Angepasster Fahrplan im Flughafen Samedan

Christian Brantschen, Gemeindepräsident Celerina/Schlarigna, ist der neue Vorsitzende der Flughafenkonferenz. In die Verwaltungskommission gewählt sind: Mario Cavigelli, alt Regierungsrat, Tina Bötsch, Beraterin im Tourismus und Dienstleistungssektor und Stefan Metzger, Rechtsanwalt und Grossrat.

An der Sitzung der Flughafenkonferenz (FHK) vom Freitag in St. Moritz standen als erstes Wahlen auf der Traktandenliste, wie die Organisation am Freitag bekannt gab. Einstimmig zum neuen Vorsitzenden der FHK gewählt, ist Christian Brantschen, Gemeindepräsident aus Celerina/Schlarigna. Er hatte der FHK seit September 2022 jeweils als Tagespräsident vorgestanden.

Die drei offenen Sitze in der Verwaltungskommission (VK) konnten ebenfalls besetzt werden mit Mario Cavigelli, alt Regierungsrat, Tina Bötsch, Beraterin im Tourismus und Dienstleistungssektor und ehemalige CEO der ESTM AG sowie Stefan Metzger, Rechtsanwalt und Grossrat. Bei der Wahl zählten insbesondere die Zusammensetzung gemäss Statuten und die sachbezogenen Erfahrungswerte und Kompetenzen wie Bau/Infrastruktur, Betriebswirtschaft/Organisation und Nachhaltigkeit/Ökologie. Die Ersatzwahlen waren vorgängig öffentlich ausgeschrieben worden.

Auch in der Geschäftsprüfungskommission (GPK) gab es einen Sitz zu besetzen. Gewählt wurde Cornel Widmer aus S-chanf. Christian Brantschen, frisch gewählter Vorsitzender der FHK äussert sich motiviert: «In der neuen Zusammensetzung der VK können wir die Kernentwicklung des Regionalflughafens Samedan gestärkt angehen. Ich freue mich auf die Zusammenarbeit.» Die VK konstituiert sich selbst. Daher wird sie in ihrer nächsten Sitzung das Präsidium besetzen, das Gian Peter Niggli seit September 2022 ad interim führt.

Stand Bauprojekt Kernentwicklung und Botschaft Zusatzkredit

Die Steuerungsgruppe, bestehend aus je einer Vertreterin oder einem Vertreter aller Interessensgruppen, hat in den letzten Monaten eine konsolidierte, konsensfähige Kernentwicklung des Regionalflughafen Samedan (RFS) erarbeitet. Sie schlägt der FHK vor, der Kernentwicklung mit einem verringerten Hochbauvolumen von 58’000m3 auf neu 39’000m3 zuzustimmen. Weiter empfiehlt die Steuerungsgruppe ein etappiertes Vorgehen, bestehend aus der Kernentwicklung und gefolgt von einer Weiterentwicklung.

Gestartet werden soll mit der Kernentwicklung, in der Hangars für Helibernina, Rega, Swiss Helicopter Group und Dritte sowie das Terminal, die Vorfelder und das Betriebsgebäude Landside gebaut werden. Die Weiterentwicklung beinhaltet die Erweiterung der Vorfelder mit zweiter Intersection, das Betriebsgebäude Airside, die Fahrzeughalle sowie einen Hangar Flächenflugzeuge. Mit redimensioniertem Projekt und etappiertem Bauen entspricht der Projektumfang der Botschaft aus 2017. Da die Grobkostenschätzung höher als im 2017 ist, wird zuhanden der elf Oberengadiner Gemeinden eine Abstimmungsbotschaft mit Zusatzkredit nötig.

