Bei der Kantonspolizei Graubünden gehen immer wieder Anzeigen von Leuten ein, die bei vermeintlichen Online-Anlagegeschäften betrogen worden sind. Bereits Geschädigte werden erneut mit betrügerischem Hintergrund kontaktiert und zu erneuten Investitionen überredet.
Professionell agierende Betrüger richten im Internet aufwändige Trading-Plattformen ein, die einen seriösen Eindruck vermitteln und die Personen in gutem Glauben ihr Geld investieren lassen. Die «Investitionen» werden von vermeintlichen Anlageberater/-innen begleitet. Geködert wird mit lukrativen Finanzanlagen in Aktien, Optionen, Krypto-Währungen. Geschädigte bezahlten Beträge bis zu mehreren hunderttausende Franken auf verschiedene Konten im Ausland. Sobald die Geldquellen erschöpft sind, bricht der Kontakt ab.
Erneut zu Geldzahlungen verleiten lassen
Etliche Geschädigte der vergangenen Jahre werden zwischenzeitlich erneut kontaktiert. Sie werden, wieder von vermeintlichen Anlageberater/-innen, zu Versicherungen oder sogenannten «Recovery-Programmen» überredet. In einigen Fällen haben sich Personen als Vertreter/innen von Aufsichtsbehörden der Schweiz und Deutschland ausgegeben und Geschädigte erneut zu Geldüberweisungen gebracht. Die meist zwischen 55 und 75 Jahre alten Personen beginnen, vielfach mit Vorsorgegeld, erneut in Kryptowährungen oder vermeintliche Versicherungen zu investieren. Wenn die «Investitionen» getätigt und der Geldfluss erschöpft ist, bricht die Verbindung zu den Berater/-innen wiederum ab. In einem Fall wurde eine pensionierte Person um fast eine Million Franken geschädigt und verlor sämtliche Gelder der Altersvorsorge.
Schutz vor Kapitalanlagebetrug
Bevor man sich zu zweifelhaften Kapitalanlagen verleiten lässt, soll man sich diese Grundregeln des Anlegens vor Augen führen:
- Hohe Renditen sind naturgemäss mit hohen Verlustrisiken verbunden.
- Verlustrisiken sind meist um einiges realer als Renditechancen.
- Nur Geldanlagen tätigen, die man auch versteht.
- Mit Vertrauenspersonen oder Branchenfachleuten ausserhalb der digitalen Welt sprechen.
Weiterführende Informationen sind auf cybercrimepolice.ch oder der Seite der Finanzmarktaufsicht abrufbar.
(Bild: Kantonspolizei Graubünden)