HCD steht vor dem Aus

Die Playoffs 2022 drohen für den HCD zu einem frustrierend kurzen Vergnügen zu werden: Nach einer 0:4-Pleite in Rapperswil liegt der HCD in der Viertelfinal-Serie gegen die Lakers mit 0:3 hinten. Nur ein Hockey-Wunder kann den Rekordmeister im Kampf um den Halbfinaleinzug noch retten.

Nicht eine Woche ist es her, seit der HC Davos mit grossem Optimismus in die Playoff-Serie stieg. Diese Rapperswil-Jona Lakers müssten doch zu packen sein, vor allem wenn man den Alleinunterhalter der Rosenstädter in der Regular Season, Roman Cervenka, neutralisieren könnte. Tatsächlich haben die Bündner den tschechischen Goalgetter ziemlich gut im Griff – nur leider besteht der SCRJ bei weitem nicht nur aus dem tschechischen Torgaranten. Das brutale Fazit nach drei Spielen und drei Niederlagen:

  1. Davos ist weniger clever als Rapperswil.
  2. Davos hat den schwächeren Goalie als Rapperswil.
  3. Davos agiert insgesamt unglücklicher als Rapperswil.
  4. Davos schiesst ungenauer als Rapperswil.
  5. Davos hat das schlechtere Powerplay als Rapperswil.
  6. In den letzten vier Dritteln hat Davos 0 und Rapperswil 7 Tore erzielt.

Dies alles spricht nicht für ein mögliches Comeback für Davos. Dabei ähnelte das Spiel vom Dienstagabend frustrierend frappant jenem vom Sonntag, als man zuhause im Schlussdrittel 0:3 unterging und 1:4 verlor.

Erneut konnte die Mannschaft von Christian Wohlwend trotz guten Chancen im ersten Drittel keinen Profit aus der Überlegenheit schlagen. Einerseits, weil Rappi-Goalie Melvin Nyffeler einfach unbezwingbar wirkt, andererseits aber auch, weil der HCD einmal mehr fehlendes Wettkampfglück beklagte – und die Gastgeber eiskalt ihre Chancen nützten. So skorten die Lakers kurz vor Ende des zweiten Drittels zweimal in Überzahl zum 2:0 und – eine Sekunde vor der Sirene – zum 3:0.

Alles Anfeuern der Fans half nichts.

Das Pech klebte dem HCD auch in der Folge am Stock, als direkt nach Wiederbeginn des Schlussdrittels der sonst auffällig unauffällige Mathias Bromé den möglichen Anschlusstreffer zum 1:3 an den Pfosten setzte. Schon im Startdrittel war Enzo Corvi an der Latte und Matej Stransky am Pfosten gescheitert. Wenige Minuten nach Bronés Anschlusschance fasste Davos nach einem «Open-Ice-Check» von Jannik Canova eine 5-Minuten-Strafe – und schon stand es 0:4 und das Spiel war entschieden. Sowohl beim ersten wie auch beim letzten Gegentor gab HCD-Goalie Sandro Aeschlimann nicht wirklich die beste Figur ab. 

Für den SC Rapperswil-Jona endete das zweite Playoff-Heimspiel nach einer überraschend starken Saison im Freudentaumel: Die St. Galler haben nun gleich 3 Matchpucks, um in den Halbfinal einzuziehen – zum 2. Mal in Serie. Für Davos bleibt Frust und Katzenjammer. Man kann den Bündnern zwar nicht vorwerfen, zu kämpfen und alles reinzuwerfen. Irgendwie fehlt in dieser Serie aber einfach irgendwas. Um ein Fünkchen Hoffnung zu wahren, muss am Donnerstag vor eigenem Publikum nun zwingend ein Sieg her. Wie auch immer das geschehen soll.

 

(Bild HCD-Goalie Sandro Aeschlimann: SRF)