Offene Fragen brauchen mehr Zeit

Der ursprüngliche Zeitplan sah vor, der FHK bis zum 14. April 2023 die fertig formulierte Abstimmungsbotschaft vorzulegen. Dieses Ziel konnte nicht erreicht werden wegen offener Finanzierungsfragen mit Bund, Kanton und den Helifirmen. Die Rega überprüft derzeit noch Standortlösungen innerhalb und ausserhalb der Hochbauzone. Der Gemeindevorstand Samedan und die Infra RFS haben sich bereits klar für eine Gesamtlösung innerhalb der Hochbauzone und ohne Einzellösungen ausgesprochen. In einem Schreiben von Ende März 2023 informierte die Rega, dass sie die bis dato geplante Finanzierung der Hangars für die Heli Bernina und die Swiss Helicopters nicht mehr übernehmen werde. Daher muss die Infra RFS auch in diesem Punkt die Finanzierung der Hangars und Tragbarkeit der Helifirmen klären. Alle diese Abklärungen beanspruchen insgesamt mehr Zeit.

Abstimmungen voraussichtlich ab Ende 2023

Bis Herbst 2023 dürften die offenen Fragen mit den Helifirmen, Bund und Kanton geklärt sein. Gleichzeitig wird die Botschaft formuliert und die Überarbeitung der eigentlichen Entwicklungsplanung durch das Planungsteam wieder eingesetzt. Voraussichtlich im Herbst 2023 berät die FHK über die Botschaft und schickt sie zur Vernehmlassung an die Gemeinden. Geplant ist, dass die Botschaft mit Zusatzkredit ab Ende 2023 zur Abstimmung kommt.

Weiterentwicklung Organisation Infra RFS

Die Infra RFS stellt sich organisatorisch neu auf. Die Geschäftsstelle muss nach dem Austritt von Daniel Peter neu besetzt werden. Gleichzeitig wird das Bauprojekt von der Geschäftsstelle entflochten und eine separate Bauprojektorganisation für die Bauherrschaft Infra RFS erstellt. Das anstehende Kernentwicklungsprojekt des RFS kann sodann zur planerischen Überarbeitung übergeben werden. Organisations- und Entschädigungsreglement sowie Statuten werden überprüft und die internen Prozesse optimiert. Im Hinblick auf die Abstimmungsbotschaft zum Zusatzkredit soll geklärt werden, welche Beträge bis heute für welche Arbeiten eingesetzt wurden. Die FHK hat beschlossen, dass diese Abklärungen durch eine externe Firma erfolgen sollen.

Jahresrechnung und Jahresbericht 2022

Die Verwaltungskommission informierte die FHK über die Jahresrechnung und den Jahresbericht 2022. Die Genehmigung wurde zurückgestellt, da der Bericht der Revisionsstelle noch nicht vorlag und mit der GPK verschiedene Fragen zu klären sind. In ihrem letzten Traktandum hat die FHK darüber diskutiert, ob ihre Sitzungen zukünftig grundsätzlich öffentlich sein sollen. Der Anpassungsvorschlag in den Statuten wird nun den Gemeinden zur Vernehmlassung zugestellt.

Infrastrukturunternehmung Regionalflughafen Samedan (Infra RFS)

Die Infrastrukturunternehmung Regionalflughafen Samedan (Infra RFS) ist eine selbständige öffentlich-rechtliche Anstalt der Gemeinden im Oberengadin. Infra RFS ist Eigentümerin der Infrastrukturanlagen des Regionalflughafens Samedan. Sie stellt insbesondere Unterhalt, Erneuerung, Neubau und Betriebsbereitschaft der lnfrastrukturanlagen des Regionalflughafens Samedan im Rahmen der durch Gesetz und Betriebskonzession der Betriebsgesellschaft begründeten Pflichten sicher und gewährleistet damit eine sichere, nachhaltige, langfristig stabile und bedarfsgerechte Anbindung des Oberengadins an den Flugverkehr, welche den Ansprüchen der Region Oberengadin gerecht wird und die Basis für Flächenflugzeuge und Helikopterflüge bildet sowie auch ein Segelflugzentrum beinhaltet.

(Bild: GRHeute; ein Flugzeug im Landeanflug auf Samedan.)