Die kleine Rote fährt wieder ins Grüne

Die RhB ist wieder auf Kurs. Gleich zwei Rekorde bilden das Rückgrat für 2022: Ein Fast-Rekordergebnis für 2022 und natürlich der Weltrekordversuch. «Es war ein Jahr mit vielen Emotionen», sagte RhB-Direktor Renato Fasciati. «Wir waren eingeschüchtert unterwegs», sagte Verwaltungsratspräsident Stefan Engler.

Auf der finanziellen Seite sieht es gut aus: Das RhB-Jahr kann wahrscheinlich mit einem Unternehmenserfolg von 6 Millionen Franken abschliessen. Die Statisik zeigt, dass man nach einem vorsichtigen Start Anfang Jahr – ohne zu wissen wohin die Reise geht – schon im Mai über die Alltime-Bestwerte von 2019 kam. «Das ist sehr positiv, wenn man bedenkt, dass wir in den Corona-Jahren unsere Reserven anzapfen mussten», sagte RhB-Verwaltungsratspräsident Stefan Engler am Montagmorgen vor den Medien in Chur. Für die Segmente Infrastruktur und Nebengeschäfte zeichnet sich für das Geschäftsjahr 2022 ein Nullergebnis sowie im Güterverkehr ein hauptsächlich kostenbedingtes leicht negatives Ergebnis ab. «Der Reisemarkt hat sich trotz Corona schneller erholt als erwartet», sagte Stefan Engler.

Geflügelt in den Fahrplanwechsel

Das nächste Highlight steht schon bevor: Mit dem Fahrplanwechsel vom 11. Dezember ist die RhB erstmals geflügelt unterwegs. Das heisst: Ab Sonntag fahren vier Kompositionen von Landquart nach Klosters. Dort teilt sich der Zug – zwei Kompositionen fahren nach St. Moritz und zwei nach Davos. «Das ist die Grundlage für den Halbstundentakt nach Davos», sagte Renato Fasciati.  Allerdings reicht der Grundstein dafür schon zehn Jahre zurück: Damals verkündeten der damalige RhB-Direktor Hans Amacker und Stefan Engler die Strategie 2020. Dazu gab es in den letzten Jahren bereits einige Verbesserungen in der Produktivität wie zum Beispiel die Alvra-Gliederzüge oder neue Steuerwagen. Der Alvra-Triebzug kommt hauptsächlich auf der Albula-Linie in den Einsatz; der Rohba des dazugehörigen neuen Tunnels wird noch in dieser Woche abgenommen. Apropos Wagen: Bisher sind 37 Capricorn Triebzüge ausgeliefert worden. «Alle vier Wochen kommt ein neuer», sagte Renato Fasciati. 

Zurück zu dem Jahr voller Emtionen: Ein Highlight war ganz sicher der Weltrekordversuch im Albulatal. Auf den Social-Media-Kanälen hat die RhB mit der Rekordfahrt von Preda nach Bergün über eine Million Menschen erreicht. 547 Medienbeiträge wurden geschrieben (darunter auch von GRHeute) und über eine halbe Million Menschen haben den Livestream auf Blick.ch gesehen. «Es war eine Massnahme, um aus der Corona-Krise zu kommen und die Nachfrage nach unseren Produkten wieder zu steigern», sagte Renato Fasciati.

Wie es weiter geht? «Wir sind mit der Teuerung auf dem linken Fuss erwischt worden», sagte Stefan Engler. Die Kosten würden nicht einfach halt machen; eine Kostenschere müsse verhindert werden. Auch die Energie werde teurer. «Wir können nicht volle Kraft voraus fahren, wir werden wieder auf Sicht fahren müssen.»

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(Bild: Leserreporterin K.)