In der Schweiz ist eine von vier Personen eine betreuende Angehörige oder ein betreuender Angehöriger. Betreuende und pflegende Angehörige unterstützen regelmässig eine in ihrer Gesundheit oder Autonomie beeinträchtigte Person im Alltag. Zum interkantonalen Tag der betreuenden Angehörigen bedanken sich mehrere Kantone mit einer Aktion für Angehörige, so auch Graubünden.
Betreuende Angehörige spielen eine entscheidende Rolle in unserer Gesellschaft. Oft können ältere, kranke oder beeinträchtige Menschen nur dank der Unterstützung ihrer Familie weiterhin zu Hause wohnen. Praktisch jede und jeder von uns kennt in seinem Umfeld jemanden, die oder der Aufgaben in der Betreuung wahrnimmt oder begleitet gar selbst eine Person, die in ihrer Gesundheit oder ihrer Selbstständigkeit beeinträchtigt ist.
Um betreuenden und pflegenden Angehörigen in ihrer wertvollen Arbeit bessere Unterstützung bieten zu können sowie ihnen mehr Anerkennung und Wertschätzung zu verleihen, erarbeitet das Gesundheitsamt gegenwärtig einen Aktionsplan. Der Bündner Aktionsplan soll Entlastungs- und Unterstützungsangebote vorsehen, damit ein nachhaltiges Engagement der Angehörigen möglich ist und Überforderungssituationen in den Familien vermieden werden. Zudem soll der Aktionsplan Massnahmen zur Entschädigung von Angehörigen abbilden, die ihre Erwerbstätigkeit aufgrund der Betreuung und Pflege reduzieren.
Kleine Auszeit für betreuende Angehörige am 30. Oktober 2022
Am 30. Oktober, dem Tag der betreuenden Angehörigen bedankt sich das Gesundheitsamt gemeinsam mit verschiedenen Fachorganisationen mit einem Kaffee bei all jene Menschen, die sich tagtäglich für ihre erkrankten, hilfsbedürftigen Angehörigen einsetzen. Auch Familie und Interessierte sind herzlich eingeladen. Die Aktion soll eine Gelegenheit für betreuende und pflegende Angehörige sein, sich eine kleine Pause zu gönnen. Mit der Aktion will das Gesundheitsamt darauf aufmerksam machen, dass es wichtig ist, gerade als pflegende Angehörige auch an sich selbst zu denken und neue Energie zu tanken, um auch selbst gesund zu bleiben.
Das tägliche Engagement der betreuenden Angehörigen soll sichtbar gemacht und gewürdigt werden. «Jede und jeder kann betreuenden Angehörigen eine helfende Hand reichen, sich an täglichen Aufgaben beteiligen oder ihnen eine Auszeit gönnen», so Regierungsrat Peter Peyer.
Indem betreuende Angehörige ihre Geschichte in sozialen Netzwerken mit dem Hashtag #DankeAngehoerige teilen, können sie andere Menschen dazu inspirieren, Betreuende sichtbar zu machen. Die Kampagne wird von den Kantonen Genf, Waadt, Freiburg, Jura, Neuenburg, Wallis, Tessin, Bern und Graubünden getragen.
Unterstützungs- und Entlastungsmöglichkeiten
Auf der kantonalen Informationsplattform www.angehoerige-betreuen.gr.ch finden betreuende Angehörige alle Informationen zum Tag der Angehörigen und den beteiligten Cafés. Die auf der Webseite aufgeführten Fachorganisationen befinden sich vor Ort und stehen für Fragen und Austausch zur Verfügung.
Zudem finden sich auf der Plattform Informationen über vorhandene personelle Entlastungs- oder finanzielle Unterstützungsmöglichkeiten, aber auch Tipps für die Vereinbarung mit der Erwerbstätigkeit. Arbeitgebende können sich über ihre Rechte und Pflichten informieren und erhalten Ideen dafür, wie sie Arbeitnehmende in schwierigen Situationen unterstützen können. Ein wichtiger Baustein der Plattform ist die umfassende Kontakt- und Adressdatenbank von Unterstützungsdiensten.
(Quelle: Gesundheitsamt Graubünden)