Nach vierjähriger Bauzeit wird das gesamterneuerte Kraftwerk Robbia im Sommer 2024 wieder vollständig in Betrieb gehen. Weiter wurde im vergangenen Jahr im Kraftwerk Klosters eine Maschinengruppe komplett revidiert und die Planungsarbeiten für ein neues Wasserkraftwerk Chlus als zusätzliche Kraftwerkstufe im Prättigau wurden zielstrebig vorangetrieben.
Im Rahmen des Solarexpress plant Repower den Bau von zwei alpinen Solaranlagen. Die beiden Anlagen sollen bei den Bergstationen Vorab und Madrisa entstehen. Die Standortgemeinden Laax und Klosters haben den Projekten bereits zugestimmt. In Italien ist in Melfi der Bau eines neuen Solarparks bereits weit fortgeschritten und auch die Modernisierung verschiedener Wind- und Solaranlagen konnte erfolgreich abgeschlossen werden.
In den Unterhalt und den Ausbau des eigenen Stromnetzes in Graubünden investierte Repower im Jahr 2023 knapp 25 Millionen Franken. Repower beliefert ihre Bündner Kundinnen und Kunden in der Grundversorgung mit Strom aus den eigenen Kraftwerken, wobei sich der verrechnete Energietarif an den Gestehungskosten orientiert. Damit sind die Kundinnen und Kunden im Versorgungsgebiet von Repower vor den volatilen Preisen auf den Energiemärkten geschützt. Die Strompreise im topografisch anspruchsvollen Versorgungsgebiet von Repower liegen heute rund zehn Prozent unter dem Schweizer Durchschnitt.
Hohe Wertschöpfung im Kanton Graubünden
Repower hat im Berichtsjahr über 31,1 Millionen Franken Wasserzinsen und andere Konzessionsabgaben an die öffentliche Hand entrichtet. Hinzu kommen für 2023 nochmals insgesamt rund 31 Millionen Franken an Steuern für Kanton und Gemeinden. Die gesamte Wertschöpfung im Kanton Graubünden liegt jedoch aufgrund von verschiedenen Abgaben, Aufträgen, Dienstleistungen und Partnerschaften deutlich höher. Die Zahl der Mitarbeitenden stieg von 629 auf 658 (+5 Prozent), zusätzlich bildete Repower 29 Lernende aus.
Produktion leicht gesteigert
Die gesamte Eigenproduktion von Repower (inkl. Beteiligungsenergie) betrug im vergangenen Jahr 2’306 GWh (+8 Prozent). Die Niederschlagsmenge in Graubünden lag teilweise bis zu 20 Prozent über dem Durchschnitt, die Schneeschmelze fiel jedoch aufgrund der geringen Schneefälle im Winter 2022/2023 stark unterdurchschnittlich aus. Gegenüber dem langjährigen Mittel lag die Stromproduktion in den eigenen Bündner Wasserkraftwerken rund zehn Prozent tiefer. Grund dafür waren Erneuerungsarbeiten in verschiedenen Kraftwerken.
In Italien konnte die Produktion aus Wind-, Solar- und Wasserkraft auf 203,8 GWh (+5 Prozent) gesteigert werden. Im Gaskombikraftwerk Teverola (IT) ging die Produktion auf 638 GWh (-26 Prozent) zurück, da die Nachfrage nach Regelenergie in der Region Centro Sud weiterhin sehr tief ist. Zusätzlich war das Kraftwerk während zwei Monaten wegen Unterhaltsarbeiten vom Netz.
Mehr Strom verkauft
Das Vertriebsgeschäft in Italien für KMU-Kunden entwickelte sich positiv. Trotz striktem Kreditmanagement konnte Repower Italien neue KMU-Kunden für Strom- und Gaslieferungen gewinnen und den Endkundenabsatz um über 600 GWh steigern.
Das Geschäft mit den Schweizer Marktkunden hat sich im abgelaufenen Jahr ebenfalls positiv entwickelt. Die im Jahr 2023 unter Vertrag genommen Liefermengen für die Zukunft konnten im Vergleich zum Vorjahr um 5.7% gesteigert werden und erreichten mit über 500 GWh den höchsten Wert seit 2018.
Dividende
Der Verwaltungsrat beantragt der Generalversammlung vom 15. Mai 2024 eine Dividende in der Höhe von 5.00 Franken und eine Sonderdividende von 3.00 Franken.
Ausblick
Der Energiemarkt bleibt aufgrund der extremen Volatilität sehr anspruchsvoll. Negative Effekte wie ausbleibende Niederschläge, Zahlungsausfälle von Kunden, Wechselkurseffekte oder weitere Marktverwerfungen können das Jahresergebnis massgeblich beeinflussen. Repower hat einen grossen Teil der Stromproduktion aus eigenen Kraftwerken abgesichert, was sich 2024 positiv auf das Ergebnis auswirken wird.
(Bild: GRHeute)