Bündner Bevölkerung wächst weiter

Im Kanton Graubünden wohnten per 31. Dezember 2022 total 202 538 ständige Einwohnerinnen und Einwohner. Dies sind 1162 Personen mehr als im Vorjahr. Gleichzeitig wurden im Kanton deutlich mehr Todesfälle als in den Vorjahren registriert.

Das Bevölkerungswachstum in Graubünden liegt im 2022 mit 0,58 Prozent weiterhin unter dem nationalen Mittelwert (0,88 Prozent). Die grössten Wachstumsraten verzeichneten im Berichtsjahr die Kantone Schaffhausen, Freiburg und St.Gallen. Auf der anderen Seite verbucht der Kanton Jura die geringste Zunahme bei der ständigen Wohnbevölkerung im gleichen Zeitraum.

Haupttreiber des Bevölkerungswachstums ist in weiten Teilen des Landes wiederum die Zuwanderung – gesamthaft sind im Berichtsjahr 68 760 Personen mehr in die Schweiz eingewandert als ausgewandert. In den letzten vier Jahren ist Graubünden um insgesamt 4159 Personen gewachsen.

Regional unterschiedliche Tendenzen

Am stärksten ist die Bevölkerung im 2022 in den Bündner Regionen Moesa, Viamala, Landquart und Prättigau/Davos gewachsen. Wobei sich das Wachstum vorwiegend auf die Haupttalachsen der beschriebenen Regionen sowie auf die direkt daran angrenzenden Gebiete konzentriert. In den Regionen Albula und Maloja hat die ständige Wohnbevölkerung im letzten Jahr am stärksten abgenommen.

Ein Blick auf die 15 Gemeinden mit über 3000 Einwohnerinnen und Einwohnern verrät, dass im letzten Jahr Ilanz/Glion, Maienfeld und Trimmis prozentual am stärksten gewachsen sind. Innerhalb dieser Gruppe der grössten Bündner Gemeinden verzeichneten Arosa, Scuol, St. Moritz, Domat/Ems und Bonaduz einen Bevölkerungsrückgang.

Mehr Todesfälle bei gleichbleibender Geburtenzahl

Bei rückläufiger Anzahl an Geburten haben die Todesfälle im letzten Jahr in Graubünden markant zugenommen. Einzig in den Regionen Imboden und Landquart wurden mehr Neugeborene als Todesfälle gezählt, dies im Gegenteil zur Region Surselva, welche unter anderem auch Demografie-bedingt die grösste Negativbilanz in der natürlichen Bevölkerungsbewegung ausweist.

Der internationale Wanderungssaldo der ständigen Bündner Wohnbevölkerung im letzten Jahr betrug 1693 Personen. Somit waren per Ende Dezember 2022 19,7 Prozent der Wohnbevölkerung Graubündens ausländischer Staatsangehörigkeit.

Abwanderung von Jungen weiter gross

Anders präsentiert sich die Lage bei der interkantonalen Migration; mehr Einwohnerinnen und Einwohner sind in andere Kantone abgewandert als neu nach Graubünden zugezogen. Junge Bündnerinnen und Bündner in Ausbildung sowie Personen in jungen Berufsjahren wandern weiterhin am häufigsten ab. Die Bevölkerungsgruppen nahe dem Pensionsalter machen andererseits den grössten Teil der interkantonalen Zuwanderung nach Graubünden aus.

Unter den Bündner Gemeinden profitieren Chur, Landquart, Ilanz/Glion und ein Grossteil der Gemeinden des Rheintals, der Bündner Herrschaft und des vorderen Prättigaus von Zugängen aus den periphereren Regionen und Tourismusgemeinden. Allen voran weisen Davos, Vaz/Obervaz, Flims und Laax in absoluten Zahlen die grösste intrakantonale Abwanderung auf.

Weniger portugiesische, mehr deutsche, italienische und rumänische Staatsangehörige

Zum Jahresende 2022 wohnten 39 852 ständige Einwohnerinnen und Einwohner mit ausschliesslich ausländischer Staatsbürgerschaft im Kanton; 996 mehr als im Vorjahr. Während der Personenbestand an portugiesischen Staatsangehörigen unter den grössten Ausländergruppen leicht abnahm, stieg die Zahl der in Graubünden wohnenden deutschen, italienischen und rumänischen Staatsangehörigen. 440 im Kanton wohnhafte Personen erwarben im letzten Jahr das Schweizer Bürgerrecht.

Details zu den Bevölkerungsbeständen und -bewegungen für alle Gemeinden und Regionen sind auf der Webseite des Amts für Wirtschaft und Tourismus (Statistik und Register) aufgeschaltet.

 

(Symbolbild: Pixabay)