Die Gemeinden Landquart, Zizers und Trimmis spannen im Kampf gegen den Ausweichverkehr auf den Kantonsstrassen zusammen und wollen den Einheimischen eine Alternativeroute anbieten. Sie führt von Chur über die Trimmiser Rüfe durch den oberen Dorfteil von Zizers nach Landquart. Reingefallen! Das ist nur ein Aprilscherz.
«Wir haben genug», sagt der Trimmiser Gemeindepräsident Roman Hug. Der Regierungsratskandidat hatte anlässlich eines Podiums zu den Regierungsratswahlen den Schierser Gemeindepräsident Ueli Thöny als «Rebellen» bezeichnet, weil dieser Anfang Januar die Einfahrt nach Schiers von der Prättigauerstrasse quasi im Alleingang gesperrt hatte.
Jetzt schlägt die Stunde von Roman Hug – und natürlich auch die seiner Amtskollegen in Landquart und Zizers, Sepp Föhn und Peter Lang. «Wir sind für unsere Bürgerinnen und Bürger verantwortlich. Sie stören sich am Durchgangsverkehr, also müssen wir reagieren», sagt Roman Hug, der selbst in Says oberhalb von Trimmis wohnt und die sonntäglichen Staus nur als Flussrauschen oder als Aussicht kennt.
Das Trio hat folgenden Plan ausgeheckt: Die Einheimischen von Trimmis, Zizers und Landquart sollen – und das gilt in beide Richtungen – nicht der Landstrasse folgen, sondern von Chur kommend in Richtung Trimmis Dorf fahren, dem Abzweiger Hof Molinära weiter folgen in Richtung Ochsenweide und werden von dort in die Ochsenweidegasse nach Zizers gelenkt. «Dieser Weg ist nur für die Einheimischen bestimmt. Wir werden scharfe Kontrollen durchführen», sagt Roman Hug.
Bäume an der Ochsenweidegasse gefällt
Ein erster Schritt in diese Richtung wurde in Zizers bereits getan: Um die Strasse verbreitern zu können, hat die Gemeinde bereits einen Teil der Bäume in der Ochsenweidegasse gefällt. Die weiteren sollen noch folgen. «Wir sind sehr dafür, dass wir unseren Einheimischen eine Alternative bieten können», sagt Peter Lang. Ihm kam entgegen, dass ein Teil der Bäume sowieso krank war und dringend abgeholzt werden musste.
Von der Ochsenweide aus sollen die Autos über die Stöcklistrasse und das Weingut Cicero in Richtung Landquart fahren, das sie über die Rebhaldenstrasse erreichen werden. Teilweise müssen dazu neue Wege und Brücken gebaut werden. «Alles in allem rechnen wir mit Kosten von 25 Millionen Franken. Erste Gespräche mit dem Kanton sind schon aufgenommen worden. Da diese Verbindung aber schon lange ein Wunsch vieler Bewohnerinnen und Bewohnern der Dörfer ist, sind wir zuversichtlich, das Geld dafür auch zugesprochen bekommen werden», sagt der Landquarter Gemeindepräsident Sepp Föhn.
Erste Vorprojekte sollen in den drei Orten an den Gemeindeversammlungen im Juni vorgestellt werden; eine Urnenabstimmung ist für Ende Jahr geplant. Wenn alles nach Plan läuft, kann mit der Umsetzung ab nächstem Jahr gerechnet werden.
(Bilder: GRHeute. Das Erste zeigt die bereits probeweise geteerte Strasse in Zizers; das Zweite dieselbe Strasse weiter Richtung Dorf.)