Die FDP Graubünden zieht mit drei Listen in den National- bzw. Ständeratswahlkampf. Angeführt werden diese von der bisherigen Mandatsträgerin, Nationalrätin Anna Giacometti, sowie vom bisherigen Ständerat Martin Schmid.
Das hat die Nominationsversammlung vom Donnerstag in Bonaduz beschlossen, wie die FDP mitteilte. Ziel der Partei sei es, den Sitz im Nationalrat und jenen im Ständerat «aus eigener Kraft zu halten und am Wahlsonntag zu den Wahlsiegern zu gehören», sagte Wahlkampfleiter und Grossrat Christof Kuoni. Vor den Teilnehmerinnen und Teilnehmern der Nominationsversammlung stellte Kuoni gleichzeitig «einen harten Kampf um die fünf Bündner Sitze im Bundesparlament» in Aussicht. «Um ein Vollmandat zu erhalten, braucht es sehr viele Stimmen», erklärte er mit Blick auf eine parteiinterne Wahlanalyse. Dies könne nur mit Kandidatinnen und Kandidaten erreicht werden, «die über das notwendige Wählerpotenzial verfügen».
Als Spitzenkandidatin bzw. Spitzenkandidat wurden von der Versammlung deshalb die bisherigen Nationalrätin Anna Giacometti (62) und der 54-jährige Ständerat Martin Schmid nominiert. Die frühere Gemeindepräsidentin von Bregaglia sitzt seit 2019 in der Grossen Kammer, und der Churer Rechtsanwalt vertritt den Kanton Graubünden seit 12 Jahren im Stöckli. Mit Giacometti und Schmid könne die FDP mit bewährten Kräften antreten, wie Kuoni sagte.
Susanne Lebrument auf Platz 4
Die Liste 1 der Freisinnigen wird auf den Plätzen 1 und 2 von Anna Giacometti angeführt. «Mit der Kumulation von Anna Giacometti auf der Liste wollen wir ein klares Zeichen für die Spitzenkandidatur von Anna setzen. Dies ist auch ein Zeichen für die Italianità und für die Frauen», betonte Kantonalpräsident Bruno Claus vor der Versammlung. Er sprach mit Blick auf die Wahlen ebenfalls von einer «grossen Herausforderung für die Partei». Ob es zwecks Sicherung des FDP- Nationalratsmandates im Herbst eine bürgerliche Listenverbindung geben wird, liess der Parteipräsident jedoch (vorerst) offen.
Um Giacomettis Kandidatur zu unterstützen und um zusätzliche Stimmen zu gewinnen, fungiert der frühere Regierungsrat und Finanzdirektor Christian Rathgeb (53) auf Platz 3. Gleich dahinter stellt sich Susanne Lebrument (51) zur Wahl. Sie ist Delegierte des Verwaltungsrates und Mitbesitzerin des Bündner Medienhauses Somedia. Abgerundet wird die erste Liste von Wahlkampfleiter Christof Kuoni aus Maienfeld. Der 43-jährige ist Grossrat und Vizepräsident der Stadt Maienfeld. Hauptberuflich betätigt er sich in Chur als Niederlassungsleiter bzw. Wirtschaftsprüfer beim Treuhandunternehmen BDO AG.
Auch die Liste 2 für die Nationalratswahlen kann sich mehr als bloss sehen lassen: Sie wartet mit Persönlichkeiten aus unterschiedlichen Branchen auf. Angeführt wird sie vom 58-jährigen Churer Arzt Roger von Moos. Der Facharzt für Onkologie und Titularprofessor der Universität Zürich arbeitet im Kantonsspital Graubünden und ist Ärztlicher Direktor des Tumorzentrums und Forschungszentrums.
Unterstützung der Jungfreisinnigen
Auf der Nationalrats-Wahlliste 2 findet sich die Prättigauerin Flavia Aebli (24). Sie ist Studentin und designierte Präsidentin der FDP Frauen und in Seewis wohnhaft. Weiter steht der Name des in Bern wohnhaften Engadiners Jon Fanzun (53) auf der Liste. Er amtet hauptberuflich als Generalsekretär der FDP Schweiz. Ihm folgen auf der Liste der St. Moritzer Grossrat und Bauingenieur, Markus Berweger (55) sowie der Averser Grossrat, Unternehmer und Landwirt Bruno Loi (61).
Tatkräftig unterstützt werden die Listen 1 und 2 von den Jungfreisinnigen. Und darüber freut sich Wahlkampfleiter Kuoni ganz besonders; «Wir sind sehr dankbar für die tolle Liste und das grosse Engagement der Jungen», sagte er. Bei den Nationalratswahlen treten Lia Hutter, Alexandra Leake, Luca Mutti, Alessia Wehrli und Mattéo Frison an.
(Bild: zVg)