Die Regierung genehmigt das «Kantonale Integrationsprogramm» für die Jahre 2024 bis 2027. Zudem sichert sie der Stiftung Pro Kloster St. Johann in Müstair einen Kantonsbeitrag für die Restaurierung des Klosters St. Johann zu.
Kantonales Integrationsprogramm 3 genehmigt
Die Regierung genehmigt das Kantonale Integrationsprogramm Graubünden 2024–2027 (KIP 3). Die Integrationsförderung von Ausländerinnen und Ausländern in der Schweiz ist eine Verbundaufgabe von Bund, Kantonen und Gemeinden. Seit 2014 schliesst der Bund mit den Kantonen Programmvereinbarungen ab. Darin bündeln die Kantone ihre Massnahmen der spezifischen Integrationsförderung in einem speziell auf den kantonalen Kontext zugeschnittenen Integrationsprogramm. Finanziell sind dafür neben den Bundesgeldern jährlich 960 000 Franken eingeplant. Diese werden zu einem Drittel von den Gemeinden und zu zwei Dritteln vom Kanton getragen.
Zur Erarbeitung des KIP 3 setzte der Kanton Graubünden auf einen breit angelegten partizipativen Prozess. Unter dem Motto «Gemeinsam gestalten» lud die Fachstelle Integration zur Mitwirkung bei der Erarbeitung der Grundlagen für die künftige kantonale Integrationspolitik ein. Alle am Thema interessierten Personen und Institutionen wurden miteinbezogen, damit möglichst viele Perspektiven auf die bisherige Integrationspolitik berücksichtigt werden konnten, wie die Standeskanzlei des Kantons Graubünden am Donnerstag mitteilte.
Anpassung des regionalen Richtplans der Region Moesa genehmigt
Die Regierung genehmigt die von der Region Moesa am 2. Februar 2023 beschlossene Anpassung des regionalen Richtplans «Parco naturale regionale Val Calanca».
Im Juni 2019 genehmigte die Regierung die ersten Richtplananpassungen zur Schaffung des ersten regionalen Naturparks in der italienischen Schweiz im Calancatal (Medienmitteilung vom 27. Juni 2019). Die Errichtungsphase startete im Jahr 2020 und wird im laufenden Jahr abgeschlossen. Die nun vorliegende Richtplananpassung wird im Hinblick auf den Übergang von der Errichtungs- in die Betriebsphase ab 2024 vorgenommen. Zudem werden die strategischen Ziele des Parks im kantonalen Richtplan aufgenommen. Beim «Parco Val Calanca» handelt es sich um einen «Regionalen Naturpark von nationaler Bedeutung». Demzufolge muss der Park für den Betrieb räumlich gesichert und im kantonalen Richtplan bezeichnet werden.
Der Park bietet den beteiligten Gemeinden und deren Bevölkerung die Chance, die weitgehend intakte Natur, die wertvolle Landschaft und das reiche kulturelle Erbe zu erhalten und damit gleichzeitig eine nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung innerhalb dieses Gebiets anzustossen.
Kantonsbeitrag für die Restaurierung des Klosters St. Johann in Müstair
Für die Restaurierung der Etappe 2023 des Klosters St. Johann sichert die Regierung der Stiftung Pro Kloster St. Johann in Müstair einen Kantonsbeitrag von maximal 148 700 Franken zu. Hinzu kommt ein Bundesbeitrag in derselben Höhe aufgrund der Wichtigkeit des Gebäudekomplexes im gesamtschweizerischen Kontext. Die Gesamtkosten der Etappe 2023 betragen rund 2,65 Millionen Franken.
Das Kloster St. Johann in Müstair ist eines der wertvollsten Kulturdenkmäler der Schweiz, das auf der UNESCO-Liste verzeichnet ist. Die Restaurierung der Gesamtanlage verläuft kontinuierlich und richtet sich in ihrem Umfang nach den vorhandenen finanziellen Mitteln. Seit 2006 werden die Projekte in Jahresetappen definiert. Die Stiftung Pro Kloster St. Johann beabsichtigt, anlässlich der Jahresetappe 2023 die Reinigungs- und Dokumentationsarbeiten in der Mittelapsis der Klosterkirche fortzuführen. Die Fresken werden von Verschmutzungen befreit, schädliche Gipskittungen ersetzt sowie Hohlstellen überprüft und dokumentiert. Neue Freilegungsmethoden mit Laser kommen dabei zur Anwendung. Eine Neukonzeption des Museums löst auch Restaurierungsarbeiten aus. Weiter erfolgen umfangreiche Präventivarbeiten im Rahmen des langfristigen Unterhalts.
Beiträge für die Renovation von Trockenmauern
Für die Renovation von Trockenmauern spricht die Regierung für das Jahr 2023 Kantonsbeiträge von maximal 565 000 Franken. Im Zusammenhang mit den Programmvereinbarungen «Landschaft» und «Naturschutz» beteiligt sich zudem der Bund mit seinen festgelegten Anteilen in der Höhe von 350 000 Franken. Von den gesamten Projektkosten in der Höhe von 1,8 Millionen Franken werden zudem rund 880 000 Franken durch Eigenleistungen und Dritte finanziert.
Im Jahr 2023 sollen in den Gemeinden Albula/Alvra, Andeer, Avers, Bergün Filisur, Bever, Brusio, Calanca, Domleschg, Fläsch, Ferrera, Landquart, Luzein, Medel (Lucmagn), Mesocco, Muntogna da Schons, Poschiavo, Rheinwald, Safiental, Santa Maria in Calanca, Scharans, Scuol, Sumvitg, Surses, Trimmis, Val Müstair, Valsot, Zizers und Zernez insgesamt rund 2,4 km Trockenmauern renoviert werden. Trockenmauern sind in vielen Regionen Graubündens als Grenz- und Stützmauern wichtige Zeugen einer traditionellen Bewirtschaftung. Sie bilden zudem häufig bedeutende Lebensräume für Reptilien, Kleinsäuger und Insekten und weisen oftmals eine interessante Flora (Flechten, Moose, Saumpflanzen) auf. So zeichnen sie sich also nicht nur durch eine kulturhistorische, sondern auch durch eine hohe ökologische und landschaftliche Bedeutung aus.
(Bilder: zVg/Comet Photoshopping GmbH, Dieter Enz/Stiftung Pro Kloster St. Johann/Amt für Natur und Umwelt)