Autofinanzierung – Leasing oder Privatkredit?

Der fahrbare Untersatz ist kaputt oder muss dauernd in die Werkstatt. In diesem Falle kommen Verbraucher nicht umhin, sich ein neues Auto anzuschaffen. Der aufzuwendende Geldbetrag treibt den meisten den Schweiss auf die Stirn, reisst die Ausgabe doch ein tiefes Loch in den Geldbeutel.

Damit die eigene Liquidität nicht zu sehr beschnitten wird, kann ein passendes Finanzierungsmodell gesucht werden. Bequeme Autofahrer wählen ein neues Auto bei einem Leasing-Anbieter aus. Verbraucher, die die Kosten im Blick haben, greifen eher zum Privatkredit.

Ein Privatkredit ist beim Kauf eines Autos in der Regel günstiger als ein Leasingmodell! 

Die besten Finanzierungsmodelle beim Autokauf

Der Kauf eines neuen Autos ist mit einigen Kosten verbunden. Wohl dem, der das nötige Kleingeld zur Hand hat und den Wagen bar bezahlen kann. Dann fallen weder Zins- noch Ratenzahlungen an, sodass das neue Gefährt günstig gekauft wird. In den meisten Fällen jedoch muss sich um eine Finanzierung gekümmert werden.

Etwa die Hälfte der Schweizer greift dabei auf einen Leasingvertrag zurück. Das Traumauto steht sofort vor der Tür und die dafür zu zahlenden Raten erscheinen auf den ersten Blick günstig. Die Aufnahme eines Privatkredits dagegen ist mit einer höheren Kreditsumme verbunden. Zudem muss eine gewisse Wartezeit einkalkuliert werden, sofern man sich nicht für einen Online-Anbieter entscheidet.

Bei genauerer Betrachtung jedoch zeichnet sich ein anderes Bild ab. Üblicherweise besitzt ein Privatkredit Vorteile gegenüber dem Leasing, besonders, wenn dabei berücksichtigt wird, dass das Fahrzeug in den Besitz des Käufers übergeht. Endet dagegen der Leasingvertrag, muss das Auto zurückgegeben werden und man steht ohne Auto da. Zudem gehen mit Leasing-Verträgen eine ganze Reihe versteckter Kosten einher, die auf den ersten Blick nicht ersichtlich sind.

Wie funktioniert ein Privatkredit?

Ein Privatkredit wird entweder bei der Hausbank beantragt oder online auf einer zuverlässigen Plattform wie beispielsweise miro-kredit.ch. Eine Zusage vorausgesetzt, wird die vereinbarte Kreditsumme zügig auf das eigene Bankkonto überwiesen. Das Auto wird bezahlt und gehört dem Käufer.

Die Kreditsumme einschliesslich Zinsen muss danach in bis zu 120 Raten zurückgezahlt werden. Manche Kreditgeber nehmen die Fahrzeugdokumente so lange in Gewahrsam, bis das Darlehen getilgt ist.

Vorzüge und Nachteile eines Privatkredits beim Autokauf

Vor der Beantragung eines Privatkredites ist es sinnvoll, verschiedene Anbieter über das Internet zu vergleichen. Es empfiehlt sich, den Kreditgeber auszuwählen, der die niedrigsten Zinsen und Gebühren berechnet.

Vorteile des Privatkredits

  • Die Kreditsumme wird nicht zweckgebunden vergeben. Der Betrag kann für jedes Ziel verwendet werden, in diesem Fall für ein Fahrzeug der Wahl.
  • Wenn ein günstiger Gebrauchtwagen gefunden wird, kann dieser gekauft werden. Der Käufer ist nicht zum Erwerb eines Neuwagens verpflichtet.
  • Gegenüber dem Autohaus tritt der Kreditnehmer als Barzahler auf. Viele Verkäufer belohnen ein solches Vorgehen mit kräftigen Preisnachlässen.
  • Die notwendigen Versicherungen können frei gewählt werden.
  • Der Käufer kann das neue Auto auch bei einem privaten Anbieter kaufen. In der Regel fährt er damit günstiger, weil keine Händlermarge berechnet wird.
  • Ein Kreditvertrag ist klar und transparent geregelt. Er umfasst keine versteckten Kosten, die erst im Nachhinein ersichtlich werden.
  • Im Gegensatz zum Leasing können die Zinsen eines Privatkredits von Privatleuten von der Steuer abgesetzt werden.
  • Bei notwendig werdenden Reparaturen beziehungsweise für Wartungsarbeiten kann der Autobesitzer die Werkstatt frei wählen. Das Fahrzeug bedarf keiner teuren Vertragswerkstatt.
  • Ein Kreditvertrag kann vorzeitig gekündigt werden. Dies ist dann der Fall, wenn beispielsweise ein Erbfall eintritt oder der Kreditnehmer mit einem unerwarteten Geldregen überrascht wird. Wichtig ist dieser Umstand dann, wenn der Kreditnehmer die Arbeit verliert und die Raten nicht mehr tilgen kann. In diesem Falle wird der Wagen verkauft, der Kredit getilgt und man ist in der Regel schuldenfrei.
  • Da sich das Fahrzeug im Besitz des Käufers befindet, ist die Fahrleistung unbegrenzt.

