Der Moment, vor dem alle Angst hatten, ist schneller gekommen als befürchtet: Bis am Freitag um 18 Uhr muss Brienz geräumt sein. Die Gefahr eines Bergrutsches steigt von Stunde zu Stunde.
Eigentlich wäre die Information der Bevölkerung am kommenden Freitag geplant gewesen. Zwar herrschte über dem Dorf Brienz schon das Damoklesschwert der Phase Gelb, die jederzeit in die Phase Orange über gehen konnte. Das bedeutete: Die Bewohner mussten sich für die kommende Evakuierung parat machen. Zwei bis sechs Wochen kann es in der Phase Gelb dauern, bis die «Insel» hoch über dem Dorf abbricht, wie dem Bulletin des Gemeindeführungsstabs zu entnehmen war.
Doch die Lage ist ernst: Phase Gelb ist schneller gekommen als befürchtet. Am Dienstag hiess es, dass die Einwohnerinnen und Einwohner von Brienz das Dorf bis am kommenden Freitag um 18 Uhr verlassen müssen. An einer Informationsveranstaltung am selben Abend sagte Mediensprecher Christian Gartmann gemäss «Blick Online», dass sich die Geschwindigkeit der Rutschung noch einmal markant erhöht habe. Es könne in 7 bis 24 Tagen zu einen Abbruch kommen.
«Wenn wir jetzt evakuieren, können wir den Menschen noch drei Tage Zeit geben, das Dorf zu verlassen», sagte Christian Gartmann im «Blick». Ob und wann die Menschen wieder zurück nach Brienz können, kann Gartmann zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht sagen. «Wir können nur sagen, das Dorf wird überwacht werden und es wird effektiv überwacht.»
Für die evakutierten Anwohnerinnen und Anwohner werden noch immer Ferienwohnungen benötigt. Wer eine zur Verfügung stellen kann, soll sich bei der Gemeinde melden. Zum Abschluss der Veranstaltung sagte Gemeindepräsident Daniel Albertin: «Wir müssen versuchen, in dieser Krise einfach zusammenzuhalten. Dann werden wir das bestimmt meistern.»
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(Bild: GRHeute)