Die warme Jahreszeit ist für viele Menschen gleichbedeutend mit Spaß und Abenteuern im Freien. Für diejenigen, die eine Gräserallergie haben, kann der Frühling und Sommer jedoch zu einer regelrechten Herausforderung werden. Das ständige Niesen, die verstopfte Nase, juckende Augen und andere lästige Symptome können den Alltag erheblich beeinträchtigen. Aber keine Sorge, es gibt Möglichkeiten, wie du trotz einer Gräserallergie die Zeit im Freien in vollen Zügen genießen kannst. Wir zeigen dir, wie.
1. Informiere dich über deine Allergie
Der erste Schritt, um mit einer Gräserallergie umzugehen, ist es, diese zu verstehen. Du solltest wissen, gegen welche Gräser du allergisch bist – oftmals ist es mehr als nur eine Gräserart. Wenn diese zu unterschiedlichen Zeiten blühen, verlängert sich deine Gräserpollenallergie-Saison – und das Leiden – entsprechend. Sobald du deine Gräserarten kennst, kannst du in einem Pollenflugkalender nachschauen, in welchen Zeiträumen die Gräserpollen vermehrt in der Luft deiner Region auftreten. So kannst du deine Freizeitaktivitäten entsprechend planen und gegebenenfalls in Regionen reisen, in denen die Gräser nicht oder weniger vorkommen. Wenn du weißt, dass bestimmte Gräser in der Luft vorkommen, solltest du nach Möglichkeit drinnen bleiben oder spezielle Schutzmaßnahmen ergreifen.
2. Verwende allergikerfreundliche Produkte
Es gibt eine Vielzahl von Produkten, die speziell für Menschen mit Allergien entwickelt wurden. Dazu gehören hypoallergene Bettwäsche, allergikerfreundliche Reinigungsmittel sowie Luftreiniger. Diese Produkte können dazu beitragen, die Belastung durch Allergene in deinem Zuhause zu reduzieren und deine Symptome zu lindern. Das ist besonders wichtig, da du bei einem Gang im Freien die Gräserpollen mit nach Hause bringen kannst.
Mit einer regelmässigen Reinigung und einem guten Luftreiniger hältst du dein Zuhause so gut es geht allergenfrei. Achte beim Kauf der Produkte darauf, dass sie mit einem Allergie-Siegel ausgezeichnet sind, um sicherzustellen, dass sie den gewünschten Effekt haben.
Übrigens solltest du deine gewaschene Wäsche nicht im Garten auf den Wäscheständer hängen, sondern stets im Trockner trocknen. Auch ein häufiges Lüften solltest du vermeiden. Öffne deine Fenster entweder vor Sonnenauf- oder nach Sonnenuntergang, oder direkt nach einem Regenschauer. So reduzierst du die Gefahr von Gräserpollen in deinen Zimmern erheblich.
3. Passe deine Kleidung im Freien an
Nicht immer ist es möglich, in Hochzeiten des Pollenflugs drinnen zu bleiben. Wenn du keine andere Möglichkeit hast, als vor die Tür zu treten, solltest du einige Vorsichtsmassnahmen ergreifen: Je mehr Hautkontakt und Schleimhautkontakt du mit den Gräserpollen vermeiden kannst, desto besser. Eine Sonnenbrille kann deine Augen vor mikroskopischen Pollen schützen. Indem du eine Mund-Nasen-Maske trägst, verhinderst du, dass du die Pollen einatmest. Auch das Aufsetzen eines Hutes und das Tragen langer Kleidung reduzieren den Pollenkontakt weiter.
Sobald du nach Hause kommst, solltest du dich nach Möglichkeit bereits draußen umziehen, um zu verhindern, dass Pollen in deine Wohnräume gelangen. Das Ablegen der getragenen Klamotten im Schlafzimmer ist tabu. Dusche nach Möglichkeit sofort und ziehe saubere Kleidungsstücke an.
4. Plane deine Outdoor-Aktivitäten bewusst
Eine Gräserallergie bedeutet nicht, dass du den gesamten Sommer drinnen verbringen musst. Du kannst immer noch Outdoor-Aktivitäten geniessen, solange du sie klug planst. Vermeide Aktivitäten im Freien, wenn der Pollenflug am höchsten ist. Dies ist normalerweise morgens und abends der Fall. Nach einem Regenguss kann die Pollenkonzentration niedriger sein, da das Wasser die Pollen wegwäscht. Somit wäre dies ein guter Zeitpunkt für die Joggingrunde im Park.
Alternativ kannst du dich während der Allergie-Hochzeit nach Indoor-Sportarten umsehen oder lange Sportbekleidung tragen, die deinen Körper vor Pollen schützt. Eine Dusche und ein sofortiger Kleiderwechsel sind jedoch immer eine gute Idee.
5. Verwende Medikamente und lass dich professionell beraten
Es ist normal, dass der Körper geplagter Allergiker mit starken Symptomen reagiert. In diesem Fall musst du die Unannehmlichkeiten nicht aussitzen, sondern kannst dir mit einer Vielzahl von rezeptfreien und verschreibungspflichtigen Medikamenten Linderung verschaffen. Antihistaminika sind beliebt, um Juckreiz, Niesen und tränende Augen zu reduzieren. Verstopfte Nasengänge schwellen mit abschwellenden Nasensprays, sogenannte Decongestiva, wieder ab. Diese solltest du jedoch nicht zu lange nutzen, da deine Nasenschleimhäute ansonsten abhängig werden können.
Wenn du regelmässig unter schweren Allergiesymptomen leidest, raten wir dir, einen Allergologen aufzusuchen. Dieser erstellt einen persönlichen Behandlungsplan und kann dir möglicherweise eine Allergie-Immuntherapie empfehlen. Bei der sogenannten Hyposensibilisierung wird dein Körper den Allergenen wiederkehrend ausgesetzt, damit er sich mit der Zeit an diese gewöhnt. So können deine Allergiesymptome langfristig gemindert werden.
Es ist wichtig, dass du dir bewusst machst, dass eine Gräserallergie nicht dein ganzes Leben bestimmen muss. Mit den richtigen Massnahmen und einer guten Planung kannst du den Sommer im Freien geniessen und deine Symptome in Schach halten. Wenn du unsicher bist, wie du am besten mit deiner Allergie umgehen kannst, solltest du unbedingt einen Allergologen konsultieren.
(Symbolbild: Pixabay)