Nachteile eines Privatkredits beim Autokauf

  • Der Kauf eines Autos über einen Privatkredit beeinflusst die Bonität, wodurch unter Umständen andere Finanzierungen neu bewertet werden.
  • Nach einigen Jahren kommt es durch Verschleiss unweigerlich zu Reparaturen.
  • Der Besitzer trägt das Risiko des Wertverlustes.
  • Die Raten sind höher als beim Leasing. Dafür geht der Wagen direkt in den Besitz des Käufers über.
  • Der Käufer muss sich um einen späteren Verkauf selbst kümmern.

Was wird unter Leasing verstanden?

Leasing ist ein Finanzierungsmodell, bei dem drei Parteien beteiligt sind. Dazu zählen das kreditgebende Finanzinstitut, die Leasinggesellschaft, welche über das Auto verfügt und der Leasingnehmer, welcher das Fahrzeug “mietet”.

Dabei wird zwischen dem Leasinggeber und dem Leasingnehmer ein Vertrag abgeschlossen, der es letzterem gestattet, über das Auto für eine bestimmte Zeit zu verfügen. Die Vertragslaufzeiten umfassen im Normalfall zwei Jahre. Üblicherweise enthält ein Leasingvertrag ein Kilometerlimit. Wird dieses überschritten, wird eine Nachzahlung fällig. Nach Ablauf der Vertragszeit stehen drei Optionen zur Verfügung:

  • Das Leasingunternehmen nimmt den Wagen wieder in Empfang.
  • Der Leasingnehmer kauft das Fahrzeug und bezahlt den vor Vertragsabschluss vereinbarten Restwert.
  • Ein neuer Leasingvertrag wird abgeschlossen.

Vor- und Nachteile beim Leasing eines Neuwagens

Wer nur die nackten Zahlen betrachtet, wird schnell zu dem Fehlschluss verleitet, dass ein geleastes Auto günstiger wäre. Das Finanzierungsmodell enthält jedoch eine ganze Reihe versteckter Kosten, die in der Summe das Fahrzeug erheblich verteuern können. Diese werden bei genauerem Hinsehen deutlich:

Vorteile des Leasingmodells zur Autofinanzierung

  • Es steht immer das neueste Fahrzeugmodell auf der Strasse beziehungsweise in der Garage.
  • Es muss nicht der komplette Fahrzeugpreis aufgebracht werden, wodurch die Raten günstiger sind als beim Privatkredit.

Nachteile des Auto-Leasings

  • Nach Ablauf der Vertragszeit bleibt der Wagen im Besitz der Leasinggesellschaft.
  • Steuerliche Vorteile können nur bei Dienstwagen oder gewerblich genutzten Fahrzeugen geltend gemacht werden. Privatleute gehen leer aus.
  • Wartungs- und Reparaturkosten trägt der Leasingnehmer.
  • Leasinggesellschaften bestehen auf dem Abschluss einer teuren Vollkaskoversicherung.
  • Der Leasingvertrag enthält eine Klausel, die die Kilometerleistung beschränkt. Wird das Limit überschritten, ist mit einer kräftigen Nachzahlung zu rechnen.
  • Ein Halterwechsel ist nicht vorgesehen. Das Auto kann somit auch bei einem finanziellen Engpass nicht verkauft werden.
  • Treten Gebrauchsspuren auf, lassen sich manche Leasinggeber diese in Form von Zusatzkosten vergüten.
  • Will der Leasingnehmer den Vertrag vorzeitig auflösen, müssen hohe Gebühren in Kauf genommen werden.

Fazit – Leasing oder Privatkredit – welche Lösung ist besser?

Leasing kommt eigentlich nur für den gewerblichen Bereich infrage, zumal Privatleute im Gegensatz zum Privatkredit keine steuerlichen Vorteile geniessen. Ausserdem ist Leasing interessant für Verbraucher, die immer das jeweils neueste Modell fahren möchten und die sich nicht an dem vorgegebenen Kilometerlimit stören.

Hinsichtlich der Wirtschaftlichkeit ist der Privatkredit zu empfehlen. Leasingverträge sind mit einer Reihe versteckter Kosten verbunden. Das grösste Plus des Autokredits sind jedoch die Tatsache, dass das Fahrzeug im Besitz des Käufers bleibt und nicht zurückgegeben werden muss sowie der wahrscheinliche Preisnachlass durch den Händler.

 

 

(Bild: zVg.)