Am 21. November beginnt die Fußballweltmeisterschaft in Katar und dürfte in der Tat ein ebenso spannendes wie überraschendes Turnier werden. Grund dafür ist, dass beispielsweise traditioneller Favorit und Fußballnation Italien nicht dabei sein wird, zudem gab es einige interessante Regeländerungen bei der Fifa. Besonders erfreulich ist natürlich, dass die Schweizer Nati diesmal erneut dabei ist, bereits zum zwölften Mal und mit einem starken Team. Bisher schaffte es die Mannschaft nie über das Viertelfinale hinaus – ist dieses Jahr mehr möglich?
Die WM 2022 sorgte schon im Vorfeld für einige Überraschungen und stimmt den ein oder anderen Außenseiter hoffnungsvoll: Ende März verlor Italien im Playoff-Halbfinale der WM-Qualifikation gegen Nordmazedonien und schoss sich damit aus dem Rennen. Bereits im Vorfeld der Qualifikation blieb die italienische Nationalelf sechsmal ohne Sieg – vier Spiele unentschieden, zwei eine Niederlage – und fiel damit in der Qualifikationsgruppe hinter die Schweiz. Der viermalige Fußballweltmeister und eine der groß gefeierten Fußballnationen verpasste damit nach 2018 zum zweiten Mal infolge den Einzug in die Weltmeisterschaft, während sich die Schweiz erneut qualifizierte – zum fünften Mal in Folge seit 2006. Bis ins Viertelfinale schaffte es die Nati zuletzt 1954 – sollte es in diesem Jahr zu einer großen Überraschung kommen, zumal die Regeländerungen der Fifa dem Team um Nationaltrainer Murat Yakin Vorteile verschaffen könnten?
Was genau ändert sich in diesem Jahr? Zum einen vergrößert sich das Kader: statt 23 Spielern dürfen nun 26 angemeldet werden, wobei 23 Spieler pro Spieltag im Kader sein dürfen, die anderen drei müssen auf der Tribüne bleiben. Zudem darf ab diesem Jahr fünfmal anstatt wie bisher nur dreimal ausgewechselt werden – eine Regel, die bereits während der letzten Europameisterschaft in Kraft trat und die die Fifa nun beibehielt. Grund für die Regeländerungen war zunächst die Sorge um krankheitsbedingte Ausfälle gewesen, jetzt heißt es man will auf diese Weise Stress reduzieren und Verletzungen vermeiden.
Auch in Sachen WM-Auftakt gab es einige Überraschungen: Das Turnier beginnt nicht mit dem Spiel des Gastgeberlands gegen Ecuador, sondern mit der Begegnung zwischen Senegal und den Niederlanden. Offizielle Erklärung ist der Zeitunterschied zwischen Katar und Ecuador, wo das prestigereiche Eröffnungsspiel um 3 Uhr morgens übertragen wird.
32 Mannschaften haben sich bisher qualifiziert, die letzten beiden Teilnehmer werden am 14. Juni ermittelt, wenn sich Peru und Australien sowie Costa Rica und Neuseeland gegenüberstehen.
Die Schweiz spielt in der Gruppe G, zusammen mit Brasilien, Serbien und Kamerun. Laut offiziellem Spielplan steht die erste Begegnung gegen Kamerun am 24. November an, am 28. November trifft die Nati auf Brasilien (die 2018 im Viertelfinale ausschieden), am 2. Dezember steht die Partie gegen Serbien an. Und natürlich hofft man es über die Gruppenphase hinaus zu schaffen.
Wer Fußball Wetten online abgeben möchte, sollte natürlich einen Blick auf die Historie werfen: 2018 schoss Schweden die Schweizer Jungs aus dem Achtelfinale, in der Gruppenphase hatte man sich jedoch mit einem 1:1 Unentschieden gegen Brasilien behauptet. Gegen Serbien unterlag die Nati zuletzt jedoch mit einem 1:2. Das Auftaktspiel gegen Kamerun sollte die Schweizer Fans wenig nervös machen – Kamerun schafft es zuletzt 1990 ins Viertelfinale, scheiterte sonst aber stets in der Vorrunde. Die Chancen stehen also gut, dass es die Nati dieses Jahr über die Gruppenphase hinausschafft.
Auch das Kader ist vielversprechend, wenngleich derzeit noch sieben der 26 Plätze offen sind. Fest stehen im Tor Yann Sommer (aktuell bei Borussia Mönchengladbach) sowie Gregor Kobel (Borussia Dortmund), auf dem dritten Kaderplatz wird Jonas Omlin (Montpellier HSC) vermutet, auf einen vierten Mann wird hier wahrscheinlich verzichtet.
Für die Innenverteidigung stehen Manuel Akanji (Borussia Dortmund), Nico Elvedi (Borussia Mönchengladbach) und Fabian Schär (Newcastle United) auf dem Plan, auch Becir Omeragic gilt als heißer Kandidat für ein Ticket nach Katar. Gibt es einen fünften Platz in der Innenverteidigung, könnte er an Eray Cömert oder Leonidas Stergiou gehen.
In der Außenverteidigung gelten Ricardo Rodriguez (Torino FC), Silvan Widmer (FSV Mainz 05), Kevin Mbabu (VfL Wolfsburg) und Jordan Lotomba (OGC Nice) als sichere Kandidaten, womöglich wird jedoch noch ein weiterer Kandidat mit anreisen.
Im zentralen Mittelfeld sind fünf Spieler zu erwarten, wobei Granit Xhaka (Arsenal FC), Denis Zakaria (Juventus Turin), Remo Freuler (Atalanta Bergamo) und Djibril Sow (Eintracht Frankfurt) wohl als sicher gelten. Als fünfter Spieler für das zentrale Mittelfeld werden derzeit Michel Aebischer und Fabian Frei gehandelt.
Fünf Kaderplätze sollen auch an Flügelspieler gehen: Xherdan Shaqiri (Chicago Fire), Rubén Vargas (FC Augsburg) und Steven Zuber (AEK Athen) sind sicher in Katar dabei, doch auch Renato Steffen (VfL Wolfsburg) und Katriot Imeri (Servette FC) machen sich zurecht Hoffnung auf einen Platz im WM-Kader.
Gute Mittelstürmer gibt es in der Schweiz genug, und es ist anzunehmen, dass vier nach Katar anreisen werden. Als bestätigt gelten hier Noah Okafor (Red Bull Salzburg), Breel Embolo (Borussia Mönchengladbach) und Haris Seferovic (Benfica Lissabon), daneben werden Michael Frey, Josip Drmic und Mario Gavranovic als Favoriten auf das vierte Flugticket zur WM gehandelt.
Es bleibt also noch spannend, was die endgültige Aufstellung des Nationalteams betrifft, zumal es bis zur WM noch sechs Monate hin sind, in denen sich spielerisch noch Einiges tun kann. Verletzte Spieler wie Torhüter Philipp Köhn und Innenverteidiger Becir Omeragic könnten beispielsweise rechtzeitig wieder fit werden, um sich kurzfristig noch einen Platz zu sichern und einen anderen heißen Kandidaten aus dem Kader stoßen.
(Bild: Archiv)