Wiler-Ersigen hat Alligator Malans eine gehörige Lektion in Spielwitz, Ball-Technik und Effizienz erteilt. Der Rekordmeister fegte Malanser gleich mit einem Stängeli aus ihrer Heimstätte und gewinnen den «Klassiker» auch in dieser Höhe verdient mit 10:2.
Bereits vier Wiler-Abschlüsse zählten die Statistiker nach 90 Spielsekunden, ehe dem Gast der schnelle Führungstreffer gelang. Die Berner im Anschluss an diesen Treffer weiterhin mehrheitlich am Drücker. Sie bauten nur zwei Zeigerumdrehungen später in Überzahl zur Zweitore-Führung aus. Ujhelyi sass zu diesem Zeitpunkt wegen einer Regelwidrigkeit auf der Strafbank. Torhüter Kramer im Wiler Tor konnte sich erst nach 6 Spielminuten erstmals nach einem Abschluss von Joel Friolet auszeichnen, zuvor wurde er nur zum Zuschauer des Geschehens mutiert. Mit zunehmender Spieldauer konnten nun auch die Alligatoren einige gefährlichere Akzente setzen und fanden nun besser ins Spiel hinein. Es lief bereits die 18. Minute, als die Malanser erneut zum Boxplay gezwungen wurden. Mike Jägers Strafzeit nach einem überharten Körpereinsatz war ohne weiteren Schaden verstrichen, als die Alligatoren erneut eine äusserst unnötige Strafzeit entgegennehmen mussten. Dank der Pausensirene konnte das Geschehene auf dem Feld unterbrochen werden und gab den Akteuren nun etwas Zeit zur Besinnung.
Die Reststrafzeit nach dem Beginn im Mittelabschnitt wurde gerade noch überstanden, doch nur eine Spielminute später ging der Gast innert kurzer Zeit mit zwei weiteren Toren bereits vorentscheidend in Front. Dem vierten Gäste-Treffer ging ein kapitaler Auslösungsfehlpass voraus, welcher Deny Känzig umgehend alleine vor Goalie Sandro Breu bestrafte. Daraufhin hatte Breu im Malanser Tor genug erlebt und liess sich an Mario Bardill austauschen. Die Matchuhr zeigte die 25. Minute, als die Alligatoren sogar in doppelter Überzahl agieren konnten. Damit kam die Hoffnung auf eine Wende in die Maienfelder Halle zurück, doch Fehlanzeige.
Lahti und Affolter schauten von der Strafbank dem Spielgeschehen zu, wie die Alligatoren auch diese Zeit zu kompliziert agierend ungenutzt verstreichen liessen. Die Malanser Coaching-Staff wirbelte in der Folge ihre Angriffslinien durcheinander, doch der erhoffte Erfolg blieb weiterhin aus. Die Platzherren sichtlich bemüht, ihren ersten Treffer zu erkämpfen, zeigten sich aber in ihren Aktionen viel zu umständlich. Die Wiler Defensivabteilung stand stets zu gut. Wie es gehen könnte, zeigten die Gäste in der 36. Spielminute nach einem schnell vorgetragenen Konter mit dem 5. Gegentreffer durch Gianluca Persici. Zwei weitere Tore noch vor Drittelsende gegen die Malanser besiegelten den Spielausgang in diesem «Klassiker» vorzeitig.
Die muntere Wiler-Lektion in Ballführung, Technik und Effizienz hielt auch im Schlussabschnitt ihre Fortdauer. Die Malanser waren in allen Belangen zu stark überfordert. Eine weitere Überzahlsituation in der 44. Minute für das Heimteam verstrich erneut ungenutzt und die gleiche Aufgabe für den Gast, nur eine Zeigerumdrehung später, wurde umgehend von Erfolg zum schmerzlichen 0:9 aus Sicht der Alligatoren gekrönt. Die Malanser Bemühungen wurden erst nach 56 Spielminuten belohnt. Innert nur 9 Sekunden erlösten die Spieler ihre Fans aus dem Tiefschlaf, dank Toren von Mauro Hartmann und Damian Rohner.
Dennoch liess sich die Wiler-Stängelischmach nicht mehr verhindern. Die Gäste siegten auch in dieser Höhe vollends verdient. Die Alligatoren waren an diesem Abend in allen Belangen nie auf der Höhe und wurden sicherlich auch stark unter ihren eigentlichen Werten geschlagen. Die erteilte Lektion der Berner kommt für die Malanser gerade noch zur rechten Zeit. Wie schnell sie die erhaltenen Hausaufgaben nun lösen können, wird sich in den kommenden Tagen weisen. Zwei Niederlagen nach zwei Spielen ist das reelle Fazit. Die Standortbestimmung über den Fortlauf der Meisterschaft ist damit gegeben.
(Bild: Marco Camenisch/zVg.)