Markanter Anstieg der Verkehrsunfälle in Graubünden

Die Kantonspolizei Graubünden hat auf den Bündner Strassen im Jahr 2021 insgesamt 2’329 Verkehrsunfälle verzeichnet. 15 Menschen sind bei diesen Unglücken verstorben. 600 Personen wurden bei einem Verkehrsunfall verletzt, was im Vergleich zum Vorjahr einer Zunahme von 20 Prozent entspricht. Dies gibt die aktuelle Unfallstatistik des Bundesamtes für Strassen (ASTRA) wieder.

Im 2021 ereigneten sich im Kanton Graubünden insgesamt 2’329 polizeilich registrierte Verkehrsunfälle. Diese Anzahl ist leicht höher als der Durchschnittswert der Jahre 2017 – 2021 und darf, unter Berücksichtigung der Tatsache, dass der Fahrzeugbestand im Kanton Graubünden auch im vergangenen Jahr um rund 2’200 Motorfahrzeuge angewachsen ist, trotzdem positiv gewertet werden. «Ebenfalls ist bei der Zunahme zu beachten, dass im Jahr 2020 aufgrund des Corona bedingten Verkehrsrückgangs ein historischer Tiefstwert von Verkehrsunfällen erreicht worden war», fügt der Chef der Verkehrspolizei, Major Robert Willi, hinzu.

Mehr Unfälle mit Personen- und Sachschaden

Die Unfälle mit Personenschaden haben um 13.8 % und diejenigen mit Sachschaden um 22.3 % zugenommen. Gegenüber dem Vorjahr wurden drei Personen mehr im Strassenverkehr getötet. Im Vergleich mit den letzten fünf Jahren ist bei den Verkehrsunfällen, welche von Fahrzeuglenkenden unter Alkoholeinfluss verursacht wurden, wieder eine deutliche Zunahme erkennbar. Bei den Unfällen auf Autobahnen und Autostrassen muss ein Anstieg von 41 Unfällen (+32 %) verzeichnet werden.

Mehr tödliche Motorradunfälle und gleichbleibende Unfallzahlen bei den Fahrrädern

Die Anzahl der Motorradunfälle ist im Vergleich zum Vorjahresniveau deutlich gestiegen. Unerfreulich ist, dass bei den tödlich Verunfallten (+1) und bei den schwer Verletzten (+9) eine Zunahme verzeichnet werden musste. Bei den Unfällen mit Fahrrädern ohne Tretunterstützung ist keine wesentliche Veränderung zu erkennen. Auch die Anzahl der Personenschäden bei den Fahrrädern insgesamt blieb praktisch unverändert. Hingegen stieg die Anzahl der Unfälle mit E-Bikes, wobei eine E-Bike-Lenkerin bei einer Kollision mit einem Motorrad ums Leben kam. Bei den Fussgängerunfällen und den dabei verletzten Personen ist eine Zunahme erkennbar, wobei ein tödlicher Unfall verzeichnet werden musste.

Überhöhte Geschwindigkeit und Ablenkung als Risiken

310 Verkehrsunfälle sind auf überhöhte Geschwindigkeit zurückzuführen. Dabei wurde nicht in jedem Fall die gesetzliche Höchstgeschwindigkeit überschritten, sondern es zählen auch die Unfälle dazu, bei welchen die Geschwindigkeit nicht an die Strassen- oder Sichtverhältnisse angepasst wurde. In Anbetracht der Zunahme um 67.5 %, drängt sich eine verstärkte Kontrolltätigkeit in diesem Bereich auf. Eine Tatsache ist, dass – bei einer beinahe Verdoppelung der Unfälle im Berichtsjahr – Ablenkungen nach wie vor verbreitet ist und ein grosses Risiko darstellt.

Die detaillierte Verkehrsunfallstatistik des Kantons Graubünden kann im Internet unter www.kapo.gr.ch/service/statistik eingesehen werden.

 

(Archivbild: Kantonspolizei Graubünden)