Der Wolfsübergriff des Beverinrudels vom letzten Samstag auf eine ausgewachsene Mutterkuh hat auch politische Parteien in Graubünden auf den Plan gerufen. Die SVP und die Mitte Graubünden fordern die Bündner Regierung auf, sofort zu handeln.
Unter Handeln versteht die SVP nicht, den Wolf zu vergrämen oder zu besendern. «Solche Massnahmen lösen das Problem nicht im Geringsten, sondern verschieben es höchstens in andere Talschaften unseres Kantons. Ein solches Vorgehen wirkt gegenüber den Landwirten wie Hohn und kommt einem Schildbürgerstreich gleich», schreibt die Partei in einer Medienmitteilung.
Gefordert wird «endlich die Entnahme der Wölfe des gesamten Beverinrudels. Falls sich die Regierung nicht in der Lage sieht, diesen Eingriff vorzunehmen, soll sie den Landwirten die notwendigen Instrumente in die Hand geben, um bei einer Bedrohungslage durch den Wolf auf Grossvieh, notwendigenfalls selbst zu handeln.»
Wird nichts unternommen, sei Selbstjustiz nicht mehr auszuschliessen, denn die aktuelle Situation sei der Bündner Landwirtschaft nicht mehr länger zuzumuten und psychisch nur schwer ertragbar. «Eine flächendeckende Alpbewirtschaftung und Berglandwirtschaft ist akut gefährdet. Werden keine Massnahmen ergriffen, wird sich die Lage weiter zuspitzen und Wolfsangriffe auf ausgewachsene Rinder werden zur Tagesordnung gehören», so die SVP.
«Jetzt ist genug», sagt auch Kevin Brunold, Co-Parteipräsident der Mitte Graubünden. Die Partei fordert nun den Abschuss verhaltensauffälliger Wölfe, um noch Schlimmeres zu verhindern. «Die Situation am Schamserberg ist für die Direktbetroffenen unzumutbar», so Brunold. Zu bedenken gibt Brunold auch, dass das Beverin-Rudel sich vermehrt entlang von oft begangenen Bike- und Wanderwegen bewegt.
(Quelle: SVP Graubünden)