Der Kanton Graubünden, der Gemeindeverband für den öffentlichen Verkehr im Oberengadin und das Bundesamt für Verkehr (BAV) beabsichtigen, die Bus und Service AG (Engadin Bus) auch künftig mit dem Betrieb der regionalen Buslinien im Oberengadin zu beauftragen. Ausserdem soll die Bus und Service AG ab Dezember 2027 neu den Betrieb der regionalen Buslinien im Bergell bis Chiavenna (I) sowie den Palm Express von St. Moritz nach Lugano übernehmen. Diese Linien betreibt heute die PostAuto AG.
Als Besteller des öffentlichen Verkehrs haben der Kanton Graubünden, der Gemeindeverband für den öffentlichen Verkehr im Oberengadin und das Bundesamt für Verkehr (BAV) Ende Dezember 2022 die regionalen Buslinien im Oberengadin und im Bergell inklusive dem Palm Express (von St. Moritz nach Lugano) öffentlich ausgeschrieben. Der Auftrag umfasst den Betrieb von insgesamt zehn Buslinien mit einem Volumen von über drei Millionen Kilometern pro Jahr für den Zeitraum von Dezember 2024 (Oberengadin) beziehungsweise Dezember 2027 (Bergell und Palm Express) bis Dezember 2034. Weiter basiert der Auftrag auf einem neuen, ausgebauten Angebotskonzept, welches per Fahrplanwechsel im Dezember 2024 umgesetzt werden soll. Die Linien im Oberengadin werden heute bereits von der Bus und Service AG (Engadin Bus) betrieben, jene im Bergell sowie der Palm Express von der PostAuto AG.
Drei Transportunternehmen reichten Offerte ein
An der Ausschreibung haben sich drei Transportunternehmen beteiligt: die Bus und Service AG, die PostAuto AG und die Bus Ostschweiz AG, wie die Standeskanzlei des Kantons Graubünden am Freitag mitteilte. Die Offerten wurden anhand vorgängig festgelegter Zuschlagskriterien beurteilt, wobei der Preis mit 40 Prozent und die Qualitätskriterien mit insgesamt 60 Prozent in die Bewertung einflossen. Dabei zeigte sich, dass die Bus und Service AG das Angebot mit dem besten Preis-Leistungs-Verhältnis eingereicht hat.
Mit der Vergabe an die Bus und Service AG ist sichergestellt, dass die Fahrgäste des öffentlichen Regionalverkehres im Oberengadin und im Bergell von einer hohen Qualität der Dienstleistungen profitieren. Gleichzeitig hat die öffentliche Hand als Bestellerin die Garantie, dass diese zu marktgerechten Konditionen erbracht werden. Durch den konsequenten Einsatz von Hybrid-Fahrzeugen und den vermehrten Einsatz von Elektrobussen bei der Bus und Service AG wird der öffentliche Verkehr zudem in Zukunft noch nachhaltiger.
Ab 2028 werden alle Linien unter der Marke «Engadin Bregaglia Bus» betrieben. Im Zuge der Linienübernahme wird die Bus und Service AG, soweit zusätzliches Personal benötigt wird, den betroffenen Angestellten der PostAuto AG die Übernahme zu branchenüblichen Konditionen anbieten.
Das BAV hat die Anbieter über die Vergabeabsicht der Besteller informiert und wird nun das zugehörige Konzessionsverfahren eröffnen. Dieses soll im November dieses Jahres mit dem beschwerdefähigen Vergabeentscheid abgeschlossen werden. Der Entscheid ist entsprechend noch nicht rechtskräftig.
(Bild: GRHeute)