Legendäre Alligator-Aufholjagd zum Sieg gegen GC

Alligator Malans bezwingt GC Unihockey in einem Spiel mit zwei Gesichtern mit 8:7 nach Verlängerung. 40 Minuten dominierte GC das Spiel, die Alligatoren nahmen erst im Schlussdrittel Fahrt auf. Aber wie!

Mike Jäger und Tomi Jerkku tauschten die Plätze in den beiden ersten Sturmformationen, Joni Halminen verteidigte nach Verletzungspause an der Seite von Iiro Lankinen. Dies die Neuerungen im Team von Thomas Berger gegenüber den letzten Matches. Gegen GCs Startfurioso blieben die Umstellungen indes ohne Wirkung. Die Gäste spielten hart, zielstrebig, technisch stark und waren kaltblütig im Abschluss. 0:3 stand es nach zehn Spielminuten, in denen die Alligatoren nicht vom Fleck kamen. Eine technische rote Karte gegen GC (Spieler nicht auf dem Matchblatt) brachte Malans vier Minuten in Überzahl, die nicht genutzt wurden, aber immerhin für erste offensive Akzente sorgten. Ein unglücklich abgefälschter Ball landete in der 17. Minute hinter Torhüter Daniel Münger, GC baute den Vorsprung auch mit glücklichen Toren aus.

Und als zu Beginn des Mitteldrittels Noel Seiler gleich zum 0:5 für die Gäste traf, kamen im Publikum erste Gedanken an einen gebrauchten Malanser Abend auf. Joshua Schnell und Christof Camenisch eröffneten zwar das Skore für die Einheimischen nach zweimal erfolgreichem Forechecking – GC reagierte seinerseits humorlos mit zwei Toren. 2:7 lagen die Alligatoren im Rückstand, ein Drittel stand noch aus, Unerwartetes traf ein.

Schwungvoll kamen die Herrschäftler aus der Kabine, hatten Offensivaktionen, GC jedoch die Topchance der Startphase. Daniel Müngers Bigsave war wichtig, kurz darauf liess sich Mauro Hartmann allein vor Torhüter Haldemann nicht zweimal bitten. Als Valentin Schubiger und Dan Hartmann mit weiteren zwei Toren zum 5:7 verkürzten (46.), wechselte das Momentum die Seiten. Die Alligatoren spielten mit neuem Selbstverständnis auf, dominierten nun ihrerseits die Gäste. Mit energischem Nachsetzen wurde GC zu Fehlern gezwungen, Iiro Lankinen und Dan Hartmann (in Überzahl) sorgten für den plötzlich logischen Ausgleich in diesem Spiel.

Mit dem Wind eines 5:0 im Schlussdrittel in den Segeln spielten die Alligatoren in der Verlängerung unbeschwert. Nach einem Freistoss nutzte die erste Formation die Lücken in der unsortierten Gästeabwehr kaltblütig aus, Captain Dan Hartmann traf zum vielumjubelten Sieg.

Weshalb die heutige Partie in zwei so verschiedenen Phasen ablief, wissen die Unihockeygötter. In den ersten 40 Minuten hatten die Alligatoren viele technische Fehler, wenig Feuer im Team und eine unkompakte Defensive – gegen ein wie heute starkes GC bedeuten diese Defizite üblicherweise eine Niederlage. Die Auferstehung im Schlussdrittel und der veritable Zusammenbruch im Gästeteam ermöglichten den zweiten Saisonsieg gegen die Zürcher. Gegen die Mannschaften aus den Top 4 liegt also etwas drin – manchmal, so wie heute, via Spektakel. Gut fürs Herz.

 

(Text: Thomas Rentsch / UHC Alligator Malans/ Bild: Erwin Keller)