Spitzenspiel gegen Bern: Die unheimliche «Streak» der Broncos ist in Gefahr
Im NLA-Spitzenspiel der Runde empfangen die Calanda Broncos am Samstagabend um 18 Uhr im provisorischen Stadion Obere Au den ungeschlagenen Leader Bern Grizzlies. Die Bündner, die in der Schweizer Meisterschaft seit acht (!) Jahren zuhause ungeschlagen sind, erwartet eine grosse Herausforderung.
Die Erfolgsserie der Broncos seit dem NLA-Aufstieg 2007 ist unheimlich: Calanda hat seither in der Schweizer Meisterschaft in 83 Heimspielen in Chur nur gerade 2x verloren – 2009 und zuletzt 2014, beide Male gegen die Bern Grizzlies. Seit der letzten Niederlage vor acht Jahren haben die Broncos 48 Schweizer Meisterschaftsspiele in Serie in Graubünden gewonnen. Eine einzigartige «Streak», die am Samstagabend definitiv auf dem Prüfstand steht: Die Berner spielen bisher eine überragende Saison und steigen ungeschlagen in den Spitzenkampf. Auch das Hinspiel gegen die Broncos haben sie zuhause mit 27:20 für sich entschieden, die letzten beiden Meisterschaftsspiele gegen Winterthur und Genf gewannen die Grizzlies mit einem Skore von 124:7-Punkten für sich.
«Ich erwarte ein hartes und spannendes Spiel», freut sich Defense End Tiziano Castegnaro auf das grosse Spiel, «die Berner werden hoch motiviert sein, um ihre weisse Weste zu behalten und uns zuhause zu besiegen. Wir natürlich sind noch motivierter, um sie von ihrem Höhenflug herunterzuholen und den ersten Platz in der Tabelle zurückzuholen.»
Das Parma-Spiel ist abgehakt
Der «Clash der Titanen» verspricht grossen Sport und es wäre wohl angesichts des bisherigen Saisonverlauf wohl auch keine grosse Überraschung, wenn sich die Grizzlies und die Broncos am Samstag, 16. Juli, in Grenchen auch im Swiss Bowl 2022 wieder gegenüberstehen würden – wie schon letztes Jahr, als die Bündner im Final 21:12 siegten. Zuerst geht es jetzt aber erstmals um den Qualifikationssieg. Die bittere Niederlage im Europacup-Halbfinal letzten Samstag gegen Parma hat Castegnaro längst abgehakt, auch mit dem kapitalen Schiedsrichter-Fehlentscheid im Schlussviertel hat sich der Churer nicht lange aufgehalten. «Wir haben das nicht allzu gross angeschaut, da wir auf die Entscheidungen keinen Einfluss haben. Die Fehler, die wir gemacht haben, haben schlussendlich zu der Niederlage geführt», so Castegnaro, der die Nachwuchsabteilungen der Broncos durchlaufen hat und in seinem zweiten NLA-Jahr bereits zu den stärksten Schweizer Defense Ends gehört. «Das Spiel hat uns gezeigt, dass wir mit Top-Teams in Europa mithalten können», nimmt er das Positive aus dem Europacup 2022, «jetzt können wir uns voll und ganz auf die Schweizer Season konzentrieren.»
Tiziano Castegnaro (Nr. 11) in action gegen die Geneva Seahawks.
Volle Konzentration dürfte am Samstagabend gegen die Grizzlies auch nötig sein. Angeführt vom ehemaligen zweifachen Broncos-Meister-Quarterback Clark Evans und Nati-Running Back Ibony Mbungu sind die Berner in der Offense bisher vor allem im Laufangriff unwiderstehlich. Dazu kommt eine dominante Defense, die auf allen Levels mit Nationalspielern wie Dominik Liechti, Andreas Buri oder Tim Hagmann bestückt ist und in bisher sieben Meisterschaftsspielen erst 43 Gegenpunkte einkassiert hat.
Castegnaro freut sich auf die Challenge, auch wenn er weiss, dass die Berner Offense zermürbend sein kann. «Das Parma-Spiel hat uns, wie ich glaube, sehr gut vorbereitet. Wir in der Defense sind ready, die ‹Clark-Offense› zu stoppen!», so Castegnaro, der am Samstagabend um 18 Uhr auf lautstarken Support im Stadion Obere Au hofft.
