Die Bündner/Basler Newcomer Band NOXX hat mit dem Band Debut-Album «Mimimi…» überraschend den Sprung auf Platz 2 der Schweizer Album Charts geschafft. Die zehn schweizerdeutschen Songs erzählen humorvolle Geschichten über Luxusprobleme und das Leben während der Pandemie.
2017 wurde NOXX als Soloprojekt des Emsers Tamino Weggler während seines Studiums in Basel gegründet. Tamino Weggler wuchs in Domat/Ems auf und besuchte die Primarschule Tuma Platta. Schon früh begeisterte er sich für humoristische Gedichte, die er jeweils im Zeichenunterricht der Primarschule schrieb. Im Tambourenverein Domat/Ems lernte er das Trommelspiel und schrieb mit 14 Jahren seine ersten Trommelkompositionen. Während seiner Zeit an der Kantonsschule Chur begann er zusammen mit Freunden als DJ aufzulegen und machte erste Gehversuche in der Musikproduktion.
2014 begann Weggler sein Studium in Wirtschaftswissenschaften an der Universität Basel. Eine Zeit lang trommelte er beim Basler Top Secret Drum Corps, wechselte im Jahr 2015 aber zu der Showtrommelgruppe STICKSTOFF wo er heute noch aktiv ist. Während des Studiums lernte er Ukulele zu spielen und schrieb bald darauf erste Lieder auf Englisch, Schweizer- und Hochdeutsch. Gegen Ende des Bachelor-Studiums waren 14 Lieder beisammen und er beschloss, sich während einer Auszeit von drei Semestern voll auf die Musik zu konzentrieren. Es folgte die Veröffentlichung zweier Tonträger («Es halbs Kilo Songs» (2018) & «Dörfs es bizli zviel sii?» (2019)) bevor Weggler im Sommer 2019 mit Drummer Marco Faseth beschloss, NOXX fortan als Band weiterzuführen.
Ende 2019 wurde Gian-Marco Schmid (GIMMA) auf NOXX aufmerksam und bot der jungen Band an, vom Verein GraubündenMusik bei der weiteren Aufbauarbeit unterstützt zu werden. Die Zusammenarbeit währt bis heute. Bald entstand die Idee ein erstes Bandalbum aufzunehmen. Nach und nach stiessen Maguire, Müller und Geiser dazu und ab Sommer 2020 war die Formation komplett.
Albumproduktion mit Tücken – und wie sich das auf die Songs auswirkte
Im August 2020 startete NOXX eine Crowdfunding-Kampagne um das Projekt zu finanzieren. Der Recording-Termin musste jedoch pandemiebedingt zweimal verschoben werden. Im dritten Anlauf klappte es und das Album konnte bei Roman Huber im Studio «-4» in Basel aufgenommen werden. Darauf zu hören sind 10 Songs, die mit humoristischer Note Luxusprobleme besingen. Deswegen auch der Titel «Mimimi…», dem lautmalerischen Wort für den Klang der kleinsten Geige der Welt. Da die Pandemie dazwischengrätschte, entstanden spontan Songs, welche sich direkt oder indirekt mit dieser auseinandersetzen. Der Song «Maskapflicht» zum Beispiel handelt vom Sinn und Unsinn des Föderalismus in der ersten Phase der Pandemie und «Igel Ignaz» beschreibt den Lockdown aus Sicht eines kleinen, stacheligen Stadtbewohners. Es finden sich aber auch unverwandte Lieder aus früheren, besseren Zeiten auf dem Album. Beispiele sind «Calanda isch Leba», eine eingängige, leicht überspitzte Lobes-Hymne auf ein bündner Bier oder «Mis Velo», ein Lied das sich über die Mäkel eines in die Jahre gekommenen Fahrrads echauffiert.
Die Pandemie begleitet den Prozess bis heute. So mussten die Plattentaufen in Basel und Chur auf Juni verschoben werden. Glücklicherweise durfte die Band am Samstag vor einer Woche bei radio15.ch eine Ersatzplattentaufe im kleinen Rahmen feiern, die live im Radio übertragen wurde. Nach diesen Strapazen freut sich die Band umso mehr über die Eroberung des zweiten Charts-Platzes mit ihrem Erstlingswerk und freut sich darauf im Sommer endlich vor Live-Publikum zu spielen. Die Plattentaufe ist am 25. Juni 2022 in der Postremise Chur vorgesehen.
(Bilder: zVg./noxx-musik.ch)