Bündner Kanterniederlagen zum Jahresende

Das Bündner Unihockey hat schon bessere Zeiten gesehen. In der letzten Runde der NLA-Saison der Männer ging Chur Unihockey bei Floorball Köniz mit 1:8 unter, Alligator Malans verlor bei den Grasshoppers Zürich mit 0:8.

Die Unihockey-Zwischenbilanz sieht aus Bündner Sicht düster aus: Alligator Malans überwintert auf dem drittletzten, Chur auf dem letzten Platz. Chur hatte am Freitagabend in Köniz keine Chance und konnte nur im ersten Drittel einigermassen mithalten. Tim Nussles Anschlusstreffer zum 1:2 in der 17. Minute weckte die Bündner Hoffnungen, nach vier Niederlagen in Serie endlich wieder einmal Punkte einzufahren. Am Ende hatte der Stadtklub aber keine Chance. Köniz erhöhte den Vorsprung in regelmässigen Abständen, bis der 8:1-Sieg feststand. Mit nur drei Siegen in 15 Spielen dürften die Playoffs für die Churer bereits ausser Reichweite zu sein.

Auch Alligator Malans hatte im Herbst – noch überraschender als bei Chur – zu beissen. Zum Jahresabschluss mussten sich die überforderten Herrschäftler auswärts beim  Schweizermeister Grasshoppers Zürich gar mit 0:8 überfahren lassen.

Mit auf beiden Seiten eher bescheidenem spielerischem Tempo wurden die ersten Minuten im letzten Meisterschaftsspiel des Jahres begonnen. Dennoch gehörte das Chancenplus in diesem Startdrittel klar dem amtierenden Schweizermeister. Die Bündner Gäste, von der Aufstellung sichtbar mit einem Rumpfteam aufgrund vieler verletzungsbedingten Absenzen angereist, kamen nur zögerlich aus ihrer unbequemen Defensivzone heraus. Hüter Cyril Haldemann im Zürcher Tor wurde in diesen Minuten nicht wirklich ernsthaft geprüft. Sein gegenüber Sandro Breu im Malanser Tor konnte sich über mangelnde Arbeit jedoch nicht beklagen. Nach fünf Spielminuten ermöglichte ein sträflicher Malanser Fehlpass einen 3-1 Konterangriff, welcher erst im allerletzten Moment noch am Torabschluss verhindert werden konnte.

Noch immer lief dieselbe Minute, als es dann doch noch hinter Breu erstmalig einschlug. Simon Laubscher erzielte die verdiente Zürcher Führung. Ein geahndetes Bodenspiel, verursacht von Elia Seiler, eröffnete dann kurze Zeit später für die Alligatoren die Chance zum Ausgleich. Mitnichten: Die Zürcher-Box stand zu gut und Haldemann wurde auch in dieser Phase nur ein einziges Mal ernsthaft geprüft. Wie es gehen könnte, zeigten die Zürcher in der 18. Spielminute, als durch ein herrliches Zuspiel letzten Endes Routinier Christoph Meier die Zürcher mit zwei Längen nach vorne brachte. Diese Zweitore-Führung war denn auch zugleich das Ergebnis nach dem ersten Drittel. Im Gegensatz zum Gastteam zeigten die Zürcher grossen Einsatzwillen und schöne Passstafetten und so führte der Meister auch zur zweiten Pause absolut verdient mit 4:0. Die Grasshoppers erhöhten das Skore auch im Schlussdrittel bis zum 8:0.

Alligator Malans ist damit bedient und nun ernsthaft in den Strichkampf eingebunden. Die gezeigte Physis, die Balltechnik und die Spieltaktik reichen derzeit nicht wirklich, um mit einem Topteam mitzuhalten zu können. Die Verteidigung wirkt bei den Bündnern äusserst verletzlich und im Sturm vorne herrscht die Verunsicherung und die Umständlichkeit, den Ball auf einfache Weise hinter die Torlinie zu bringen. Mit dieser erneuten und klaren Niederlage endet das Jahr 2022 und bestätigt den schlechten und unglücklichen Saisonverlauf der aktuellen Meisterschaft. Die Weihnachtspause kommt nun sicher zur rechten Zeit, um sich zu sammeln und dann im neuen Jahr einen Neustart in Angriff zu nehmen.

 

(Bild: swissunihockey: Die Alligatoren müssen mit einer Niederlage in die Weihnachtspause.)