Das Band ist durchgeschnitten: Nach anderthalbjähriger Bauausführung kann das kantonale Erstaufnahmezentrum für Asylsuchende im Meiersboden offiziell eröffnet und dem zuständigen Amt für Migration und Zivilrecht für den Betrieb übergeben werden. Entstanden ist ein einfaches und zweckmässiges Gebäude in Holzelementbauweise. Der Kanton kann damit die ihm vom Bund übertragenen Aufgaben optimal und effizient erfüllen.
Mit dem Neubau im Meiersboden auf dem Gebiet der Gemeinde Churwalden steht dem Amt für Migration und Zivilrecht ein funktionales und bedarfsgerechtes Erstaufnahmezentrum mit 180 Unterbringungsplätzen zur Verfügung. Trotz einfachem und robustem Ausbaustandard ist es gelungen, den Innenräumen einen freundlichen, den Bedürfnissen von asylsuchenden Menschen angemessenen, wohnlichen Charakter zu verleihen. Die Asylsuchenden verfügen über Zweier-, Vierer- und Sechsbettzimmer und teilen sich gemeinschaftliche Aufenthalts-, Verpflegungs-, Sanitär- und Waschräume. Ergänzend bietet das Erstaufnahmezentrum Schulungsräume für das Sprachschulprogramm, eine Schulungsküche sowie einen Projektraum. Den Mitarbeitenden ermöglicht das neue Gebäude effiziente Abläufe durch die notwendigen Strukturen für die Erstaufnahmen, die Betreuung und die Integration.
Zweckmässiger Neubau
Die klare Gebäudestruktur sowie die Holzelementbauweise stellen langfristig eine hohe Flexibilität hinsichtlich Umnutzung und Wiederverwendbarkeit sicher. Das Gebäude bietet damit Werthaltigkeit auch über den derzeitigen Zweck und Bedarf hinaus. Es wurde im Minergie-Eco-Standard realisiert, welcher einen tiefen Energieverbrauch und hohe Umweltverträglichkeit garantiert. Beheizt wird das Gebäude mit der bestehenden Holzpellets-Feuerung im Nachbargebäude der Zivilschutzanlage. Die Gesamtkosten für den Neubau belaufen sich auf 7,7 Millionen Franken. Zudem fielen 0,89 Millionen Franken für die vorgängige Baugrundsanierung an.
Kantonale Unterbringungsstrategie im Asylbereich
Der Kanton muss mit seinen Asylstrukturen schwankungstauglich und flexibel bleiben und sich auf unterschiedliche Entwicklungsszenarien, zwischen schwachen Belegungen und Vollauslastung, einstellen können. Kantonseigene Unterbringungseinrichtungen führen zu mehr Planungssicherheit und einer geringeren Abhängigkeit vom Mietmarkt. Mit gemieteten Einrichtungen werden Schwankungen ausgeglichen. Mit dem neuen Erstaufnahmezentrum wird ein ausgewogenes Verhältnis zwischen eigenen und angemieteten Unterbringungsplätzen im Rahmen der Unterbringungs- und Betreuungsstrategie des Kantons erreicht.
Tag der offenen Tür
Bis Mitte September 2022 laufen noch die letzten Vorbereitungsarbeiten durch das Amt für Migration und Zivilrecht. Anschliessend werden die ersten Asylsuchenden die neue Unterkunft beziehen. Sobald sich der Alltag im neuen Erstaufnahmezentrum eingespielt hat, wird die interessierte Bevölkerung zu einem Tag der offenen Tür eingeladen.
(Bild: zVg.)