28 Jugendliche der Gemeinde Ilanz/Glion haben dem Gemeindepräsidenten fünf Aufträge zu den Themen Mobilität, Treffpunkt/Nachtleben und Freizeit/Infrastruktur überwiesen. Während der ersten Jugendsession Ilanz/Glion wurde diskutiert, ausprobiert und abgestimmt.
Wie Martin Capeder, Vorstandsmitglied und u.a. auch Verantwortlicher für die Mobilität in der Gemeinde Ilanz/Glion bereits bei der einleitenden «WarmUp-Runde» bemerkt hat, sind die entlegensten Fraktionen mit dem öffentlichen Verkehr schlecht erschlossen. Diese Aussage hat die Jugendlichen sehr bewegt. Das Plenum hat anschliessend dem Auftrag, dass alle Fraktionen täglich mindestens drei Mal durch den öffentlichen Verkehr erschlossen werden sollten, mit grosser Mehrheit zugestimmt, wie die Jugendkommission mitteilte.
Auch einem «Jugibus» wurde mehrheitlich zugestimmt. Dieser soll jeweils am Freitag- und am Samstagabend die Schülerinnen und Schüler, welche im Jugendraum in Ilanz weilen, nach Hause in die Fraktionen fahren.
Eine grössere oder einfach einen anderen Standort für die Jugi?
Der Jugendraum der Gemeinde Ilanz/Glion befindet sich zurzeit am Waldrand ausserhalb von Ilanz. Es ist voraussehbar, dass für die Jugendlichen ein neuer Raum gefunden werden muss. Am jetzigen Standort ist der Neubau des Werkhofes Ilanz/Glion vorgesehen. Nach eingehender Diskussion im Plenum wurde beantragt und entschieden, dass es nicht unbedingt einen grösseren Raum für die Jugi brauche, sondern einfach raschmöglichst einen neuen Standort.
Pumptrack reicht nicht
Während den «WarmUps» hat Marco Bracher, Präsident des Vereins a Glion, die aktuelle Situation rund um den seit fünf Jahren angestrebten Pumptrack erläutert. Gemäss dem Gemeindepräsidenten Marcus Beer sollte dieser in absehbarer Zeit realisiert werden. Die Jugendlichen freuen sich auf den Pumptrack, wollen diesen jedoch mit einem Skate-Park erweitern. Gleich zwei Aufträge wurden dazu formuliert, wobei die Variante mit der Indoor-Anlage nach der Diskussion im Plenum wieder zurückgezogen wurde.
Ein rauchfreies Clublokal für Jugendliche ü16
Seit den 90iger Jahren herrscht in Ilanz ein «Nachtlokalsterben». Roberto Giovanoli, innovativer Gastronom aus Silvaplana, hat den Jugendlichen im Vorfeld an die Gruppenarbeiten die Herausforderungen erläutert, welche ein Nachtlokal mit sich bringt. Davon liessen sich die Teilnehmenden offenbar nicht abschrecken und beauftragten den Gemeindevorstand, Räumlichkeiten für einen rauchfreien Club-/Barbetrieb an zentraler Lage in Ilanz zur Verfügung zu stellen. Wie der Gemeindepräsident erläuterte, sei erstmals zu versuchen, mit den bereits bestehenden Betreibern eine Lösung zu finden.
Keine Mehrheit für Dachorganisation der Jungmannschaften
Eine weitere Arbeitsgruppe beantragte, dass die Gemeinde eine Jungmannschaft / Uniun da giuventetgna über alle Fraktionen ins Leben rufen solle. Dieser Dachverein sollte den Austausch und die Vernetzung aller Jugendlichen in der Gemeinde fördern und auch generationenübergreifende Projekte realisieren. Dieser Antrag wurde vom Plenum jedoch mit 12 zu 16 Stimmen abgelehnt.
Probieren geht über Studieren
Prasad Raja, Entwickler der motorisierten TukTuks hat den Jugendlichen nicht nur seine Idee vorgestellt, sondern ihnen auch ermöglicht selber ans Steuer dieses Gefährts zu sitzen. Dieser Einladung sind die Jugendlichen sehr gerne gefolgt und die Spritzfahrt wurde anschliessend im Feedback zur Jugendsession des Öfteren als Highlight erwähnt.
Es zu wagen, seine Meinung zu äussern, den anderen aber auch zuzuhören und Kompromisse einzugehen, sei die Grundlage der Politik. Dies äusserte Regierungsrätin Dr. Carmelia Maissen in ihrer Eröffnungsrede. Maissen akzentuierte die demokratische Grundlage der Schweiz, welche dieses Miteinander überhaupt ermögliche.
Die Jugendsession wurde im Co-Präsidium von Sarina Casanova, Präsidentin Jugendkommission und Gierina Gabriel, Präsidentin des Gemeindeparlaments, geleitet. Die Jugendlichen wurden während den Gruppenarbeiten von Mitgliedern des Gemeindeparlaments gecoacht. Auch die Mitglieder des Gemeindevorstandes zeigten grosses Interesse an der ersten Jugendsession, sodass die Jugendlichen nun die Gewissheit haben, dass ihre Anliegen gehört und von den Gemeindegremien aufgenommen wurden.
Gemäss Reglement der Jugendkommission Ilanz/Glion soll nun regelmässig alle zwei Jahre eine Jugendsession in der Gemeinde stattfinden.
(Bild: zVg)