HCD erzwingt «Belle»

 

Der HC Davos hat in der Playoff-Viertelfinalserie gegen die SC Rapperswil-Jona Lakers tatsächlich ein entscheidendes 7. Spiel erzwungen. Dank einer Galavorstellung in Spiel 6 besiegte der HCD die Lakers zuhause vor 5230 begeisterten Zuschauern mit 7:3 und hat die verloren geglaubte Serie nun auf 3:3 ausgeglichen. Am Mittwochabend fällt in Rapperswil die Entscheidung. 

Die Statistik vor dem entscheidenden siebten Spiel spricht ganz knapp für Davos: Erst zum 5. Mal in der Geschichte der Schweizer Eishockey-Playoffs hat es ein Team geschafft, eine Best-of-7-Serie nach einem 0:3-Rückstand noch auszugleichen. Zuvor war dies Lugano (2006), Zug (2007), Bern (2011) und Biel (2013) gelungen – sowie auch schon einmal dem HC Davos (2008). Nur Bern und Biel verloren danach die «Belle», die anderen drei Teams hatten den Schwung mitgenommen. Eine Statistik, die natürlich wenig aussagt.

Wettkampfglück weiter beim HCD

Denn auch trotz des letztlich klaren 7:3-Sieges im 6. Spiel war das Verdikt nicht ganz so klar, wie es auf den ersten Blick den Anschein macht. Zwar war der HCD am Montagabend sicher die bessere Mannschaft, allerdings hat sich auch das Wettkampfglück seit dem Last-Minute-Sieg vom Samstag scheinbar auf Seiten der Bündner gewendet. Beim Stand von 4:2 gegen Ende des Mitteldrittels mussten die Bündner in ihrer schwächsten Phase des Abends zwei Stangenschüsse Rappis und mehrere Glanzparaden Sandro Aebischers mitansehen, ehe im Schlussdrittel den Bann mit drei Toren in Serie brach.

 

Der HCD durfte sich bei seinen Ausländern und der eigenen Effizienz bedanken. Alle vier Söldner aus dem Quartett Mathias Bromé, Kristian Pospisil, Matej Stransky und Dennis Rasmussen trafen, wobei das Tor von Rasmussen sinnbildlich dafür stand, dass das Glück heute auf Seiten der Davoser lag. Der Abschlussversuch des Schweden landete auf dem Tornetz, von wo die Scheibe zurücksprang und via Rücken des plötzlich nicht mehr ganz so sicher wirkenden Lakers-Schlussmanns Melvin Nyffeler den Weg ins Tor fand.

Andres Ambühl als Wegbereiter zum Sieg

Daneben konnte sich beim HCD vor allem der immer besser in Fahrt kommende Captain Andres Ambühl auszeichnen. Der Playoff-Topskorer der Davoser traf als einziger Akteur doppelt, zuerst mit einem eiskalten Backhand-Bijou zum 4:2 und dann einem knallharten Slapshot zum 7:2. Ausserdem bemerkenswert: Die Davoser nutzten alle drei Powerplay-Gelegenheiten zu Torerfolgen.

Der hohe Sieg ist letztlich zwar auch nur ein Punkt wert, das Selbstvertrauen bei Davos ist aber auf jeden Fall wie auch das Momentum zurück bei Davos. «Wir geben nie auf, das war der Schlüssel», so Marc Wieser gegenüber MySports nach dem Spiel, «im letzten Spiel, als wir 0:2 hinten lagen, haben wir gemerkt, dass eigentlich noch jeder wollte. Es gab kein Aufgeben. Wir haben daran geglaubt und jetzt sind wir richtig in den Playoffs angekommen. Es steht 0:0. Jetzt gehen wir nach Rapperswil und spielen wie heute – dann schauen wir, was rauskommt.»

Dem Gewinner der «Belle» am Mittwochabend winkt ein Halbfinal-Duell mit Qualisieger Zug.

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