Ein neues Brückenangebot der Fachhochschule Graubünden erleichtert Geflüchteten den Zugang zu einem Hochschulstudium. Das Angebot bereitet die Teilnehmenden auf ein Bachelorstudium an der FH Graubünden vor und integriert idealerweise ein Praktikum in einem Unternehmen in der Region. Die ersten sechs Teilnehmenden aus der Türkei und der Ukraine sind diesen Herbst in den Bachelorstudiengängen Computational and Data Science und Tourismus gestartet.
«Das Projekt zielt darauf ab, die Ausbildungs- und Arbeitsmarktfähigkeit hochqualifizierter Personen mit Aufenthaltsstatus N, F, B oder S aus dem Asylbereich sowohl auf kantonaler als auch nationaler Ebene spürbar zu verbessern», wie die Standeskanzlei des Kanton Graubündens am Donnerstag mitteilt.
Das Angebot wird durch die Fachstelle Integration des Amts für Migration und Zivilrecht unterstützt und über den Fonds «Hochschulprojekte» von Perspektiven – Studium (Verband der Schweizer Studierendenschaften) finanziert. Geflüchtete Personen mit Wohnsitz im Kanton Graubünden, die sich für ein Hochschulstudium qualifizieren, erhalten durch das Brückenangebot den Zugang zu einem Bachelorstudium an der FH Graubünden. Zur Auswahl stehen die Studiengänge Bauingenieurwesen, Computational and Data Science, Information Science, Mobile Robotics, Photonics und Tourismus. Neben Modulen aus dem gewählten Studium besuchen sie einen akademischen Deutschkurs oder ein Unterstützungsmodul in Mathematik.
Die erworbenen Kompetenzen befähigen die Teilnehmenden bei erfolgreichem Bestehen zum Zugang zum regulären Studium. Geplant ist eine Teilnehmendenzahl von jährlich fünf bis zehn Personen.
Zugang zum Arbeitsmarkt für hochqualifizierte Personen aus dem Asylbereich
Das Projekt zielt darauf ab, die Ausbildungs- und Arbeitsmarktfähigkeit hochqualifizierter Personen mit Aufenthaltsstatus N, F, B oder S aus dem Asylbereich sowohl auf kantonaler als auch nationaler Ebene spürbar zu verbessern. Insbesondere seit dem Ausbruch des Kriegs in der Ukraine haben sich bei der FH Graubünden Anfragen von Geflüchteten für ein Studium gehäuft. Das Brückenangebot der Fachhochschule ist Teil des Kantonalen Integrationsprogramms für die Jahre 2024 bis 2027 (KIP 3).
Mitfinanziert wird das Angebot der FH Graubünden über den Fonds «Hochschulprojekte» von Perspektiven – Studium. Perspektiven – Studium wurde 2016 vom Verband der Schweizer Studierendenschaften lanciert und setzt sich für mehr Chancengerechtigkeit beim Hochschulzugang ein. Der Fonds «Hochschulprojekte» wird durch die Stiftungen Volkart, Mercator, atDta, Ernst Göhner, Otto Erich Heynau und Corymbo gespiesen. Das Brückenangebot der FH Graubünden wird durch den Fonds von 2023 bis 2026 mit 60 000 Franken unterstützt mit dem Ziel, das Projekt über den Finanzierungszeitraum hinaus institutionell zu verankern.
(Bild: Symbolbild, eduwo.ch)