Die 101 Bündner Gemeinden sind auf allfällige Gefährdungen vorbereitet. Diesen Schluss zieht das Amt für Militär und Zivilschutz nachdem die Gefährdungsanalysen abgeschlossen und die grosse Mehrheit der Mitglieder der Gemeindeführungsstäbe ausgebildet sind.
Die Gefährdungsanalysen konnten in enger Zusammenarbeit mit den Gemeinden durch das Amt für Militär und Zivilschutz (AMZ), das Amt für Wald und Naturgefahren (AWN) und die Gebäudeversicherung Graubünden (GVG) durchgeführt und abgeschlossen werden. Unter der Leitung des AMZ wurden in den letzten Jahren auch die Gemeindeführungsstäbe aufgebaut sowie aus- und weitergebildet, wie die Standeskanzlei des Kanton Graubündens am Donnerstag mitteilt. Somit sind die Gemeinden für die Bewältigung allfälliger Ereignisse gut aufgestellt.
Der Murgang in Bondo und der Schuttstrom in der Fraktion Brienz/Brinzauls haben gezeigt, dass die Gemeindeführungsstäbe in der Lage sind, grosse Ereignisse zu bewältigen. Je nach Ausgangslage werden sie bei Bedarf von den zuständigen kantonalen Stellen und vom Kantonalen Führungsstab unterstützt.
«Die Grundlagen für die Weiterbearbeitung des integralen Risikomanagements sind somit in allen Gemeinden vorhanden», sagt Bruno Casutt, scheidender Leiter des Bereichs Bevölkerungsschutz/ Dienste und stellvertretender Amtsleiter beim Amt für Militär und Zivilschutz. Bei der Erarbeitung der Gefährdungsanalysen haben sich alle beteiligt, die bei der Bewältigung von Ereignissen involviert sind. Somit konnte ein wichtiger Grundsatz für die Bewältigung von Ereignissen «in Krisen Köpfe kennen», aber auch deren Kompetenzen, erreicht werden.
Einzigartig in der Schweiz
«Graubünden ist der einzige Kanton in welchem alle Gemeinden eine Gefährdungsanalyse durchgeführt haben.»
Die Gefährdungsanalysen der Gemeinden haben auch zum Ziel, bei den Mitgliedern der Gemeindeführungsstäbe und schliesslich auch bei der Bevölkerung das Bewusstsein für mögliche Gefahren und entsprechende Massnahmen und Notfallpläne wie zum Beispiel Evakuations-, Betreuungs-, und Kommunikationskonzepte etc. vorzubereiten. Auf Grund der Gefährdungsanalysen werden nun im Rahmen des integralen Risikomanagements durch das Amt für Militär und Zivilschutz mit den Gemeindeführungsstäben Übungen zu möglichen Ereignissen, mit der grössten Eintretenswahrscheinlichkeit und dem grössten Schadenausmass durchgeführt.
(Bild: zVg.)