Repower steigert den Gruppengewinn

Die Repower AG blickt auf ein solides Geschäftsjahr 2021 zurück. Das Unternehmen erwirtschaftete in einem höchst volatilen Marktumfeld einen Gruppengewinn von 47 Millionen Franken (+15 %) und ein operatives Ergebnis (EBIT) von 82 Millionen Franken (+6 %). Das Ergebnis wurde von Sonderfaktoren begünstigt.

2021 zeigte bisher nie gesehene Preisanstiege und Volatilitäten an den Energiemärkten. Repower gelang es in diesem höchst volatilen Marktumfeld ihre hohe Finanzkraft zu halten. Repower ist im Kanton Graubünden und in Italien als breit abgestütztes Energieunternehmen auf der ganzen Strom-Wertschöpfungskette tätig. Mit ihrer Strategie des Ausbaus und der Stärkung des erneuerbaren Energiegeschäfts unterstützt Repower aktiv die erfolgreiche Umsetzung der Energiewende.

EBIT erneut besser als im Vorjahr

Das operative Betriebsergebnis (EBIT) schliesst für das Geschäftsjahr 2021 mit 82 Millionen Franken (+6 %) erneut besser ab als im Vorjahr. Der Gruppengewinn konnte auf 47 Millionen Franken gesteigert werden (+15 %). Die Gesamtleistung der Repower Gruppe liegt bei 3,3 Milliarden Franken (+89 %). Der markante Anstieg der Gesamtleistung steht im Zusammenhang mit höheren abgesetzten Mengen Strom und Gas sowie den 2021 stark gestiegenen Preisen für Energieprodukte an den Energiemärkten. Repower hat aufgrund ihrer Absicherungsstrategie den Strom aus den eigenen Kraftwerken zu grossen Teilen im Voraus verkauft. Deshalb profitierte Repower bisher nur punktuell von den höheren Strompreisen. Hingegen wirkten sich die tiefen Strompreise während des ersten Lockdowns im Frühjahr 2020 erwartungsgemäss negativ auf das Handelsergebnis in der Schweiz aus (Kennzahlen im Onlinebericht).

Das Gaskombikraftwerk in Teverola leistete auch im zurückliegenden Jahr einen wichtigen Beitrag zur Netzstabilität in Italien. Die Nachfrage nach Regelenergie in Italien hat sich gegenüber dem Vorjahr wieder normalisiert. Entsprechend geringer fiel das Ergebnis des Kraftwerks in Teverola aus. Repower Italien konnte diesen Rückgang durch Margensteigerung aus dem Geschäft mit erneuerbaren Energien und dem Endkundengeschäft weitgehend kompensieren. Die Nachfrage nach Strom hat sich in Italien seit der ersten Welle der Covid-19- Pandemie wieder vollständig erholt.

Das gute Ergebnis in der Schweiz konnte auch dank Sonderfaktoren erreicht werden. Infolge der erzielten Kaufpreisanpassung im Zusammenhang mit der 2013 erfolgten Überführung der Höchstspannungsnetze an Swissgrid konnte ein einmaliger Ertrag von 21 Millionen Franken erzielt werden (Finanzkommentar im Onlinebericht).

Eigenproduktion auf Vorjahresniveau

Die gesamte Eigenproduktion von Repower (inkl. Beteiligungsenergie) belief sich im vergangenen Jahr mit 2’923 GWh auf dem Niveau des Vorjahres. Die Wasserkraftproduktion aus eigenen Anlagen fiel mit 435 GWh rund zwei Prozent tiefer aus als im langjährigen Mittel (Produktionsstatistik im Onlinebericht). Unterdurchschnittliche Niederschlagsmengen in der Valposchiavo und im Prättigau, eine ungünstig verlaufene Schneeschmelze sowie der Beginn der Umbauarbeiten am Kraftwerk Robbia schränkten die Hydroproduktion im zurückliegenden Geschäftsjahr ein. Die Gesamtproduktion der Wind- und Photovoltaikanlagen in Italien liegt auf dem Niveau des Vorjahres. Dies trotz vorübergehend geringerem Beitrag der Photovoltaikanlagen, die 2021 erneuert und modernisiert wurden (Jahr im Überblick im Onlinebericht).

Investitionen verdoppelt

Die Investitionen bei Repower beliefen sich 2021 auf 104 Millionen Franken, sie haben sich damit gegenüber dem Vorjahr verdoppelt. Die Investitionen betreffen vor allem Kraftwerkanlagen und Netzinfrastruktur. Als grösste Netzbetreiberin in Graubünden hat Repower im zurückliegenden Jahr rund 25,4 Millionen Franken in ihr Stromnetz investiert. Weitere Investitionen flossen insbesondere in die Erneuerung des Kraftwerks Robbia und der Photovoltaikanlagen in Italien sowie in die Auszahlung der Heimfallentschädigung in der Höhe von 24 Millionen Franken für die untere Kraftwerkstufe in der Valposchiavo. Ein Grossteil der Investitionen konnte durch das einheimische Gewerbe erbracht werden. Die Verfügbarkeit des Repower-Netzes wies im vergangenen Jahr hohe 99,997 % auf (Netzstatistik im Onlinebericht).

Die Elektromobilitätssparte PLUG’N ROLL von Repower konnte ihre Umsatzziele dank verschiedener Grossaufträge übertreffen und entwickelt sich weiter erfolgreich in einem kompetitiven Markt mit grossem Wachstumspotenzial. Für das laufende Jahr wird erneut eine Verdoppelung des Umsatzes anvisiert.

2021 leistete Repower Wasserzinsen und übrige Konzessionsleistungen in der Höhe von 17,5 Millionen Franken zugunsten des Kantons und der Gemeinden. Die Zahl der Mitarbeiter:innen erhöhte sich von 580 auf 607. Die neuen Arbeitsplätze wurden hälftig in Graubünden und in Italien geschaffen.

Bilanzsumme und Eigenkapital

Die Eigenkapitalquote beträgt neu 22 Prozent (Vorjahr: 44 Prozent). Dieser Wert hat sich halbiert, trotz des auf 883 Millionen Franken (+2 %) gewachsenen Eigenkapitals. Die Ursache hierfür liegt im ausserordentlichen Preisanstieg der Energieprodukte, wodurch auch die Bilanzsumme von 1’982 Millionen Franken auf 3’982 Millionen Franken angestiegen ist. Es wird erwartet, dass sich die Eigenkapitalquote mittelfristig wieder innerhalb des Zielbereichs von 35 bis 45 Prozent bewegen wird.

Dividende

Aufgrund des guten operativen Jahresergebnisses sowie der Kapitalstruktur und Liquidität beantragt der Verwaltungsrat der Generalversammlung vom 18. Mai 2022 eine Dividende in der Höhe von 4,50 Franken pro Aktie.

Ausblick

Die Auswirkungen des Krieges in der Ukraine auf die Energiewirtschaft sind derzeit nicht vollständig absehbar; wird diese aber prägen und verändern. Fürs nächste Jahr rechnen wir dank den höheren Strompreisen mit steigenden Einnahmen über den Stromverkauf. Die aktuell hohen Energiepreise verbunden mit einer hohen Volatilität sind jedoch anspruchsvoll und bergen für die Energiebranche auch Risiken. Längerfristig darf man sich vom kurzfristig gestiegenen Strompreis nicht blenden lassen. Denn bereits mittelfristig geht der Markt von deutlich niedrigeren Strompreisen aus. Wie sich der finanzielle Ergebnisbeitrag des Gaskombikraftwerks Teverola mit der Einführung eines Kapazitätsmarktes für Regelenergie entwickeln wird, kann noch nicht abschliessend beurteilt werden. Trotz all der Unsicherheiten erwarten wir für 2022 einen erfolgreichen Geschäftsgang.

Repower unterstützt Kanton und Gemeinden bei Zielen der Wasserkraftstrategie

Der Kanton Graubünden hat mit seiner kantonalen Wasserkraftstrategie bekanntgegeben, dass er die anstehenden Heimfälle dazu nutzen will, die Wertschöpfung der Wasserkraft im Kanton zu erhöhen. Repower sieht die Wasserkraftstrategie als grosse Chance und will die Gemeinden und den Kanton bei der Umsetzung als zuverlässige und regionale Partnerin unterstützen. Die langfristige Strategie von Repower ist weiterhin darauf ausgerichtet, die Profitabilität des Unternehmens zu steigern sowie die Arbeitsplatzsicherheit an dezentralen Standorten, die regionale Wertschöpfung und die Versorgungssicherheit zu stärken.

 

(Bild: zVg.)